LOKALMIX

Alte Schule: Das Dach ist dicht

ls; 13.02.2020, 17:20 Uhr
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Fotos: Leif Schmittgen --- „Großer Bahnhof“ beim heutigen Richtfest des alten Schulgebäudes: Zahlreiche Gäste waren der Einladung von Museumsleiter Michael Kamp (2. v. re.) gefolgt.
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Alte Schule: Das Dach ist dicht

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ls; 13.02.2020, 17:20 Uhr
Lindlar – Heute wurde Richtfest im LVR-Freilichtmuseum gefeiert – Das alte Schulgebäude aus Hermesdorf soll ab 2022 Ausstellungen zum Thema Bildung beherbergen.

Von Leif Schmittgen

 

Im LVR-Freilichtmuseum Lindlar möchte man ab 2022 einen Blick sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft zeigen. Möglich gemacht werden soll das im 1861 erbauten Schulgebäude, das bis 2013 in Waldbröl-Hermesdorf stand. Heute wurde auf dem Gelände Richtfest gefeiert, Museumschef Michael Kamp freute sich über zahlreiche Vertreter der Institutionen, die am Großprojekt beteiligt sind. Das waren vor allem die Museumsmitarbeiter, die seit Anfang des vergangenen Jahres mit dem Wiederaufbau des historischen Gemäuers jede Menge Arbeitsstunden abgeliefert hatten, aber auch Finanziers und Trägervertreter waren ins Museum gekommen.

 

Vor sieben Jahren war man auf das Projekt durch eine Annonce aufmerksam geworden: „Dort wurde berichtet dass die Schule abgerissen werden soll“, berichtete Kamp der Gästeschar. Das rief wiederum ihn und seine Mitarbeiter auf den Plan, das Gebäude musste aus Sicht der Lindlarer unbedingt einen Platz auf dem Gelände erhalten. Ohne feststehende Finanzierungsmöglichkeiten, rund 700.000 € wurden laut Kamp kalkuliert, machte man sich an den Abbau im Waldbröler Ortsteil. „Es war klar das unser Träger, der Landschaftsverband die Kosten nicht alleine stemmen konnte, um so schöner, dass unser Förderverein mit einer großen Summe eingesprungen ist“, so Kamp. Dessen Vorsitzender, Dr. Klemens Krieger (Foto), hatte dank kalkulatorischem Geschicks von Vereinsmitgliedern einen großen Teil zuschustern können, weitere Unterstützung gab es unter anderem von Leaderprojekt des Oberbergischen Kreises, sowie von der NRW-Stiftung. Die Bauteile wurden zwischengelagert, bis die Finazierung gesichert war.

 

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Besonderen Dank gab es von Kamp auch an die Familie Bals aus Waldbröl, die das Museumsteam mit jeder Menge historischen Sach- und Fotoinformationen zum Gebäude versorgt hatte. Ein Vorfahr der Familie hatte ab dem frühen 20. Jahrhundert in der Schule als Lehrer gearbeitet. Doch ein historisches Klassenzimmer werden die Besucher ab 2022 dort nicht vorfinden, wie die wissenschaftliche Mitarbeiterin Anka Dawid-Töns der Runde erläuterte „Dem Schulmuseum in Bergisch Gladbach möchten wir keine Konkurrenz machen“, so Dawid-Töns. Auf Historisches darf man sich aber trotzdem freuen: Im Erdgeschoss wird es eine Ausstellung geben, die den Schulalltag der 20er und 30er Jahre zeigen wird. Im Oberstübchen wird ein Teil der damaligen Lehrerwohnung mit Bibliothek, Wohn- und Schlafbereich rekonstruiert. „Wir haben Tapetenreste gefunden, die jetzt von einer Grafikerin rekonstruiert werden“, unterstrich Dawid-Töns die Liebe zum Detail. Im gleichen Stockwerk möchte man mit einer Ausstellung zu aktuellen Bildungschancen einen Blick in die Zukunft werfen. Das soll anhand im Ausland bereits angewendeten und in Deutschland geplanten Praktiken, verwirklicht werden.

 

 

Bereits ab dem kommenden Jahr soll ein Garten im Außenbereich unter der Projektleitung von Stephan Hahn eröffnet werden, der mit Bäumen und Insektenhaus vor allem Schülern, den ab 1900 für die Region wichtigen Obstanbau näher bringen soll.

 

 

Weitere Informationen zu Schule und Projekt gibt es hier.

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