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Platzverweise, Proteste und ein verschossener Elfmeter

lo; 4. Mar 2012, 19:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Platzverweise, Proteste und ein verschossener Elfmeter

lo; 4. Mar 2012, 19:00 Uhr
Bergneustadt - Mittelrheinligist SSV Bergneustadt musste in einer turbulenten Partie gegen Wesseling lange Zeit in Unterzahl spielen und verlor unglücklich – Schiri stand bei vielen strittigen Szenen im Mittelpunkt.
SSV Bergneustadt – Spvg. Wesseling-Urfeld 0:2 (0:1).

Wie schon in der Vorwoche beim 3:3 gegen Alfter gab es im Bisterfeld-Stadion eine turbulente Partie zu bestaunen – mit dem Unterschied, dass der SSV Bergneustadt diesmal als Verlierer vom Platz ging. Aus Sicht von Torsten Reisewitz ein unverdientes Resultat. „Ein Unentschieden wäre absolut verdient gewesen. Hut ab vor der Truppe, wie sich trotz 70-minütiger Unterzahl reingeschmissen hat“, sagte der SSV-Trainer. Michael Möller hatte sich zu einer Tätlichkeit hinreißen lassen und musste deshalb frühzeitig vom Platz. „Danach wussten wir, dass es ein langer Weg wird“, so Reisewitz. Ein Weg, der von einigen umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen begleitet wurde.

Trotz Unterzahl kämpften die Hausherren sich ins Spiel hinein. Nils Nettersheim wurde im letzten Moment der Ball vom Fuß gespitzelt (28.), wenig später wurde der durchgebrochene Tim Mazzotta vom Keeper gelegt. Alle rechneten mit einer roten Karte. Reisewitz: „Der Schiedsrichter hatte aber die exklusive Ansicht, dass noch zwei Leute dahinterstanden.“ So kam der Schlussmann um einen Feldverweis herum, der anschließende Freistoß von Andreas Krolewski sprang von der Unterkante der Latte auf die Linie und von dort zurück ins Feld. Wesseling hatte sich bis dahin in vornehmer Zurückhaltung geübt, doch mit dem Halbzeitpfiff schoss Christoph Wanner von halbrechts einfach mal aufs Tor. Die Bogenlampe senkte sich unhaltbar für Benedikt Kunze ins lange Eck.

Nachdem Tolga Samut und Kunze eine Doppelchance der Gäste zunichte gemacht hatten (50.), spielte nur noch der dezimierte SSV, ohne zunächst wirklich gefährlich zu werden. In der 72. Minute nährte dann der Unparteiische die Hoffnungen, doch noch etwas Zählbares mitnehmen zu können. Das Geschenk in Form eines fragwürdigen Handelfmeters konnte Martin Brzoska nicht annehmen. Der Gästetorwart fischte den Flachschuss weg. „Doppelt bitter, weil der Mann eigentlich schon längt nicht mehr auf dem Platz stehen durfte, wobei man sagen muss, dass in beiden Richtungen unterirdisch gepfiffen wurde“, so Reisewitz.

Zu diesem Zeitpunkt war der Wesselinger Trainer Josef Farkas wegen Reklamierens auf die Tribüne geschickt worden, einer seiner Kicker folgte ihm in der 90. Minute. „Auch das war eine überzogene Entscheidung“, betonte Reisewitz. In der vorletzten von sechs Nachspielzeitminuten besorgten die Gäste die endgültige Entscheidung. „Eines muss ich meiner Mannschaft vorwerfen: Wir haben es nicht geschafft, dieses 1:1 mit aller Gewalt zu erzwingen. Nichtsdestotrotz können wir auf dieser Leistung aufbauen“, erklärte Reisewitz.      
      
Tore
0:1 (45.), 0:2 (90.+5)

Besondere Vorkommnisse
Rote Karte für den Bergneustädter Michael Möller (20. Tätlichkeit)
Wesselings Trainer Farkas wird wegen Reklamierens auf die Tribüne geschickt (65.)
Martin Brzoska scheitert mit einem Handelfmeter am Wesselinger Torwart (72.)
Rote Karte für einen Wesselinger Spieler (90. grobes Foulspiel).

SSV Bergneustadt
Benedikt Kunze; Tolga Samut, Martin Brzoska, Hannes Volk (79. Rabi Al Saleh), Andreas Krolewski, Thomas Ziegler, Tom Maiwald (75. Nick Pawlik), Florian Harnisch, Tim Mazzotta, Michael Möller, Nils Nettersheim.

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