Oberberg – Aktionstag der Beratungsdienste „Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer“ und „Jugendmigrationsdienst“ – Caritas: Während Pandemie wichtiger denn je.

In der aktuellen Pandemie zeigt sich einmal mehr, welche Bedeutung die Beratungsdienste „Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer“ (MBE) und der „Jugendmigrationsdienst“ (JMD) für die ratsuchenden Eingewanderten im Oberbergischen Kreis einnehmen. Dies teilt die Caritas anlässlich des heutigen Aktionstags für die Beratungsdienste mit. Der Lockdown im Frühjahr habe nicht zu einer Schließung der beiden Beratungsstellen des Caritasverbandes geführt, jedoch sei die Beratung seitdem organisatorisch stark erschwert und eine schrittweise weitere Öffnung ist bis heute vollzogen worden.

Die Caritas habe neue Möglichkeiten gefunden, das Beratungsangebot aufrecht zu erhalten und die eingeschränkten Präsenzberatungen zu kompensieren. So konnten zum Beispiel Telefonkonferenzen gemeinsam mit Kooperationspartnern, Ratsuchenden und Sprachmittlern durchgeführt werden, um an laufende Prozesse anzuknüpfen. Die Onlineberatung ist noch weiter ausgebaut worden und dadurch konnten neue Ratsuchende gewonnen werden. „Wir sind uns bewusst, dass leider immer noch viele unserer Ratsuchenden von der versierten Nutzung digitaler Medien ausgeschlossen sind, jedoch gelang es Kontakte zu halten - per E-Mail und Telefon oder im Notfall auch durch persönliche Gespräche zum Beispiel am Caritas-Gabenzaun, der während des Lockdowns in der Innenstadt installiert war.“ Ergänzt werde das Angebot zum Beispiel durch die App „mbeon“.

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Eingeschränkte persönliche Begegnungen erschwerten die Entstehung eines Vertrauensverhältnisses in der Beratung und die Besprechung komplexer Sachverhalte, gerade bei Neuzugängen oder in Fällen, in denen es um psychosoziale oder familiäre Probleme geht. „Hier konnten wir sowohl bei den Beratern als auch bei den Ratsuchenden aber viel Kreativität, Geduld und Verständnis erleben, um schwierige Situationen gemeinsam erfolgreich zu bearbeiten - auch aus dem Homeoffice heraus.“ Die Situation habe gezeigt, wie systemrelevant die Aufgaben von MBE und JMD sind.

[Foto: Caritas --- Persönliche Beratungen finden hinter Plexiglasscheiben statt.]

Die Dienste seien auch vielfältig nachgefragt worden beim Zugang zu (mehrsprachigen) Informationen und zur Aufklärung über Covid-19. „Dies ist vor allem gelungen, weil beide Caritas-Dienste langjährige Partner in der Erstintegration von Zugewanderten in den OBK sind und bedeutsame Akteure im Netzwerk.“ Die soziökonomischen Folgen der Pandemie treffen prekär Beschäftigte und Personen mit unsicherem Aufenthalt besonders und bergen ein zusätzliches Risiko für ihre gesellschaftliche Teilhabe. „Verzögerungen und Rückschläge bei individuellen Integrationsprozessen waren zu befürchten und sind teils eingetreten – daraus ergeben sich besondere Beratungsnachfragen, die weiterhin anhalten“, so die Caritas. Da die Beanspruchung der Beratungsstellen hoch ist, freut sich der Verband über die Unterstützung seit Jahresanfang durch das neue Projekt „Teilhabemanagement“ das Landes NRW für junge Zugewanderte (THM).

Interessierte erreichen die Berater von JMD, MBE und THM unter info@caritas.de oder über die zentrale Rufnummer des Caritasverbandes Tel.: 02261/30 60. Hier gibt es den Link zur Online-Beratung. Ein Kontakt ist auch über die App „mbeon“ möglich.