JUNGE LEUTE

Die eigene politische Meinung bilden

ls; 20.09.2021, 14:00 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Schülerinnen gaben heute Morgen die ersten Stimmen zur Juniorwahl ab. Die Lehrer hatten viel Zeit in die Vorbereitung investiert - Das Wahlergebnis liegt vor (AKTUALISIERT).
JUNGE LEUTE

Die eigene politische Meinung bilden

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ls; 20.09.2021, 14:00 Uhr
Gummersbach - An der Gesamtschule in Derschlag findet an zwei Tagen die Juniorwahl statt - Möglichst viele Schüler sollen dank akribischer Vorbereitung an die Urne bewegt werden.

Von Leif Schmittgen

 

Emma Witt ist Helferin bei der Juniorwahl an der Gesamtschule in Derschlag. Rund 760 Schüler sind aufgerufen, bis morgen ihre Stimme unter möglichst realen Bedingungen abzugeben. Und dafür haben die 17-jährige Emma und rund 25 weitere Wahlhelfer in den vergangenen drei Wochen ordentlich die Werbetrommel gerührt: Es wurden Benachrichtigungen an alle Schüler ab Jahrgang 6 verschickt und mittels Podcasts und Videoclips die Aktion schulweit bekannt gemacht. „Ich fühlte mich bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr zu wenig informiert. Deswegen möchte ich anderen Hilfestellung geben und ihr politisches Interesse wecken“, sagt die angehende Abiturientin zu ihrer Motivation. Sie durfte  auf kommunaler Ebene bereits mit 16 Jahren an einer „echten“ Abstimmung teilnehmen.

 

[Emma Witt engagiert sich mit rund 25 weiteren Wahlhelfern an der Schule.]

 

Bei der Juniorwahl gilt die Empfehlung, Jugendliche ab der neunten Klasse teilhaben zu lassen, in Derschlag aber brach man damit und lässt auch Jüngere an die Urne. „Wir möchten möglichst früh erreichen, dass sich die Kinder eine eigene politische Meinung bilden - unabhängig des Elternhauses“, meinte Kim Opper. Sie organisierte die Stimmabgabe gemeinsam mit ihren Kolleginnen Julia Haas und Alexandra Breu von Lehrerseite. Anders als in der Realität gab es im Vorfeld keinen Helfermangel. „Wir mussten die Liste irgendwann schließen“, vermutet Haas den Ansturm aber nicht ausschließlich dem politischen Interesse geschuldet. „Manche freuen sich sicherlich auch über freien Unterricht“, sagt Opper mit einem Augenzwinkern. Vorbereitungen auf die Wahltage gab es zudem im Fachunterricht.

 

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Im 20-Minuten-Takt werden die Klassen in loser Reihenfolge in das Pädagogische Zentrum (PZ) zur Wahl gerufen, logistisch keine einfache Aufgabe. Denn beim bestehenden Kurssystem an der Einrichtung galt es für die Lehrerinnen, mit ihren Kollegen den optimalen Zeitpunkt im Vorfeld herauszufinden. Motiviert und aufgeregt sind am heutigen Morgen alle Beteiligten. Die Stimmung wird allerdings etwas getrübt, weil Schüler vereinzelt erklärt haben, keine Stimme abgeben zu wollen. Auch wenn man sich so nah wie eben möglich an der Realität orientiert - der Wahlzettel entspricht zum Beispiel dem Original - gibt es keinen Trend. Die Beteiligung und das Ergebnis lassen sich erst nach der Wahl analysieren, denn Wahlforscher gibt es an der Schule nicht.

 

Das Wahlergebnis gibt es hier.

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