SPORTMIX

Medaillentraum zerplatzt an starken Chinesen

pn; 28.11.2021, 21:00 Uhr
Foto: Michael Kleinjung.
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Medaillentraum zerplatzt an starken Chinesen

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pn; 28.11.2021, 21:00 Uhr
Bergneustadt – Das deutsche Tischtennis-Doppel Benedikt Duda/Dang Qiu scheidet trotz grandioser Leistung im WM-Viertelfinale aus – Auch Alvaro Robles muss die Heimreise antreten.

Von Peter Notbohm

 

Im Sport gibt es diese Momente, in denen man nahezu alles richtig gemacht hat, am Ende aber doch mit leeren Händen dasteht. Einen solchen Moment erlebte das deutsche Tischtennis-Doppel Benedikt Duda/Dang Qiu im Viertelfinale der Weltmeister in Houston (USA). Gegen die an Nummer zwei gesetzten Chinesen Liang Jingkun/Lin Gaoyuan unterlag das DTTB-Duo mit 2:3 (8:11, 4:11, 12:10, 11:8, 9:11). Mickrige zwei Punkte trennten den amtierenden deutschen Doppelmeister von einer Sensation – eine grandiose Aufholjagd blieb unbelohnt.

 

Der Stachel der Niederlage saß nach dem Match tief bei Benedikt Duda. „Wir waren nah dran und es gab eigentlich nichts, was wir anders hätten machen können. Am Ende fehlte einfach nur ein bisschen die Erfahrung“, meinte der Bergneustädter nach der Niederlage gegen das Weltklasse-Duo aus dem Reich der Mitte. Vor allem in den ersten beiden Sätzen ließen Jinkun und Gaoyuan ihre Klasse aufblitzen und dominierten das Geschehen fast nach Belieben. Beim 0:2 aus deutscher Sicht sah wenig nach der erhofften Sensation aus. Und auch im dritten Durchgang deutete beim 2:5 alles auf einen chinesischen Durchmarsch hin, ehe Trainer Lars Hielscher genau im richtigen Moment seine Auszeit nahm.

 

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Duda und Qiu, die beide bereits im Einzel gegen Liang Jingkun ausgeschieden waren, bissen sich spektakulär ins Spiel zurück. Drei Matchbällen wehrte das Duo ab und verwandelte selbst den ersten Satzball zum 1:2. Mit diesem Rückwind dominierte das deutsche Doppel auch den vierten Satz und führte bereits 10:4. China kam zwar noch einmal heran, mit dem fünften Satzball war der Entscheidungssatz aber perfekt.

 

Nun war es der chinesische Trainer, der im richtigen Moment eine Auszeit nahm: Beim 5:3 für Deutschland unterbrach er den deutschen 'Flow', es entwickelte sich ein Krimi auf allerhöchstem Niveau. „Wir haben überhaupt keine leichten Fehler gemacht und konnten uns nichts vorwerfen. Jeder Punkt war hart erarbeitet“, kämpften sich Duda und Qiu zu einem 9:9. Ob es am Ende fehlende Erfahrung oder doch nur chinesische Glück war: Jingkun und Gaoyuan holten die entscheidenden beiden Punkte.

 

„Ich wäre gerne mit einer Medaille um den Hals aus Houston zurückgekehrt“, meinte Duda, der zugab, dass er die knappe Niederlage erst einmal verarbeiten müsse: „Insgesamt kann ich mit dem Turnier zufrieden sein, auch wenn ich das erst wahrscheinlich erst in ein paar Tagen wirklich realisieren werde. Momentan sitzt der Schmerz über die Niederlage noch zu tief.“

 

WM-Bronze sicher hat dagegen der letzte im Turnier verbliebene Deutsche. Timo Boll zog trotz einer schmerzhaften Bauchmuskelzerrung mit einem 4:2-Sieg gegen den Amerikaner Kanak Jha ins Halbfinale ein, wo er auf den Schweden Truls Moregardh trifft. Das Spiel um Platz drei wird bei einer Tischtennis-WM nicht ausgespielt. Durch den Einzug ins Halbfinale wird Boll zum ältesten WM-Medaillengewinner im Einzel seit der ersten Auflage 1926.

 

Beendet ist das Turnier dagegen für Alvaro Robles. Der Spanier in Diensten des TTC Schwalbe Bergneustadt, der bereits im Einzel und im Doppel ausgeschieden war, musste auch im Mixed-Wettbewerb die Segel streichen. Mit seiner Partnerin Maria Xiao unterlag er den Chinesen Wang Chuqin/Sun Yingsha im Viertelfinale mit 1:3.

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