LOKALMIX

Arbeitsgemeinschaft für Wiederbewaldung und Waldnaturschutz gegründet

Red; 21.05.2021, 12:00 Uhr
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Arbeitsgemeinschaft für Wiederbewaldung und Waldnaturschutz gegründet

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Red; 21.05.2021, 12:00 Uhr
Oberberg - Fachkonferenz unter Federführung der Kreisverwaltung mit über 50 Vertretern - Lösungsansätze zur Verbesserung der Waldsituation aus ökonomischer und ökologischer Sicht gesucht.

Die Kreisverwaltung richtete kürzlich eine Online-Konferenz mit rund 50 Vertretern aus dem Kreis der Waldbesitzer, Naturschutzverbände, Jagd, Biologischen Station und Verwaltungen, um Vereinbarungen für die Zusammenarbeit im Bereich Wiederbewaldung und Waldnaturschutz zu treffen. "Jeden Tag verschwindet im Oberbergischen Kreis ein Stück Fichtenwald mehr. Die Folgen von Trockenheit, Hitze, Borkenkäfer-Befall und Stürmen sind unübersehbar. Neben den erheblichen wirtschaftlichen Einbußen ist diese Entwicklung auch ein emotionales Thema; nicht nur für Menschen, die Wald bewirtschaften, sondern auch für Bürgerinnen und Bürger, die hier leben und den Wald vermehrt als Naherholungsgebiet nutzen", sagte Landrat Jochen Hagt.

 

Für die Gruppe der rund 8.000 privaten Waldbesitzer in der Region forderten Eckhard Schulte (Forstwirtschaftliche Vereinigung Bergisches Land) und Berno Freiherr von Landsberg–Velen (Holzkontor Rhein-Berg-Siegerland GmbH) eine unbürokratische Förderung der Wiederaufforstung. Auch die individuellen finanziellen Möglichkeiten der Waldbesitzer dabei berücksichtigt werden, "um auf den Schadflächen klimastabile Mischwälder mit bis zu 80 Prozent Nadelhölzern für eine wirtschaftliche Perspektive zu entwickeln."

 

Christine Meyer-Cords vom NABU Oberberg geht davon aus, "dass der Wald - ökologisch betrachtet - in 50 Jahren wertvoller sein wird." Als Vertreter des Landesbetriebes Wald und Holz setzt sich Kay Boenig für klimastabile Mischwälder ein. Auch er betonte, dass es wichtig sei, dass der Wald weiterhin "multifunktional genutzt wird". Er empfahl einen schonenden Umgang mit den Schadflächen, "Kleinstrukturen auf den Flächen zu belassen, keine vollflächigen Räumungen und die Wiederbewaldung mit mindestens vier standortgerechten Baumarten unter Einbeziehung von Pionierbaumarten und natürlicher Verjüngung.“

 

Ergänzend dazu sagte Dr. Bernd Freymann, dass bevorzugt heimische Baumarten eingesetzt werden sollten, vor allem in den Naturschutzgebieten. "Denn mit der Veränderung des Waldes verändert sich auch das Verbreitungsmuster von Vögeln und Insekten". "Schon jetzt haben viele Vögel die Freiflächen erobert", meinte Heinz Kowalski, Vorsitzender des Naturschutzbeirates. Das Ökosystem Wald sei "eben nicht nur Holzproduktion.“

 

Ergebnis der Konferenz: Als Modellprojekt wird eine Arbeitsgemeinschaft mit Vertretern aus Forstwirtschaft und Naturschutz gegründet, die gemeinsame Ziele formulieren soll. "Wir wollen Lösungsansätze finden - zur Verbesserung der Waldsituation sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht", sagte Hagt.

 

Weitere Informationen unter www.obk.de/kuno und www.obk.de/waldtagung

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