LOKALMIX

89 Kilometer für schnelles Internet

ks; 20.01.2022, 14:11 Uhr
Fotos: Katharina Schmitz --- (v. l.) Breitbandbeauftragter Jürgen Seynsche, Projektleiter Thomas Bilski, Bürgermeister Rüdiger Gennies und Tiefbau-Abteilungsleiter Norbert Schindler trafen sich bei Sinspert zum symbolischen Spatenstich.
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89 Kilometer für schnelles Internet

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ks; 20.01.2022, 14:11 Uhr
Reichshof – Die Gewerbegebiete Steinaggertal, Hunsheim, Wehnrath und Wildbergerhütte werden an die Datenautobahn angeschlossen.

Dass die bergische Erde sehr steinreich ist, fällt dem ein oder anderen schon bei der Arbeit im eigenen Garten auf. In Reichshof stellen sich aktuell einige Tiefbauer der Herausforderung, sich im Untergrund vorzuarbeiten – oder so wie heute: ihre Gerätschaften wieder aus dem Erdreich zu befreien. „Eine Spülbohranlage hat sich festgefahren“, lacht Projektleiter Thomas Bilski, der bei „Deutsche Glasfaser“ tätig ist und die aktuellen Baumaßnahmen in Reichshof koordiniert. Er kam heute zum offiziellen Spatenstich in die Gemeinde und tauschte sich mit Bürgermeister Rüdiger Gennies über den aktuellen Baufortschritt aus.

 

Bereits im Juni soll das Glasfasernetz für die Unternehmen in den Gewerbegebieten Steinaggertal, Hunsheim, Wehnrath und Wildbergerhütte fertiggestellt sein. Abhängig sei dies laut Gennies von der Witterung, der dabei nicht zuletzt an einen noch möglichen Wintereinbruch denkt. Im Oktober haben die Bauarbeiter mit den Erdarbeiten begonnen. Innerhalb des Projektes würden sie dabei auf einer Strecke von 31,4 Kilometern graben. „6,1 Kilometer haben wir bereits geschafft“, sagt Projektleiter Bilski. Derzeit werde in der Gemeinde mit zwei Teams gearbeitet, die in nächster Zeit noch aufgestockt werden sollen.

 

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Ein Glasfaseranschluss ist für viele Unternehmen unverzichtbar geworden. „Das ist eine ganz wichtige Infrastrukturmaßnahme. Mit dem Ausbau des schnellen Internets in Reichshof setzen wir ein Zeichen für die Verbesserung der Breitbandversorgung. Besonders unsere Unternehmen profitieren von dem Ausbau, da sie künftig auch bei steigendem Bandbreitenbedarf wirtschaftlich mithalten und weiterwachsen können“, sagt Gennies.

 

Insgesamt belaufe sich der Ausbau auf eine Summe von über 4,6 Millionen Euro, welche jeweils zur Hälfte durch Fördermittel von Bund und Land getragen werde. 158 Gebäude und damit 219 Gewerbeeinheiten haben nach dem Ausbau Zugang zum schnellen Internet. „Dabei sind die Unternehmen nicht an einen Provider gebunden“, sagt Bilski. Ein Anschluss von Privathaushalten ist in der Fördermaßnahme nicht vorgesehen.

 

[Aktuell arbeiten die Tiefbauer oberhalb der Wiehltalsperre an einem sogenannten Kopfloch, das etwa zweieinhalb bis drei Meter tief werden soll.]

 

Die Tiefbauarbeiten werden in enger Zusammenarbeit zwischen Gemeindeverwaltung, dem Baupartner sowie „Deutsche Glasfaser“ durchgeführt. Das Unternehmen mit Sitz in Borken setzt damit in der Gemeinde erstmalig einen Breitbandausbau um. „Insgesamt sollen 89 Kilometer Glasfaserkabel verbaut werden“, so der Bürgermeister. Um den Aufwand bei den Tiefbauarbeiten möglichst gering zu halten, gleichzeitig die Glasfaser aber so schnell wie möglich zu verlegen, werden laut Bilski moderne und effiziente Verfahren genutzt. „Beim Bau werden die Leerrohre zum Beispiel mit Hilfe von Spühlbohrverfahren in die Straßen eingebracht“, sagt der Projektleiter und ergänzt, dass damit beispielsweise keine Straßen aufgerissen werden müssen.

 

In der Gemeinde mit ihren 106 Ortschaften warten laut Gennies noch 5.800 Haushalte auf einen Glasfaseranschluss bis ins Haus; 40 Prozent der Haushalte verfügten nach dem Ausbauprojekt der Kreismitte über schnelles Internet. Deswegen würde eine weitere Fördermaßnahme vorbereitet werden. Ob der weitere Ausbau wieder gemeinsam mit anderen Kommunen angegangen werde oder ob die Gemeinde sich eigenständig um Fördermaßnahmen bemühe, stehe dem Bürgermeister zufolge noch nicht fest.

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