Bergneustadt - Erst im Doppel entschied der TTC Schwalbe die Bundesliga-Partie gegen Grenzau zu seinen Gunsten.

Seit der 0:3-Niederlage gegen Saarbrücken am Sonntag steht fest, dass der TTC Schwalbe Bergneustadt in dieser Saison nicht an den Playoffs um die Deutsche Meisterschaft teilnehmen wird. Am Dienstagabend reiste das Team von Coach Yang Lei in den Westerwald, wo es am 21. Spieltag beim TTC Zugbrücke Grenzau die dritte Partie innerhalb von fünf Tagen bestritt. Keine vergnügungssteuerpflichtige Fahrt, zumal das Spiel in tabellarischer Hinsicht bedeutungslos war. Nach einer sicherlich nicht überragenden Leistung gelang Bergneustadt ein 3:2-Erfolg.  

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Beim Namen Grenzau werden besonders die älteren Tischtennis-Fans hellhörig. In den 1980er und 1990er Jahren gehörte der Verein aus Höhr-Grenzhausen zu den besten Vereinsmannschaften der Welt, holte mehrfach den nationalen Titel und dazu noch dreimal den Landesmeister-Cup bzw. die Champions League. Die sportliche Gegenwart gestaltet sich ungleich trister: Unter normalen Umständen wäre Grenzau als Vorletzter abgestiegen, da jedoch die Saison in der 2. Liga annulliert wurde und es daher keine Aufsteiger gibt, schaffte man den Klassenerhalt ohne eigenes Zutun.     

Etwas überraschend eröffnete Alberto Mino für die Schwalben. Der Ecuadorianer trat gegen den Belgier Robin Devos an und verlor den ersten Satz unglücklich mit 10:12. Im zweiten Durchgang lief für Mino nichts zusammen, beinahe hätte er sich sogar einen Salto Nullo geleistet. Doch die etatmäßige Nummer vier der Neustädter sammelte sich noch einmal und sorgte mit einem 11:8 für den Anschluss. Auch in Satz vier sah es für den 30-Jährigen gut aus, doch nach einer 8:5-Führung riss der Faden und Devos drehte den Spieß noch um.

Den Ausgleich stellte Benedikt Duda nach einer souveränen und konzentrierten Vorstellung gegen den erst 15-jährigen Tobias Sältzer her. Er benötigte keine 19 Minuten, um einen glatten 3:0-Sieg einzufahren. Im Verlauf des Duells musste Duda lediglich 14 Punkte abgeben und verwertete gleich seinen ersten Matchball. Etwas größere Gegenwehr leistete Ioannis Sgouropoulos gegen Alvaro Robles, speziell in den ersten beiden Sätzen, die der Spanier knapp für sich entscheiden konnte (13:11, 11:9). Deutlich klarer gestaltete Robles den dritten Abschnitt, den er mit 11:5 gewann.    

Dass der Abend länger als gedacht dauerte, lag an der Schlappe von Duda gegen Devos – 8:11, 9:11, 8:11. Der Belgier brauchte nur drei Sätze, um Duda zu schlagen und den Gesamtstand zu egalisieren. So war das Doppel Robles/Mino gefordert, um die Niederlage abzuwenden. Nach einem mühevollen zweiten Satz und einem völlig missratenen dritten (2:11) verbuchte das Neustädter Duo den entscheidenden Zähler.

Die Liga legt jetzt bis zum 21. März eine Pause ein, dann findet der letzte Spieltag statt. Zum Kehraus empfängt die Lei-Equipe den Final-Four-Teilnehmer TTF Liebherr Ochsenhausen.  Das Trio Duda, Mino und Robles reist nun nach Katar, wo zwei Turniere der neuen Veranstaltungsreihe „World Table Tennis“ (WTT) durchgeführt werden. Duda ist für das Hauptfeld gesetzt, seine Teamkollegen müssen in die Quali. Anschließend findet in dem Wüstenstaat noch ein Olympia-Qualifikationsturnier statt, bei dem Robles und Mino an den Start gehen. Duda wurde für Tokio nicht nominiert.

TTC Zugbrücke Grenzau – TTC Schwalbe Bergneustadt 2:3

Robin Devos – Alberto Mino 3:1 (12:10, 11:1, 9:11, 11:8)

Tobias Sältzer – Benedikt Duda 0:3 (6:11, 5:11, 3:11)

Ioannis Sgouropoulos - Alvaro Robles 0:3 (11:13, 9:11, 5:11)

Robin Devos - Benedikt Duda 3:0 (11:8, 11:9, 11:8)

Tobias Sältzer/Ioannis Sgouropoulos – Alvaro Robles/Alberto Mino 1:3 (7:11, 10:12, 11:2, 7:11)