LOKALMIX

WKG entzieht Kardinal Meisner verliehenen Orden postum

lw; 15.04.2021, 12:03 Uhr
Oberberg Aktuell
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WKG entzieht Kardinal Meisner verliehenen Orden postum

lw; 15.04.2021, 12:03 Uhr
Waldbröl – Karnevalsgesellschaft reagiert auf weitere Veröffentlichungen über den Missbrauch in der Katholischen Kirche – „Klares Statement setzen“.

1992 verlieh die Waldbröler Karnevalsgesellschaft (WKG) Kardinal Joachim Meisner den „Orden gegen den engen Horizont“. Jetzt, fast 30 Jahre nach der Verleihung und vier Jahre nach dem Tod des Geistlichen, erkennt der Verein den Orden ab. Dies sei bei der vergangenen Vorstandssitzung einstimmig beschlossen worden, teilt Pressewartin Sabine Schneider-Nosbach mit. „Wir wollen zeigen, dass wir die grausamen Taten, die Verleumdungen und Vertuschungen nicht tolerieren und ein Statement setzen.“

 

Ein Grund für die Entscheidung des Vereins sind die neuen Informationen nach einem veröffentlichten Gutachten über Missbrauch in der Katholischen Kirche vor rund einem Monat. Darin werden Kardinal Meisner unter anderem in einem Drittel der nachgewiesenen Fälle Pflichtverletzungen zur Last gelegt. Außerdem sei im Verein auch ein Mitglied von dem Missbrauch innerhalb der Kirche persönlich betroffen gewesen. „So ist das Thema noch näher an uns herangerückt.“

 

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Dem Kardinal wird aber nicht nur der Orden aberkannt, die WKG geht noch einen Schritt weiter. Zusätzlich werde Meisner als Ordensträger aus den Annalen der WKG gelöscht. „Im Sinne aller Opfer und aller anderen Ordensträger möchte die WKG diesen Orden weiterhin als besondere Würdigung werten und von diesen Vorfällen Abstand nehmen.“ Die WKG distanziere sich von allen Beschuldigten, möchte die guten Beziehungen zur Katholischen Kirche aber in vollem Umfang weiterführen.

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