WIRTSCHAFT

Digital Corona und 6.000 Kilometer Distanz getrotzt

Red; 06.03.2021, 22:00 Uhr
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Fotos: Jokey/ONI --- Am kanadischen Standort von Jokey wurde die bestehende Anlage mit modernster Energiespartechnik aufgerüstet.
WIRTSCHAFT

Digital Corona und 6.000 Kilometer Distanz getrotzt

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Red; 06.03.2021, 22:00 Uhr
Oberberg - Die beiden oberbergischen Unternehmen Jokey und ONI realisierten während der Pandemie ein Energiespar-Projekt in Kanada.

Ideenreichtum und partnerschaftliches Miteinander sind gerade in Zeiten einer Pandemie gefragt, um Projekte trotz logistischer Schwierigkeiten durchzuführen. Wie das in der Praxis funktioniert, haben zwei oberbergische Unternehmen, die Firmen Jokey aus Wipperfürth und ONI aus Lindlar, jetzt gezeigt. Schließlich war die Herausforderung groß: Was tut man, wenn der Einsatzort für die Anlagen-Inbetriebnahme bei einem Kunden mehr als 6.000 Kilometer entfernt liegt und Corona die Anreise von Fachleuten verhindert? Jokey und ONI wollten allen Problemen zum Trotz den Termin nicht verschieben. So entwickelte man gemeinsam eine Lösung ganz nach der Devise „Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“. Digitale Vernetzung und enge Partnerschaft seien die Schlüssel zum Erfolg gewesen, heißt es aus den beiden Unternehmen.

 

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Jokey gehört mit 15 Produktionsstätten und etwa 2.200 Mitarbeitern in zwölf  Ländern zu den weltgrößten Herstellern von formstabilen Verpackungslösungen. Das Familienunternehmen agiert schon seit mehr als 30 Jahren im Bereich der nachhaltigen Verpackungen und will den ökologischen Fußabdruck so weit wie möglich reduzieren. Deshalb verfolgt das Unternehmen weltweit eine offensive Strategie in Richtung Energie- und Prozessoptimierung, um den  Primärenergieeinsatz zu reduzieren und einen wesentlichen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten. Doch Jokeys Ziele gehen noch weiter. Bis zum Jahr 2030 will man das Ziel einer klimaneutralen Produktion erreicht haben und hat den  Entwicklungsweg dorthin im Jokey Eco Concept formuliert.

 

[Im Werk in Kanada kommunizierten die Jokey-Mitarbeiter digital mit ONI in Deutschland.]

 

Für das Jokey-Tochter-Werk im kanadischen Goderich, in Ontario, wurde aufgrund einer starken Expansion des Unternehmens die Erweiterung der vorhandenen Kühlanlage notwendig. Wie an allen anderen Standorten sollte dafür auch in Goderich eine Systemtechnik zum Einsatz kommen, die die Möglichkeiten zur energetischen und prozesstechnischen Optimierung ausschöpft. Es lag nahe, dass man hierzu auf die Erfahrungen der ONI-Wärmetrafo aus Lindlar zurückgriff, die schon lange Zeit Energiespar-Partner von Jokey ist. Von den ONI-Fachleuten wurde daraufhin ein Konzept zur Versorgung des Werkzeug-Kühlkreises entwickelt, das mehr als 60 Prozent weniger Energie im Vergleich zu einer konventionellen Kühlanlagentechnik verbraucht. So belasten pro Jahr etwa 300.000 Kilogramm weniger CO2 die Umwelt.

 

Doch Corona drohte den Bauzeitenplan durcheinanderzuwirbeln. Plötzlich entstand Ungewissheit, wie und vor allem wann man das Projekt umsetzen könnte. Bedingt durch die Reisebeschränkungen war eine Entsendung von ONI-Mitarbeitern für Montagearbeiten und die Inbetriebnahme unmöglich. Gemeinsam fanden Jokey CEO Jens Stadter und ONI-Geschäftsführer Olaf Hübner eine Lösung. In Kanada wurden geeignete Montagefirmen gesucht und gefunden. Unter Nutzung digitaler Medienkanäle führte man  ausführliche Abstimmungsgespräche und begleitete die Arbeiten online durch ONI-Fachleute.

 

[Videokonferenzen zwischen Lindlar und dem kanadischen Goderich gehörten über längere Zeit zur Arbeit der ONI-Mitarbeiter hinzu.]

 

Für den komplexen Part der Inbetriebnahme musste eine andere Lösung gefunden werden. Nach Abwägung aller Risiken kam man zu dem Schluss, dass eine Inbetriebnahme durch Jokey-Mitarbeiter, in Online-Begleitung durch ONI, die erfolgversprechendste Variante darstellte. Man war sich zwar im Klaren darüber, dass diese Art der Umsetzung sehr viel zeitintensiver ablaufen würde, eine andere Alternative aber nicht zur Verfügung stand. In einer Vielzahl von Videokonferenzen konnten dann über mehrere Wochen alle relevanten Funktionsabläufe kontrolliert und zusammen mit den dazugehörigen Betriebsparametern geregelt werden.

 

Die digitale Kommunikation habe eine Schlüsselfunktion bei der Realisierung des Projekts eingenommen, so Vertreter beider oberbergischer Unternehmen, die sich stolz zeigten, allen Widrigkeiten zum Trotz einen gewichtigen Beitrag zum Umweltschutz geleistet zu haben.

 

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