LOKALMIX
Ein Blick hinter die Kulissen
Gummersbach - Die Arbeit des pharmazeutischen Personals im Gummersbacher Impfzentrum läuft auf Hochtouren - Oberberg-Aktuell wurde ein seltener Einblick gewährt.
Von Jan Weber
Seit Anfang Februar werden die Corona-Schutzimpfungen in Impfzentren durchgeführt, so auch im Bergischen Hof in Gummersbach - begleitet von Debatten um den Wirkungsgrad, den Hersteller oder die Bereitschaft, sich impfen zu lassen. Heute werden planmäßig 800 Oberberger in der Kreisstadt erwartet, um mit den Vakzinen von BioNTech oder AstraZeneca impfen zu lassen. Der Pharmazeutische Leiter Sebastian Gissinger ermöglichte einen Blick hinter die Kulissen, um die Arbeit der pharmazeutischen Personals vorzustellen.
[Die Impfstoffkonzentrate werden gekühlt gelagert, bis sie mit einer Kochsalzlösung vermengt werden.]
"Wir produzieren punktgenau, deshalb wird viel Flexibilität von uns abverlangt", berichtet Gissinger, der seiner Apotheke in Ründeroth seit einigen Wochen fehlt, damit er sich um die wichtigen Aufgaben im geschlossenen Bereich des Impfzentrums kümmern kann. Das Fabrikat von BioNTech wird unter genauen Vorgaben behandelt und transportiert. Nach der Entnahme aus der Kühlung bei minus 80 Grad Celsius kann der Impfstoff noch 120 Stunden lang verwendet werden, wenn er weiterhin bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gelagert wird. Das Impfstoffkonzentrat wird erst vor Ort mit einer Kochsalzlösung vermischt, das fertige Präparat muss innerhalb von sechs Stunden gespritzt werden.
An Spitzentagen wurden bislang knapp über 900 Bürger geimpft. Abhängig vom Hersteller werden 0,3 (BioNTech) oder 0,5 Milliliter (AstraZeneneca) Impfstoff verabreicht. In Schichten bereiten mehrere pharmazeutische Angestellte, von denen die meisten in oberbergischen Apotheken arbeiten, die Injektionen in einem absolut sterilen Umfeld vor - wobei aus dem Gemisch des Konzentrats (BioNTech) mit der Kochsalzlösung sechs Impfdosen entnommen werden sollen. Die Lagerung und das Präparieren vor Ort weicht bei AstraZeneca ab.
[Dr. Saskia Plüger-Stegemann bereitet den letzten Schritt vor der Impfung vor.]
Die Diskussionen um AstraZeneca dafür gesorgt, dass rund acht Prozent der Termine, die wegen des zwischenzeitlichen Impfstopps storniert und verlegt werden mussten, von den Menschen nicht wahrgenommen wurden. Ungeachtet dessen haben die Mitarbeiter im Impfzentrum viel zu tun. Sechs "Impfstraßen" stehen bereit und werden jeweils von einem Arzt und einer medizinischen Fachkraft betreut - die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus dem Labor läuft reibungslos. "Wir sind bereits ein eingespieltes Team", erklärt die Waldbröler Apothekerin Dr. Saskia Plüger-Stegemann.
ARTIKEL TEILEN