POLITIK

550 Parkplätze und jede Menge Strom

lw; 30.05.2022, 12:35 Uhr
Foto: Lars Weber --- Auf der Fläche finden momentan Erschließungsarbeiten statt.
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550 Parkplätze und jede Menge Strom

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lw; 30.05.2022, 12:35 Uhr
Gummersbach – Kreis informierte den Bauausschuss über die weiteren Planungen für die Parkpalette am ehemaligen Verkehrsübungsplatz an der Kreissporthalle – Mehr als 450 PV-Module auf dem Dach.

Von Lars Weber

 

Schon vor rund zwei Jahren hatte der Kreis den Beschluss gefasst, an der Kreissporthalle in Reininghausen auf einer freien Fläche eine Parkpalette zu bauen. Diese soll vor allem die Parksituation am Berufskolleg am Hepel deutlich entlasten, aber auch perspektivisch unter anderem für ein mögliches Bergisches Forum für Wissen und Kultur eine bedeutsame Rolle spielen. In den vergangenen Monaten sind die Planungen für die Parkpalette vorangetrieben und im Vergleich zu ersten Überlegungen erweitert worden. So soll eine Photovoltaikanlage nicht nur dem Parkhaus Strom liefern, sondern auch dem Kreishaus. Darüber ist bei der Sitzung des Bauausschusses informiert worden.

 

Um den Platz, wo die Parkpalette stehen soll, ist fast schon alles fertig. Die Kreissporthalle hat die Sanierung so gut wie hinter sich, der Kreisverkehr darunter, von dem die Autofahrer später zur Palette abbiegen können, ist auch fast fertig. Auf die Parkmöglichkeiten wird man aber noch ein wenig warten müssen. Zum einen muss die Stadt Gummersbach ihrerseits mit ihren Maßnahmen an der Reininghauser Straße fertig werden, zum anderen wird die Parkpalette nun erst als Gesamtunternehmer-Ausschreibung ausgeschrieben und voraussichtlich Anfang 2023 vergeben, wie Baudezernent Felix Ammann bei der Sitzung sagte. Da das Gebäude im Systembau mit Fertigteilkomponenten errichtet wird und diese gefertigt werden müssen, soll es anschließend rund ein Jahr bis zum Baustart dauern. Dafür soll die Bauphase nur wenige Monate benötigen. Im Frühjahr 2024 könnte die Palette in Betrieb gehen.

 

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Sieben Geschosse, fast 17 Meter hoch mit einer einfachen Gitterfassade, werden dann Platz für 550 Fahrzeuge vorhalten. 400 Plätze sind dabei sozusagen reserviert für die Schüler des Berufskollegs, 150 für Mitarbeiter des Kreises. Auch Fahrradmobilität sei vorgesehen. Gebühren werden für alle Nutzer erhoben, sagte Ammann. Nach jetzigem Stand soll sich die Gebühr für die Schüler an dem Eigenanteil für das OVAG-Schülerticket orientieren. Der Weg hoch zum Berufskolleg wird noch auf Kosten des Kreises ertüchtigt, die Stadt wird die Unterhaltungskosten und die Kosten für die wichtige Beleuchtung übernehmen, damit sich die Schüler auch sicher fühlen dürfen.

 

Eingeplant bei den Parkplätzen ist inzwischen auch der notwendige Ausbau einer Ladesäuleninfrastruktur für E-Fahrzeuge. Denn gemäß des Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetzes (GEIG) muss ein Drittel der 550 Stellplätze – also insgesamt 185 - für eine spätere Installation einer Säule vorbereitet sein. Zum Start sollen 20 Plätze bereits ausgebaut sein. Weitere können dann nach Bedarf aktiviert werden.

 

Der Strom dafür wird von der eigenen PV-Anlage auf dem Dach kommen. Um die Möglichkeiten zu prüfen, hatte der Kreis eine Machbarkeitsstudie und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bei dem Büro Bähr aus Köln in Auftrag gegeben. Thomas Vesting berichtete bei der Sitzung des Ausschusses von den wichtigsten Ergebnissen. Auf einer Dachfläche von etwa 2.000 Quadratmeter werden 456 Module mit einer Leistung von 173 Kilowattpeak Platz finden. Der erzeugte Strom soll zum einen den hohen Energiebedarf der Palette bedienen. Zum anderen soll der Strom auch für das Kreishaus genutzt werden. Dafür wird noch eine neue Mittelspannungsschaltanlage installiert.

 

Rund 550.000 Euro wird dieser Teil des Baus kosten. Laut Vesting soll sich die Investition in die Anlage nach jetzigem Stand der vielen verschiedenen Parameter (zum Beispiel die Einspeisevergütung) nach etwa sieben Jahren amortisiert haben. Bei den Gesamtkosten wird die Preisentwicklung am Markt deutlich. Ging der Kreis vor zwei Jahren noch von 6,6 Millionen Euro aus, liegen die Kosten nun bei 10,5 Millionen Euro. Die Refinanzierung werde laut Ammann über die Schulpauschale und die Bewirtschaftung der Parkpalette erfolgen. „Nach ein paar Jahren werden die Einnahmen die Investitionen übersteigen“, so der Baudezernent.

 

„Die Kostenentwicklung wird uns aber generell noch extrem beschäftigen“, sagte Ammann weiter. Er wolle das Thema in einer der nächsten Sitzungen auf die Tagesordnung setzen. „Komplett einstellen können wir das Bauen nicht.“

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