WIRTSCHAFT

Die Laborarbeit liegt brach

ls; 28.03.2020, 12:30 Uhr
Fotos, Leif Schmittgen (Titel-, Textfotos 2 und 3), Peter Notbohm (1) --- Gähnende Leere herrscht derzeit auf dem TH-Campus.
WIRTSCHAFT

Die Laborarbeit liegt brach

  • 0
ls; 28.03.2020, 12:30 Uhr
Gummersbach – Kurz vor dem Semesterbeginn ruht der Betrieb auf dem Gelände der TH in Gummersbach, es gibt aber Alternativen für Professoren und Studenten.

Von Leif Schmittgen

 

Am Campus Gummersbach der Technischen Hochschule Köln (TH) läuft der Betrieb, wie an den meisten anderen Orten auch, derzeit auf Sparflamme. Fast alle Bediensteten arbeiten im Home Office, Hörsäle, Lehrräume und Labore sind derzeit nahezu menschenleer. Eigentlich hätte am kommenden Montag das neue Semester anfangen sollen. Der Beginn ist jedoch, so berichtet TH-Sprecher Manfred Stern, zunächst auf den 20. April verschoben worden. „Wir starten zwar am Montag den Betrieb, allerdings anders als gewohnt“, so Stern.

 

Die moderne Infrastruktur kommt jetzt verstärkt zum Einsatz. Unter anderem werden Vorlesungen durch die Professoren per Videokonferenz vom heimischen Schreibtisch aus angeboten. „Ich biete meinen Studenten zusätzlich eine wöchentliche Sprechstunde per Telefon oder Videokonferenz an“, berichtet TH-Dekan Prof Dr. Christian Averkamp (Foto) auf OA-Nachfrage. Lerninhalte werden wöchentlich anhand von digital gestellten Fragen überprüft.

 

Bei Vorlesungen besteht in der Regel sowieso keine Anwesenheitspflicht für die Studenten, Unterschriftenlisten sind nicht notwendig. Sollte der persönliche Nachweis doch einmal vonnöten sein, lässt sich dieser im Einzelfall anhand des Namens oder der IP-Adresse ermitteln. Begleitendes Unterrichtsmaterial steht im internen Netzwerk zur Verfügung. „Das, was wir in einzelnen Fakultäten schon nutzen, kommt nun flächendeckend zum Einsatz“, so Averkamp. Daher sieht er die Hochschule auch gut gerüstet für die kommenden Monate.

 

 

Vor großen technischen Herausforderungen steht man nicht. Auf digitalem Wege sollen auch die bald anstehenden Bachelorprüfungen durchgeführt werden. „Ich biete meinen Studenten ein Kolloquium (wissenschaftliches Gespräch, Anm. d. Red.) per Videochat an“, so Averkamp. Bei Klausuren werden derzeit andere Optionen geprüft. Je nach Fakultät wären zum Beispiel Hausarbeiten eine Alternative.

 

Auf dem Gummersbacher Campus kann systembedingt allerdings nicht gänzlich auf die Praxislehre verzichtet werden, zum Beispiel in den Laboren. Und hier steht man in der Kreisstadt vor einem logistischen Problem. „Langzeitprojekte versuchen wir weiterzuführen, wenn es die Vorschriften zulassen“, nennt der Dekan eine Ausnahme.

 

 

Der gesamte Campus ist zurzeit für Studenten gesperrt. Lediglich Mitarbeiter, deren Anwesenheit unabdingbar ist, haben über den Haupteingang Zutritt zum Gebäude und müssen sich beim Pförtner registrieren lassen. Sollte sich die Lage in den nächsten Monaten nicht verändern, habe man besonders im Hinblick auf die wichtige Labortätigkeit Alternativen in der Tasche, die allerdings erst dann offengelegt werden, wenn es so weit ist. „Wir bleiben ständig in Kontakt mit unseren Studenten “, betont Averkamp.

WERBUNG

KOMMENTARE

0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG