LOKALMIX

Beim Homeoffice gibt es noch Luft nach oben

ch; 14.04.2021, 10:00 Uhr
LOKALMIX

Beim Homeoffice gibt es noch Luft nach oben

ch; 14.04.2021, 10:00 Uhr
Oberberg - Die Möglichkeiten in den oberbergischen Verwaltungen, von zu Hause aus zu arbeiten, sind unterschiedlich.

Die Corona-Pandemie bestimmt weiterhin das Leben vieler Menschen - natürlich auch in unserer Region. Restaurants, Fitness-Studios sind seit Monaten geschlossen, in Läden und Geschäften ging es bislang nur mit amtlichem Test, wenn die Notbremse gezogen wird, gar nicht mehr. Seit Ende Januar 2021 gilt auch eine neue Arbeitsschutzverordnung. Vor dem Hintergrund der Pandemie sollen Kontakte in Betrieben weiter eingeschränkt werden. Arbeitgeber werden verpflichtet, soweit wie möglich Homeoffice anzubieten. Rund 25 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland haben Ende Januar 2021 vorwiegend oder ausschließlich im Homeoffice gearbeitet - so wie es gefordert wird. Allerdings ist das etwa im produzierenden Gewerbe oder als Beispiel bei der Betreuung von Kindern, Kranken oder älteren Menschen gar nicht möglich.

 

WERBUNG

Doch scheint in vielen oberbergischen Unternehmen noch Spielraum zu sein, was die Quote der Homeoffice-Arbeitsplätze betrifft. Aber was ist eigentlich mit den oberbergischen Verwaltungen? Geht man dort mit gutem Beispiel voran? Auch hier scheint noch Luft nach oben zu sein. 650 Mitarbeiter zählt etwa die Verwaltung der Stadt Gummersbach, 70 von ihnen befinden sich am Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden. "Wir tun im Rahmen unserer Möglichkeiten alles, um unsere Beschäftigten zu schützen", sagt Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein. Doch könnten die Mitarbeiter des Baubetriebshofes oder der Stadtwerke, Hausmeister in den Schulen oder Erzieherinnen eben nicht zuhause bleiben. Mitarbeiter testen sich zumeist selbst, ohne Verpflichtung. Anders ist dies nur in den Schulen. Dort müssen Sekretärinnen und weitere Mitarbeiter regelmäßig getestet werden. Man überlege jedoch, die übrigen Beschäftigten auch turnusmäßig zu testen, so Helmenstein.

 

Allerdings hat die Bundesregierung diese Woche den Beschluss gefasst, dass Arbeitgeber allen Beschäftigten, die nicht ins Homeoffice wechseln können, einen Corona-Test pro Woche anbieten müssen. Beschäftigte, die viel Kundenkontakt haben oder mit Lebensmitteln arbeiten, sollen zwei Tests angeboten bekommen. Eine Bescheinigungspflicht ist nicht vorgesehen. Damit reicht es, wenn der Arbeitgeber den Mitarbeitern Selbsttests zur Verfügung stellt.

 

Bei der Wiehler Stadtverwaltung wird ein Selbsttest pro Woche an die 250 Mitarbeiter ausgegeben."Wir müssen eine Balance finden zwischen der Sicherheit der Mitarbeiter und der Sicherstellung aller Dienstleistungen der Stadtverwaltung", sagt Wiehls Sprecher Volker Dick. In Wiehl entscheiden die Fachbereiche selbst, inwieweit ein Homeoffice möglich ist. Zumeist wird ein rollierendes System bevorzugt, sodass die Beschäftigten im Wechsel von zu Hause und im Wiehler Büro arbeiten.

 

Ziemlich weit ist man beim Oberbergischen Kreis. Bei insgesamt 1.500 Mitarbeitern müssen bestimmte Bereiche wie Rettungsdienst, Leitstelle, Außendienstler, das Jugend- oder Bauamt weiter in Präsenz arbeiten. "Aber wir haben für 840 Beschäftigte die technischen Möglichkeiten geschaffen, ihr Pensum auch in den eigenen vier Wänden zu erledigen", sagt Kreisdirektor Klaus Grootens. Dies werde nicht von allen gleichzeitig wahrgenommen, in den Ämtern gebe es zumeist einen Wechsel von Präsenz- und Distanzarbeit. Selbsttests bekommen die Kreis-Mitarbeiter ausreichend, um sich im Zweifelsfall vor dem Gang ins Büro vergewissern zu können, dass man Virus-frei ist. Zudem testet das Deutsche Rote Kreuz alle interessierten Kreis-Mitarbeiter - dreimal pro Woche am Hauptstandort Gummersbach, aber auch in Außenstellen. "Wenn es nötig ist, werden wir diese Sicherheit für unsere Beschäftigten noch weiter ausbauen", so Grootens.

WERBUNG