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Stimmung auch ohne große Namen

db; 27. Jan 2013, 12:40 Uhr
Bilder: Christian Benze --- Diese brasilianische Schönheit motivierte auch die KG-Herren zum Tanzen.
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Stimmung auch ohne große Namen

db; 27. Jan 2013, 12:40 Uhr
Engelskirchen – Herren im Hardter Festzelt feierten über sechs Stunden und freuten sich wieder über ein Nummerngirl – Vorgezogener Beginn erwies sich als richtig.
Von Daniel Beer

Was namhafte Künstler angeht, bekommen die Damen auf ihren Sitzungen seit einigen Jahren mehr geboten als die Herren. Ob Brings, Höhner, Guido Cantz oder Bernd Stelter – die Größen des kölschen Karnevals bleiben den Herrensitzungen inzwischen meistens fern, nicht nur in Engelskirchen. „Am Wochenende bekommen wir die großen Namen nicht und Gruppen wie Brings treten nur noch bei Damensitzungen auf“, weiß Reinhold Müller von der KG Närrische Oberberger.  

Gut, die gebotenen Künstler am Samstag im Hardter Festzelt waren auch nicht völlig unbekannt - Büttenredner Fritz Schopps als „Et Rumpelstilzchen“ gehört zu den Urgesteinen des Karnevals – aber es ist dennoch schade. Zumal die gestrige Sitzung durchaus als Erfolg verbucht werden kann. Die Stimmung war von der ersten bis zur letzten Minute hervorragend. Ein Grund dafür war sicherlich der frühere Beginn. „Es gibt weniger Zeit zum Vorglühen und die Leute sind noch nicht so betrunken“, hatte der zweite Vorsitzende Armin Gries beobachtet.    


[Wieder mit Nummergirl: Blondi zeigte ihre Reize.]

Für richtige Party-Stimmung sorgten schon früh die bunt kostümierten Musiker von Queerbeat. Fetzige Klänge mit Saxophon, Trompete und Schlagzeug – das passte und machte Spaß, der Saal stand geschlossen und feierte mit. So soll es sein. In einem Punkt hat die KG Närrische Oberberger wieder zurückgerudert. Im vergangenen Jahr von vielen Männern schmerzlich vermisst, sorgte mit „Blondi“ diesmal wieder ein Nummerngirl für erhöhten Pulsschlag und präsentierte ihre scharfen Kurven zwischen den Programmpunkten. Immer wieder nett anzusehen und auch diesmal dabei waren die Cheerleader des 1.FC Köln. Während dieser aktuell im Niemalsland der zweiten Bundesliga dümpelt, gehören die Mädels definitiv in die erste Klasse und heizten den Kerlen genau so ein, wie sie es sonst auch im Stadion tun.



Die Akrobatik der Cheerleader wurde eigentlich nur von der Dolls Company überboten. Gerd und Dustin Waree schlüpften in die Rolle von drei Puppen und zeigten einen rasanten Auftritt, der kaum Zeit zum Luftholen ließ. 

Nach dem Einmarsch des Dreigestirns Prinz Udo II, Jungfrau Huberta und Bauer Andreas sowie der Schlossgarde hatte das gut sechsstündige Programm mit dem Auftritt von Lieselotte Lotterlappen begonnen. Lieselotte alias Joachim Jung ging mit den Herren im Publikum auf Tuchfühlung und sorgte mit Schlagfertigkeit für Abwechslung abseits der meistens vorgefertigten Texte und Gags im Karneval. Spontan und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, reagierte sie (er?) auf das närrische Treiben. Die Nominierung als Künstler des Jahres 2013 vom Deutschen Künstlermagazin ist verdient, füllt Lieselotte doch in dieser Session quasi die Lücke, die „Blötschkopp“ Marc Metzger hinterlassen hat.

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Musikalisch abwechslungsreich präsentierte sich auch Klüngelköpp und die Big Band Fantastic Company. Rocker Mannie erzählte aus dem Alltag eines „harten Kerls“. Als besondere Gäste war aus Köln die Bürgergarde Blau Gold Ehrenfeld gekommen. Aus den eigenen Reihen der KG zeigte die Tanzgruppe ihr neuestes Programm. Und das Samba-Ensemble „Fiesta Brasil“ brachte brasilianische Hitze ins kalte Oberbergische. Spätestens da vermisste keiner mehr Männer in Schottenröcken.   
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