LOKALMIX

Neues Leben für vergessene Schätze

bv; 08.07.2020, 17:00 Uhr
Fotos: Bernd Vorländer.
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Neues Leben für vergessene Schätze

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bv; 08.07.2020, 17:00 Uhr
Oberberg – Nur wenige kennen sie, aber die Regionale 2025 könnte der Region in den kommenden Jahren einen gewaltigen Schub geben.

Von Bernd Vorländer

 

Der Begriff ist so sperrig, wie die Sache an sich wichtig ist – was die Regionale 2025 bedeutet, was sie bewirken will, welche Vorteile Bürger von den Projekten ganz konkret haben, ist meistens nur Eingeweihten bekannt. Und doch akquiriert die Mannschaft um Regionale-Geschäftsführer Dr. Reimar Molitor hohe Millionen-Beträge, um kreisübergreifend Zukunft zu gestalten. Schließlich geht es um den östlichen Teil der Region Köln/Bonn, das Bergische RheinLand, das neben dem Oberbergischen, dem Rheinisch-Bergischen auch die östlichen Teile des Rhein-Sieg-Kreises umfasst. 28 Kommunen mit über 700.000 Einwohnern sollen von den Zukunftsideen profitieren, die die Regionale-Macher gemeinsam mit privaten Akteuren und Vertretern von Kreisen, Städten und Gemeinden vor Ort entwickeln.

 

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„Wir haben die Gunst der Lage und wollen das Beste aus beiden Welten erlebbar machen“, sagt Reimar Molitor. Was er damit meint, ist klar: Die Nähe zu den Metropolen, eine hohe Landschafts- und Wohnqualität, aber auch zahlreiche Notwendigkeiten, vergessene Schätze neu nutzbar, oder auch Stärken der Region sichtbarer zu machen. Das ist laut Molitor eine der beiden Hauptaufgaben, nämlich Potentiale zu heben. Alte Industriebrachen und Gebäude können so eine neue Aufgabe erhalten. An vielen Talsperren der Region gebe es leer stehende Gebäude und ehemalige Hotels. Da könne er sich spannende Projekte vorstellen, in denen engagierte Macher versuchen könnten, neue Wege zu gehen. „Wir müssen sie nur machen lassen“, so Molitor (Bild).

 

Ein weiterer Schwerpunkt ist der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie der Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten. Die Frage, ob die Region genug aus den Rohstoffen Wasser und Holz macht, welche neuen Wege in diesem Zusammenhang angesichts des Klimawandels sinnvoll erscheinen, wie regionale Produkte schneller beim Endverbraucher ankommen, wie städtische und ländliche Räume gestärkt werden können – dies alles sind Themen, die die Regionale bereits behandelt, in Zukunft aber kommunikationsstärker transportieren will. Denn Molitor weiß: „Wir dürfen keine Ankündigungs-Regionale sein, sondern müssen uns an der möglichst schnellen Umsetzung messen lassen.“ Tatsächlich sind zeitweise dicke Bretter zu bohren, denn es geht für die handelnden Akteure vor Ort eben nicht darum, kurzfristig Fördermittel des Landes abzugreifen, sondern einen langfristigen und möglichst auch regional übergreifenden Charakter von Projekten sicherzustellen.

 

37 Projekte befinden sich derzeit im Qualifizierungsprozess, drei von ihnen haben bislang den begehrten A-Stempel erhalten und sind damit besonders förderungswürdig. Darunter ist mit dem geplanten „Innovation Hub Bergisches RheinLand“ - einer an die Technische Hochschule Köln angebundenen digitalen Zukunftswerkstatt - ein Projekt aus dem Oberbergischen, das vor allem zahlreichen kleineren und mittelgroßen Unternehmen, die auf diesem Gebiet nicht selbst forschen können, digitale Perspektiven und Möglichkeiten eröffnen soll.

 

Den B-Status haben im Oberbergischen das Zukunftsquartier in der Bergneustädter Altstadt, der Quartierscampus in Nümbrecht, und das Gesundheits- und Bürgerzentrum in der Ründerother Alten Bücherfabrik. Zu den C-Status-Projekten zählen Mehrgenerationen-Häuser im gesamten Oberbergischen, ein neues Theater in Gummersbach, kreisweite Schnellbus-Verbindungen, das Zukunftsquartier Textilstadt in Radevormwald, die Klosteranlage St. Antonius in Wipperfürth, die Renaturierung des ehemaligen Munitionsdepots im Reichshof sowie ein medizinisches Fort- und Weiterbildungszentrum in Gummersbach. Molitor warnte jedoch vor einem Trugschluss: Eine Automatik, dass diese Projekte auch irgendwann den A-Stempel erhielten, gebe es nicht. „Es kann auch Projekte geben, die nicht weiterkommen.“ Für die Kommunen bedeutet dies, in der Überzeugungsarbeit und der Qualifizierung ihrer Projekte nicht nachzulassen.

 

  

 

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