KARNEVAL

Alaaf und Kall Du - da gab sogar der Petrus Ruh

bv; 24.02.2020, 17:53 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung --- Viele große, phantasievolle Wagen waren ein Augenschmaus beim Engelskirchener Zoch.
KARNEVAL

Alaaf und Kall Du - da gab sogar der Petrus Ruh

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bv; 24.02.2020, 17:53 Uhr
Engelskirchen - Zehntausende feierten in Engelskirchen einen bunten und phantasievollen Rosenmontagszug - Trotz anfänglichem Nieselregen und Kälte stieg das Stimmungsbarometer rasch in die Höhe.

Von Bernd Vorländer


Irgendetwas muss Petrus in diesem Jahr sauer aufgestoßen sein. Jedenfalls ließ sich der Wettergott auch am Festtag aller Karnevalisten nicht erweichen, Sonnenstrahlen gen Agger zu schicken. Am Sonntag war es nass und windig, am Rosenmontag kalt mit anfänglichem Nieselregen, der sich später verzog.

 

[Prinz Bernd I., Bauer Rainer und Jungfrau Steffi konnten es kaum erwarten, bis es endlich losging.]

 

Doch der Wettermacher hatte die Rechnung ohne die Jecken in der närrischen Hochburg Engelskirchen gemacht. 3.000 Aktive im Zoch und ein Vielfaches am Straßenrand ließen sich die gute Laune nicht vermiesen. Gegen feuchtes Nass von oben und Kälte half stets feuchtes Nass von innen. Und schwuppdiwupp gab es kein schlechtes Wetter mehr. Für einen Jeck scheint eben immer die Sonne.

 

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Über 50 Gruppen bahnten sich den Weg durch das karnevalsverrückte Dorf, viele in liebevoll hergerichteten, phantasievollen Kostümen, und die ganz Mutigen zeigten sogar nackte Beine. So bunt und farbenfroh wie der Zug, so facettenreich waren die unterschiedlichen Schwerpunkte, die die Jecken setzten. Die "Horjasser Jecken" kehrten zurück in die 80er und 90er Jahre. Die Gruppe "Steeger Hütte un Fründe" hatte ihren Wagen komplett mit goldenen Farben verkleidet und trug allesamt goldene Anzüge. Sie waren sicher: "Die goldenen 20er? Ne, die goldenen 10er". Die "Alten Säcke" kamen diesmal aus dem Märchenland. Phantasievoll auch der Karnevalsclub "Jecke Fründe". Auch wenn das Freibad geschlossen ist, bleiben die Jecken cool - und springen in den eigenen Pool. Jeder Jeck in der großen Fußgruppe hatte ein eigenes Schwimmbad dabei - es war zu komisch.

 

[Die Jecken im und am Zoch hatten einen Riesen-Spaß.]

 

Auf dem Party-Planet der Jecken Höhner ging es feiermäßig ebenso ab wie bei den Märjelingener Jungs. Die Lokalpatrioten prangerten die hohen Preise in den Ski-Paradiesen der Alpen an und verkündeten, dass bei ihnen ein Bier fünf Euro koste. Ein Augenschmaus waren die "Looper un Fründe", die meinten: "Schön geföhnt und raderdoll, so feiert er, der Looper Troll." Das "Team Hahn" hatte eine Kölschburg gebaut und das Karnevals-Komitee-Leppestraße war sicher, dass die Bienen an der Leppe nicht aussterben. "De Spätzünder", aus der das Dreigestirn entstammt, waren auf einem prächtigen Schiff unterwegs und feierten alle prächtig verkleidet. Mit ihrem Motto "PRINZipiell bezauBERND bunt" wiesen sie auf den folgenden Höhepunkt hin. "Prinz Bernd I., Bauer Rainer und Jungfrau Steffi ließen zunächst auf der Hardt den Zug vorüberziehen, genossen dann die Fahrt über den Engelskirchener Pracht-Boulevard und wurden nimmermüde, die tausenden Jecken am Straßenrand mit süßen Leckereien zu "bombardieren". Man sah ihnen die Freude buchstäblich an, schließlich ist der Rosenmontagszug ihr Höhepunkt.

 

[Und ab geht die Luzie - das Männerballett un Fründe hatte sich viel Mühe bei ihrem Wagen gegeben.]

 

Wie schon in der Vergangenheit zeigte der Engelskirchener Zug mit vielen tollen Ideen, wie friedlich und bunt Karneval im Oberbergischen sein kann. Und die gute Stimmung der Teilnehmer übertrug sich rasch auf die singenden und schunkelnden Mengen am Straßenrand und in den Fenstern. Da war das Wetter lediglich eine Randerscheinung.

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