Bergneustadt - Der Bergneustädter Rapper Sebastian Friedrich alias 'As8bi' gewährte OA Einblicke in seine musikalische Welt und sprach über seine Gefühle, Songs und Wertvorstellungen sowie den Bezug zu seiner Heimat.

Von Jan Weber

Es gibt da einen ganz besonderen Kellerraum in Bergneustadt, der sich optisch nicht sonderlich von einem gewöhnlichen unterscheidet. Ein gut gefülltes Bücherregal, eine eingesessene Couch und ein hölzerner Tisch sind wohl nicht für die geballte Mischung aus Gesang und Beats verantwortlich, die man des Öfteren aus dem Haus von Sebastian Friedrich hören kann - sondern ein Mikrofon, ein Laptop sowie jede Menge Ideen und Emotionen, die der 28-Jährige zum Ausdruck bringt. Der Künstlername des Bergneustädter Rappers lautet 'As8bi' und ist eine Anspielung auf seinen Vornamen und das arabische Wort für 'Freund', womit er eine Hommage an seinen engsten Kreis aussprechen möchte.

"Musik lässt mich Dinge verarbeiten und schenkt mir eine Art von Freiheit. Ich komme dorthin, wo sonst niemand ist", berichtet der Sprachkünstler. Im Alter von sieben Jahren konnte er sich bereits kaum an amerikanischem Rap und Hip-Hop satthören, den er gemeinsam mit seinem älteren Bruder verschlungen hat. In der sechsten Klasse sollte im Musikunterricht ein eigener Text verfasst werden, der sich inhaltlich mit dem sozialen Umfeld des Schreibers beschäftigen sollte - ein Attribut, auf das der Bergneustädter bis heute sehr großen Wert legt, denn in seinen Texten und Musikvideos spricht er oft von der Gemeinschaft und kulturellen Vielfalt seiner oberbergischen Heimat.

Mit schweizerischen Wurzeln und einer Vielzahl an Freunden mit Migrationshintergrund appelliert 'As8bi' in seinem Song 'Immer noch', bei dessen Videodreh einige Bergneustädter und Teile der Stadt zu sehen sind, auf altbewährte Werte: "Ich möchte die Gegend und ihre tollen Menschen hier vertreten und zeigen, dass wir eine Gemeinschaft sind und allen die Vielfalt zugutekommt. Man muss selbst Fan von seiner Musik sein und sich wiedererkennen können." Dass sein soziales Umfeld hinter ihm steht, haben sie bewiesen als sie ihm Mut zugesprochen haben, bevor er seine Lieder veröffentlichte. Inzwischen wurden seine Songs über 100.000-mal auf der Musikplattform 'Spotify' abgespielt.

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Den Zahn der Zeit zu treffen und dennoch man selbst zu bleiben, sei laut dem 28-Jährigen ein Kunststück, aber dennoch obligatorisch für eine authentische Zurschaustellung seines Könnens. Dabei setzt 'As8bi' auch weiterhin auf Texte, die sich, im Gegensatz zu denen von vielen Rappern der heutigen Zeit, nicht nur auf Gewalt, Drogen und Materielles beziehen.  Im kommenden Winter können sich seine Hörer auf neue Veröffentlichungen freuen: "Ich habe noch einige Zeilen fertig und noch einiges vor." Sobald es wieder möglich ist, sollen Auftritte zum festen Bestandteil des Bergneustädters werden.

Das Video zu 'Immer noch' gibt es hier.