POLITIK

Gewinnerbüros sollen nochmal ans Reißbrett

lw; 24.09.2021, 06:00 Uhr
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Visualisierung: Architekturbüro Hascher Jehle Design --- Runde Formen und viel Grün auf den Dächern sah der Siegerentwurf vor. Nun sollen die Architekten ihre Pläne dem veränderten Raumbedarf anpassen.
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Gewinnerbüros sollen nochmal ans Reißbrett

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lw; 24.09.2021, 06:00 Uhr
Oberberg – Planungen für die Zentralisierung der Kreisverwaltung an der Moltkestraße und am Wiedenhof werden wieder aufgenommen – Andere Rahmenbedingungen aufgrund der Pandemie.

Von Lars Weber

 

Das Kreishaus in der Gummersbacher Moltkestraße ist schon lange zu klein, um sämtliche Ämter darin zu beherbergen. Unter anderem auf eine umgebaute Produktionshalle, ein ehemaliges Hotel, ein ehemaliges Polizeirevier und viele Einfamilienhäuser – vor allem am Wiedenhof - verteilen sich die Kreismitarbeiter inzwischen. Die kontrovers diskutierte Zentralisierung mit neuen Gebäuden am Kreishaus wurde deshalb lange von der Verwaltung vorangetrieben. Im Januar 2020 wurden die drei Gewinner des europaweiten Architekturwettbewerbs verkündet, mit denen weiterverhandelt werden sollte (OA berichtete). Dann kam Corona. Und das Thema wurde im März 2020 auf Eis gelegt, weil die Entwicklungen durch die Pandemie nicht absehbar waren. Jetzt soll es mit der Planung aber weitergehen – allerdings unter anderen Rahmenbedingungen, wie Baudezernent Felix Ammann am Mittwoch im Kreisbauausschuss erklärte.

 

Denn die Notwendigkeit einer Zentralisierung sei weiterhin dringend gegeben, so Ammann. „Doch die Welt hat sich inzwischen verändert.“ Die Pandemie habe zu einem Digitalisierungsschub geführt: Home-Office-Lösungen, Tele-Arbeitsplätze, der Siegeszug der Videokonferenzen, immer mehr online verfügbare Dienstleistungen – all das habe den Arbeitsalltag der Beschäftigten der Kreisverwaltung verändert, und das soll auch nachhaltig so bleiben, betonte Ammann. Weiter seien die Anforderungen gerade im Bereich des Gesundheitsamts andere geworden, das personell aufgestockt werden musste. Und auch das Amt für Rettungsdienst strebt im Rahmen einer angedachten Zwei-Standorte-Lösung der Leitstelle gen Moltkestraße (OA berichtete)

 

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Unter dem Strich haben sich aufgrund all dieser Faktoren die Rahmenbedingungen für die Planung einer Zentralisierung verändert. Deshalb möchte die Verwaltung die Gewinnerbüros (Hascher Jehle aus Berlin, Lorber Paul Architekten aus Köln und Sinning Architekten aus Darmstadt) auffordern, ihre Entwürfe dahingehend zu überarbeiten. „Wir werden sehen, wie flexibel die jeweiligen architektonischen Grundgedanken sind.“ Ein Schwerpunkt bei der Überarbeitung liege auf dem Raumprogramm.

 

Neben dem Umzug der Stabsräume, des Verwaltungsbereichs des Rettungsdienstamts und der Leitstelle steht vor allem das Gesundheitsamt im Fokus der Überlegungen. „Das derzeitige Gebäude ist ein Fall für eine Kernsanierung in den kommenden Jahren“, so Ammann. Deshalb sollen die Architekturbüros ihre Entwürfe stärker darauf ausrichten, dass die Maßnahme in einzelnen Bauabschnitten realisiert werden kann. Der Gedanke dahinter: Wenn der Teil, in den das Gesundheitsamt ziehen soll, früh fertig ist, bedarf es für die Mitarbeiter keine Zwischenlösung. Sobald das derzeitige Gesundheitsamt am Wiedenhof dann leer steht, könne es saniert und einer neuen Nutzung zugeführt werden.  

 

[Visualisierungen: Lorber Paul Architekten (oben)/ Sinning-Architekten: Den zweiten Platz beim Architektenwettbewerb machte das Büro Lorber Paul Architekten aus Köln (oben), den dritten Platz belegte das Darmstädter Büro Sinning.]

 

Ziel sei es, dem Kreistag im März kommenden Jahres die Beauftragung eines Architekturbüros empfehlen zu können. Die spätere Ausführung solle an einen Generalunternehmer vergeben werden. Während des Verhandlungsverfahrens mit den Büros solle zudem die Vergabe der Fachplanungsleistungen und der Projektsteuerung bereits vorbereitet werden, dass man im März gleich loslegen könne.

 

Der Kreisbauausschuss stimmte mit zwölf Ja-Stimmen für das Vorgehen. Vier Gegenstimmen gab es aus den Reihen der SPD. Heidrun Schmeis-Noack bekräftigte dabei nochmals die Haltung der Sozialdemokraten, dass die Kernsanierung der bestehenden Gebäude ein besserer Plan darstelle als ein Neubauprojekt.  Endgültig entscheiden über das Thema wird der Kreistag am 7. Oktober.

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