SOZIALES

Eltern werden nicht alleingelassen

jaw; 25.08.2021, 18:15 Uhr
Fotos: Jan Weber --- Betroffene Eltern arbeiten Hand in Hand mit Partnern aus dem Kreis.
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Eltern werden nicht alleingelassen

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jaw; 25.08.2021, 18:15 Uhr
Oberberg - Mütter von drogenkranken Kindern trafen sich heute Mittag mit oberbergischen Kooperationspartnern aus dem Bereich der Selbsthilfe - In Zukunft soll es mehr Unterstützungsangebote geben.

Von Jan Weber

 

Drogen werden immer häufiger konsumiert und sie werden immer härter. Fast jedes zweite Kind ab zwölf Jahren hat in Deutschland inzwischen bis zum Erreichen des 25. Lebensjahres mindestens einmal eine illegale Droge probiert oder konsumiert sie öfter. Beim Thema Sucht gibt es im Oberbergischen verschiedene Anlaufstellen, um sich als Abhängiger behandeln oder helfen zu lassen. Als Elternteil eines betroffenen Kindes ist man ebenso involviert, für sie gab es in den letzten Jahren keine Anlaufstelle für einen Austausch oder direkte Unterstützung - das soll sich jetzt ändern. Am Mittag trafen sich betroffene Mütter mit Vertretern von Suchtberatungsstellen sowie aus dem Bereich der Selbsthilfe in der Gummersbacher Innenstadt, um für ihr Projekt zu werben.

 

[Flyer und Broschüren informieren über die mögliche Vorgehensweise.]

 

"Viel spricht man nicht darüber, dabei ist es oft fünf nach zwölf. Eltern fühlen sich alleingelassen, dabei wollen sie doch nur ihre Kinder schützen", berichtet Christiane Erbel von der Kampagne "FragEltern". Sie und einige weitere Betroffenen fahren ehrenamtlich durch das gesamte Bundesland, um für mehr Zusammenarbeit innerhalb der Kreise zu appellieren. Bis vor fünf Jahren gab es in Oberberg einen Elternkreis, der als Anlaufstelle diente. Zukünftig möchte die Landesarbeitsgemeinschaft der Elternkreise (ARWED) gemeinsam mit regionalen Kooperationspartnern für mehr Angebote in der Region sorgen.

 

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"Eltern sollen wissen, dass sie nicht alleine sind. Niemand braucht sich zu schämen oder schuldig zu fühlen, denn Hilfe braucht jeder", so Ralf Schmallenbach, Gesundheitsdezernent des Oberbergischen Kreises. Die Aktion solle möglichst auf das Angebot aufmerksam machen und niemanden an den Pranger stellen, der sich dort informiere. Es liegen Listen aus, auf denen sich Betroffene eintragen können. Für den Schutz der Anonymität ist ebenfalls gesorgt, denn kein anderer sieht, wer sich zuvor eingetragen hat.

 

 

Laut den Experten werden Mittel wie Tilidin derzeit oft konsumiert. Die Rezepte seien aufwendig gefälscht oder es werde sich gerne am Schrank der Großmutter bedient. Heike Trapphoff von der Selbsthilfe-Kontaktstelle Oberberg möchte die Vorteile eines Elternkreises ebenfalls klarstellen: "Man ist nicht schuldig oder muss sich erklären. Man soll erst einmal ankommen und sich dann austauschen."

 

Weitere Informationen gibt es hier.

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