Nümbrecht – 1.500 € zahlt die Gemeinde für jede neue Photovoltaikanlage, die bis Ende nächsten Jahres in Betrieb geht.

Von Severin Rothmann

Bei bestem Solarwetter übergab heute Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius die ersten Zuwendungsbescheide für die Förderung der Photovoltaikanlagen in der Gemeinde. „Dies ist eine Sternstunde für Nümbrecht. Seit 1995 ist es das erste Mal, dass die Verwaltung auch wieder Geld an seine Bürger auszahlt“, freute sich der Rathauschef. „Es handelt sich aber wohl eher um eine Sonnenstunde für die Gemeinde“, korrigierte ihn einer der ersten 14 Empfänger mit einem Augenzwinkern. Denn bei Nacht sei die Energieausbeute eher gering.

In einer Förderrichtlinie beschloss der Gemeinderat im Juni einstimmig einen pauschalen Zuschuss von 1.500 € für den Bau einer neuen Photovoltaikanlage. Insgesamt stehen 250.000 € aus dem Klimabudget der Gemeinde zur Verfügung. Seit 1. Juli werden Anträge von der Verwaltung entgegengenommen und bisher wurden 14 gemeindeweit bewilligt. Zwei weitere befinden sich momentan in der Zwei-Phasen-Prüfung.

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Die Gemeindewerke liefern bereits 100 Prozent Naturstrom. Auch die Wasserkraft und die bereits verbaute Photovoltaik auf vielen öffentlichen Gebäuden fließen mit ins Nümbrechter Stromnetz, dennoch fehlen circa 800.000 Kilowattstunden grüner Energie für den Gemeindeverbrauch. Um diese Lücke zu stopfen und das Ziel eines klimaneutralen Nümbrecht bis 2050 zu erreichen, wurde die Förderung bewilligt. Sollten die angestrebten 160 Anlagen errichtet werden, könnte man 1,2 Millionen Kilowattstunden zusätzlich produzieren und somit die Lücke locker füllen.

„Durch den Zuschuss rechnet sich für mich die Anlage erst langsam“, eröffnet einer der anwesenden Förderungsempfänger, „Ich verbrauche sehr wenig Strom und sehe das eher als meinen Beitrag zum Klimaschutz. So sind meine Ausgaben immerhin gemindert.“ Etwa 10.000 € kostet die gesamte Errichtung einer Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus, schätzt Klimamanager Johannes Hericks. Vom Bund kommen keine zusätzlichen Förderungen mehr, vom Land gibt es nur noch für Energiespeicher Geld.

Dennoch ist es gerade für Familien mit höherem Verbrauch und Elektroautobesitzer immer noch interessant, den Strom auf dem eigenen Dach zu produzieren, hieß es aus der Runde. In einigen Jahren hätten sich die Kosten amortisiert - durch Ersparnisse und die Einspeisung ins öffentliche Netz. Deshalb ruft Redenius die Geförderten auf: „Sie sind jetzt die Botschafter für Photovoltaik."

Die Aktion läuft noch bis zum 31. Dezember 2021. Interessenten können sich auf  nuembrecht.de/klimaschutz/ über die Bedingungen zur Förderung informieren oder sich von Johannes Hericks persönlich beraten lassen (Tel.: 02293/302 222 oder Klimaschutzmanager@nuembrecht.de).