POLITIK

Politik will Kinderwunsch erfüllen: Straßenpoller sollen Schulweg sicher machen

pn; 31.01.2023, 20:00 Uhr
Foto: Peter Notbohm ---- Die Straße "Dornbusch" ist für den allgemeinen Straßenverkehr gesperrt, wird aber immer wieder als Abkürzung missbraucht.
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Politik will Kinderwunsch erfüllen: Straßenpoller sollen Schulweg sicher machen

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pn; 31.01.2023, 20:00 Uhr
Reichshof - Politik will Straße zwischen Dorn und Hunsheim nun auch baulich für den allgemeinen Verkehr sperren.

Von Peter Notbohm

 

Einen sicheren Schulweg wünschen sich derzeit die Kinder aus Alpe und Dorn, die die Peter von Heydt-Grundschule in Hunsheim besuchen. Der tägliche Gang zum Unterricht und wieder nach Hause führt sie über die Straße „Dornbusch“, welche die beiden Reichshofer Ortschaften Dorn und Hunsheim miteinander verbindet. Für den allgemeinen Straßenverkehr ist sie nicht freigegeben und zum Wirtschaftsweg herabgestuft. Ortskundige hindern die Verbotsschilder allerdings nicht, die Straße immer wieder als willkommene Abkürzung zu nutzen – sehr zum Ärger der Kinder, die sich auf ihrem Schulweg gefährdet sehen.

 

Bereits Anfang November erreichte Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies ein Brief, der von einem Kind stellvertretend für sechs weitere Mitschüler sowie zehn zukünftige Schüler der Grundschule an das Rathaus adressiert wurde (siehe Foto). Dort zu lesen: „Auf unserem Schulweg fahren immer wieder Autos lang, obwohl das nicht erlaubt ist.“ Sogar Nummernschilder haben die Kinder aufgeschrieben und dem Bürgermeister gleich mitgeschickt. Mitgeliefert wurde zudem ein Lösungsvorschlag: „Herr Fischer, der Polizist, hat vorgeschlagen, die Straße mit Pollern zu sperren. Können sie das Bitte machen!“, heißt es in großen Buchstaben in dem Brief.

 

 

Am Montagabend beschäftigte sich nun Reichshofs Politik im Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschuss mit dem Kinderwunsch. Eindeutiger Tenor: Wenn ein Kind so lieb schreibt, sollte die Politik auch etwas unternehmen. „Kinder sind das schwächste Glied in der Kette und wir dürfen nicht vergessen, dass wir vor einigen Jahren einen tragischen Unfall hatten“, meinte der Ausschussvorsitzende Thomas Funke (CDU).

 

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Über das ‚Wie‘ wurde anschließend dann aber doch länger debattiert. Denn eine bauliche Abbindung der Straße würde auch eine Verlängerung von Anfahrtszeiten für Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz bedeuten. Zudem muss die Straße für landwirtschaftliche Fahrzeuge nutzbar bleiben, damit die Landwirte ihre Flächen erreichen können.

 

Als mögliche Alternativen wurde sechs herausnehmbare Poller (geschätzte Kosten: 3.000 Euro) oder drehbare Wegesperren (geschätzte Kosten: 5.000 Euro) ins Spiel gebracht. Bei beiden Varianten bestehe allerdings die Gefahr, dass diese nach den Durchfahrten nicht wieder ordnungsgemäß geschlossen werden. Bei Pollern seien zudem immer wieder Folgekosten durch Vandalismus zu befürchten. Eine zeitlich begrenzte, verstärkte Überwachung durch die Polizei wurde dagegen verworfen, weil diese ihren Effekt zu schnell wieder verliere.

 

„Auf den guten Willen der Autofahrer kann man hier nicht hoffen. Mir stellt sich nur noch die Frage, an welcher Stelle die Poller den meisten Sinn machen“, meinte der FWO-Fraktionsvorsitzende Reinhard Krumm. Ähnlich sah dies Josef Fischer (CDU): „Die Polizei hat wichtigere Aufgaben als solch eine Kontrolle zu erledigen. Wir sollten den Bürgern zeigen, dass wir als Gemeinde ihnen zuhören und solche Dinge in ihrem Sinne gestalten.“

 

In welcher Form die Straße künftig gesperrt wird, ist noch unklar, der Ausschuss stimmte aber bei einer Enthaltung einstimmig dafür, dass eine bauliche Maßnahme kommen wird. Sarah Schmidt, allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters, glaubt, dass sich das Problem dann schnell in Luft auflösen wird: „Die Abkürzung kennen vor allem Ortskundige. Die fahren da nur einmal rein.“

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