LOKALMIX

IG BAU will mehr Geld für Reinigungskräfte

Red; 27.10.2020, 10:46 Uhr
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IG BAU will mehr Geld für Reinigungskräfte

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Red; 27.10.2020, 10:46 Uhr
Oberberg - Auch die 3.000 Beschäftigten in Oberberg sollen von der Systemrelevanz in Corona-Zeiten profitieren.

Sie halten Krankenhäuser und Pflegeheime sauber, reinigen Schulen, desinfizieren Behörden und Büros: Die rund 3.000 Reinigungskräfte im Oberbergischen Kreis haben durch die Corona-Pandemie besonders viel zu tun. Doch trotz gestiegener Belastungen könnte ihnen eine spürbare Lohnerhöhung verwehrt bleiben, warnt die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Der Grund: In der laufenden Tarifrunde für das Gebäudereiniger-Handwerk haben die Arbeitgeber nach Gewerkschaftsangaben bislang „kein akzeptables Angebot“ vorgelegt.

 

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„Wenn nun die Infektionszahlen wieder steigen, setzen sich gerade auch Reinigungskräfte einer erhöhten Ansteckungsgefahr aus. Ihre Arbeit ist dabei unverzichtbar“, sagt Mehmet Perisan, Bezirksvorsitzender der IG BAU Köln-Bonn. Für ihren Einsatz hätten sie mehr Anerkennung verdient. Geht es jedoch nach den Arbeitgebern, soll der Einstiegsverdienst von derzeit 10,80 Euro pro Stunde ab kommendem Jahr um lediglich 20 Cent auf elf Euro angehoben werden. „Das liefe für die Beschäftigten fast auf eine Nullrunde hinaus“, kritisiert Perisan.

 

Die Gewerkschaft fordert ein Plus von 1,20 Euro pro Stunde in allen Lohngruppen. Außerdem soll es erstmals ein verpflichtendes Weihnachtsgeld in der Gebäudereinigung geben. „Nur wenn die Einkommen deutlich steigen, können vor allem die vielen Frauen, die meist in Teilzeit arbeiten, der Armutsfalle entgehen“, so Perisan. Nach einer Studie der Ruhr-Universität Bochum im Auftrag des Reinigungsunternehmens Piepenbrock verdiene ein Großteil der Beschäftigten der Branche unterhalb der amtlichen Niedriglohnschwelle. Demnach müssen knapp 14 Prozent aller Minijobber und elf Prozent aller Teilzeitbeschäftigten ihr Einkommen durch Hartz-IV aufstocken. Laut Unternehmensangaben stiegen die Umsätze in der Gebäudereinigung, der größten deutschen Handwerkssparte, zwischen 2014 und 2019 um 32 Prozent auf zuletzt 19,6 Milliarden Euro.

 

Die Tarifverhandlungen zwischen der IG BAU und dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) gehen am 3. November in Köln weiter. Es ist bereits die vierte Runde.

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