LOKALMIX

Kreiskrankenhaus Gummersbach: Neues Medikament in Erprobung

Red; 14.08.2020, 13:53 Uhr
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Foto: Klinikum Oberberg --- Claudia Schlemminger, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Myasthenie Gesellschaft, überreicht Chefarzt Prof. Franz Blaes die Urkunde für die erfolgreiche Zertifizierung.
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Kreiskrankenhaus Gummersbach: Neues Medikament in Erprobung

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Red; 14.08.2020, 13:53 Uhr
Gummersbach - Myasthenie-Zentrum will Muskelermüdung gezielt behandeln – Beteiligung an internationaler Studie.

Das Myasthenie-Zentrum am Kreiskrankenhaus Gummersbach ist eins von 40 Zentren weltweit, das sich an einer internationalen Studie zu einem neuen Immunmedikament beteiligt. „Wir freuen uns sehr, als einziges nicht-universitäres Krankenhaus an der Zulassungsstudie teilzunehmen“, sagt Prof. Blaes, Leiter des Myasthenie-Zentrums und Chefarzt der Klinik für Neurologie, der doppelten Grund zur Freude hat. Die Deutsche Myasthenie-Gesellschaft erkennt das Kreiskrankenhaus Gummersbach erneut als zertifiziertes Myasthenie-Zentrum an.  Es handele sich um eine der seltenen Zertifizierungen, die durch eine Patienten-Selbsthilfe-Organisation vergeben werde. Die stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Myasthenie-Gesellschaft, Claudia Schlemminger, überreichte das Zertifikat an Prof. Blaes.

 

 Myasthenie ist eine Erkrankung des Immunsystems und der Muskulatur. Die Patienten leiden unter einer überschießenden Immunreaktion gegen Muskelgewebe mit der Folge, dass die Muskeln belastungsabhängig enorm schnell ermüden und kraftlos werden. In Gummersbach werden noch bis Ende 2020 Patienten, die von einer Myasthenia gravis schwer betroffen sind, in die aktuell laufende Studie aufgenommen. „Die meisten bisherigen Immuntherapien hemmen das gesamte Immunsystem. Das neue Medikament hat den großen Vorteil, dass es gezielt in eine einzige Funktion des Immunsystems eingreift und die normale Immunabwehr weitgehend intakt bleibt“, so der Neurologe.

 

Dabei geht es um das körpereigene „Recyclingsystem“ von Antikörpern, das durch das neue Medikament unterdrückt wird. „Auf diese Weise kann der Körper nicht mehr übermäßig viele der Antikörper produzieren, die die Symptome der Myasthenie-Patienten auslösen“, erklärt Prof. Blaes. Noch bis Mitte 2021 läuft die Studie, erste Ergebnisse sind gegen Ende des nächsten Jahres zu erwarten. 

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