POLITIK

„Es ist mehr als erstaunlich“

ls; 08.12.2021, 12:30 Uhr
POLITIK

„Es ist mehr als erstaunlich“

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ls; 08.12.2021, 12:30 Uhr
Engelskirchen - Der Gemeinderat beschließt einstimmig den Haushalt für 2022 und findet lobende Worte für den Kämmerer und die Verwaltung.

Von Leif Schmittgen

 

Klassische Haushaltsreden - wie andernorts üblich - gibt es in Engelskirchen nicht. Worte aus der Politik fanden bei der gestrigen Ratssitzung aber trotzdem das Gehör von Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus und der Verwaltungsspitze. Zuvor hatte das Gemeindeoberhaupt eine Einschätzung an die Ratsmitglieder gerichtet: „Es ist mehr als erstaunlich, dass wir es geschafft haben, zum sechsten Mal in Folge einen ausgeglichenen Haushalt zu präsentieren“, sagte Karthaus und erinnerte sich an Zeiten, wo man "stundenlang um hundert Euro" gefeilscht habe.

 

Trotz Corona und - auf Dauer gesehen -  einer eklatant steigenden Kreisumlage sei das Ergebnis durch die gute Arbeit aller Beteiligten  erzielt worden. Die „schwarze Null“ sei sogar trotz etlicher Investitionen in Infrastruktur und Schulen gelungen. Bei den Aufwendungen für die Coronapandemie steht die Gemeinde - rund 3,3 Millionen Euro sind bis 2024 veranschlagt - im Vergleich zu anderen Kommunen in Oberberg gut da. Ohne Bauchschmerzen gab der Rat deswegen auch einstimmig grünes Licht für einen SPD-Antrag, 20.000 Euro für die Anschaffung solarbetriebener Geschwindigkeitsmessanlagen zu veranschlagen. Die Summe wird durch die Erhöhung der Coronaaufwendungen um jenen Betrag bilanziert.

 

Verabschiedung und Neubesetzung

 

[Foto: Leif Schmittgen.]

 

Bernd Hüser (Foto re.), seit 2014 Ratsmitglied für die SPD, hat das Gremium zum 31. Oktober verlassen und wurde gestern von Bürgermeister Dr. Gero Karthaus verabschiedet. Hüser war seit 2013 außerdem in verschiedenen Ausschüssen politisch aktiv. Ihn zieht es aus privaten Gründen an die Ahr. Seinen Platz nimmt künftig Walter Brockhorst ein.

 

Erfreulich sind auch die nahezu unveränderten Personalkosten der Gemeinde, praktisch aber „zahlen wir einen sehr hohen Preis“, sagte der Bürgermeister und ergänzte: „Wir arbeiten am Limit. Sobald jemand ausfällt, haben wir ein Problem“. Lob gab es von SPD-Fraktionschef Wolfgang Brelöhr, dass es keine Erhöhungen bei Gewerbe- und Grundsteuer gibt. Das sei ein guter Anreiz für Unternehmen, in Engelskirchen zu bleiben. Auch die Sportanlagen seien sehr gut ausgebaut. „Es läuft bei uns“, resümierte Brelöhr. Sein CDU-Pendant Marcus Dräger stimmte zu und freute sich, dass alle an einem Strang gezogen haben.

 

Einstimmig votierte man schließlich für den Haushalt 2022 und die Finanzplanung bis 2025, der seit der Einbringung durch Kämmerer Laszlo Kotnyek (OA berichtete), nur minimal verändert wurde.

 

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Brandschutzbedarfsplan

 

Der Brandschutzbedarfsplan sieht für die kommenden fünf Jahre die Anschaffung von insgesamt sieben Neufahrzeugen vor. Gepaart mit der bald abgeschlossenen Sanierung aller vier Gerätehäuser bleibe man auf dem Stand der Technik. Dank der sehr gut aufgestellten Jugendfeuerwehr brauche man sich in den kommenden Jahren keine Sorgen wegen Personalmangels machen, meinte der Bürgermeister. Ein Wermutstropfen aber bleibt: „Die Bahnübergänge sorgen oft dafür, dass Einsatzzeiten an der Aggerschiene nicht eingehalten werden können“, so Karthaus. Gespräche mit der Deutschen Bahn laufen.

 

Flüchtlinge

 

Die vom Land vorgegebene Quote zur Aufnahme von Flüchtlingen kann die Gemeinde Engelskirchen nicht erfüllen. Grund ist mangelnder Wohnraum. Fachbereichsleiter Norbert Hamm appellierte an alle, sich bei der Gemeinde zu melden, sollten Wohnungseigentümer bereit sein, entsprechenden Raum zur Verfügung zu stellen.

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