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Bürgermeister „sprang aus dem Frack“

bv; 1. Dec 2009, 20:15 Uhr
Oberberg Aktuell
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Bürgermeister „sprang aus dem Frack“

bv; 1. Dec 2009, 20:15 Uhr
Gummersbach – An der Benennung städtischer Mitglieder in Stiftungsgremien der Sparkassen- und Bürgerstiftung entzündete sich heute Abend in Gummersbach handfester Streit.
Grünen-Abgeordneter Dirk Johanns monierte bei der heutigen Ratssitzung durchaus süffisant, dass es bei der Besetzung der Stiftungsgremien für die Gummersbacher Sparkassen- und Bürgerstiftung offenbar eine geschlossene Gesellschaft geben solle. Statt auch die kleineren Parteien zu berücksichtigen, blieben bislang jedenfalls sogar Sitze in Kuratorium und Vorstand frei. Außerdem wundere er sich, dass die von Bürgermeister Frank Helmenstein stark forcierte Stiftung seit 2007 lediglich drei kleinere Projekte gefördert habe.

Dies alles war für den Rathauschef zu viel und Grund genug, völlig die Contenance zu verlieren. Er fand markige Worte und brandmarkte den Redebeitrag von Johanns als „an der Grenze zur Ehrenrührigkeit“ und „Unverschämtheit“. Man lege Wert darauf, dass in den Gremien der Stiftung Persönlichkeiten von besonderer Sachkunde ehrenamtlich tätig seien. Das Verfahren sei immer transparent gewesen und auch von den Grünen begleitet worden.

Der Vorwurf der Bürgermeister-Stiftung sei für ihn am Rande des Erträglichen. „Ich lasse mir meinen untadeligen Ruf durch sie nicht beschmutzen“, bellte der Bürgermeister lautstark und kündigte weitere Konsequenzen an. Außerdem hätten die Grünen bislang keinerlei Anstalten gemacht, fähige Gremien-Mitglieder zu benennen. Die Ankündigung von Grünen-Chef Konrad Gerards, dies umgehend nachzuholen, kommentierte Helmenstein sarkastisch: „Nennen sie mir bloß keine Schnarchzapfen.“  
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