JUNGE LEUTE

Ausbildungsmarkt flexibel wie nie

lw; 28.09.2020, 14:22 Uhr
Foto: Lars Weber --- Übergabe des Ausbildungszertifikats (v.li.): Christian Bachner, Inhaber Andreas Wirths, Michael Sallmann (IHK), Anton Welter, Marie Braun, Nicole Jordy (Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach), Carina Schmitz und Olaf Sokol (Arbeitgeberservices, Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach).
JUNGE LEUTE

Ausbildungsmarkt flexibel wie nie

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lw; 28.09.2020, 14:22 Uhr
Oberberg – Junge Menschen können noch bis Ende des Jahres in berufliche Zukunft starten – Corona verändert Dynamik – Ausbildungszertifikat der Arbeitsagentur an Edeka Wirths.

Von Lars Weber

 

Die Bundesagentur für Arbeit Bergisch Gladbach hat das diesjährige Ausbildungszertifikat für vorbildliche Ausbildungsbetriebe an Edeka Wirths in Bergneustadt vergeben. Bei der Verleihung war nicht nur die Freude bei Inhaber Andreas Wirths groß, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Nicole Jordy und Michael Sallmann, Leiter der oberbergischen Geschäftsstelle der IHK Köln, warben auch um Jugendliche, die noch eine Ausbildung anfangen möchten. Denn durch die Corona-bedingte Lockdown-Pause sind die Dynamiken des Marktes andere als sonst.

 

„Gegen den Fachkräftemangel ist die Ausbildung junger Menschen ein entscheidendes Instrument für Unternehmen“, sagte Jordy. „Und für die Auszubildenden ist sie der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit.“  Jene Unternehmen, die sich besonders um diesen Bereich kümmern, zeichnet die Arbeitsagentur jährlich aus. Pro Region erhält nur eine Firma diese Anerkennung. In diesem Jahr nahm Andreas Wirths das Zertifikat entgegen. Dort werde nicht nur kontinuierlich ausgebildet (elf Azubis in sieben Jahren), es werde sich auch besonders um die Berufseinsteiger gekümmert. Da Wirths den Fachpraktiker anbietet, erhalten bei ihm auch jene eine Chance, die Probleme mit dem theoretischen Teil einer Ausbildung haben.

 

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Über den Fachpraktiker, die Ausbildung zum Verkäufer und zum Einzelhandelskaufmann gebe es bei Wirths ein aufeinander aufbauendes System, dass jedem Wachstum erlaube, sagte Sallmann. Dass sich die Arbeit in den Nachwuchs auszahle, sieht man bei Wirths bei der Marktleitung. So haben sowohl der Leiter Anton Welter als auch die Vertreter Christian Bachner und Marie Braun in dem Betrieb ihre Ausbildung absolviert. Vielen weiteren Menschen, so Jordy, solle im Unternehmen eine Chance gegeben werden.

 

Die Chance ergreifen – das können junge Menschen dieses Jahr noch mindestens bis Weihnachten. Solange sei noch ein Ausbildungsstart bei den Unternehmen möglich. Traditionell starte das Ausbildungsjahr eher im August und September. Doch durch Corona habe sich dieses Fenster geöffnet und nach hinten geschoben, wissen Jordy und Sallmann. Gerade zwischen Oster- und Sommerferien werde sonst um die Jugendlichen geworben. Zum Beispiel auf Messen oder auch in den Schulen treten Unternehmen an sie heran. „Das fiel dieses Jahr alles aus“, erklärte Jordy.

 

„Das Jahr ist noch nicht gelaufen“, appellierte Sallmann an junge Menschen. 350 unbesetzte Ausbildungsstellen im Oberbergischen gebe es nach jetzigem Stand, 284 suchten noch nach einem Platz. „Tatsächlich wird gerade der Beruf Verkäufer stark nachgefragt und auch angeboten“, sagte Jordy. Aufgrund der Pandemie arbeiten Arbeitsagentur, IHK oder auch die Betriebe an neuen Wegen, mit dem potenziellen Nachwuchs in Kontakt zu treten. Die Arbeitsagentur habe Anfang September in Wipperfürth und Waldbröl beispielsweise draußen beraten, und auch Videoberatungen seien in Vorbereitung. „Im besten Falle werden die neuen Wege zielgruppenspezifischer sein als vorher“, kann Sallmann der Pandemie auch etwas Gutes abgewinnen.

 

Natürlich sind die Auswirkungen der Pandemie auf den Ausbildungsmarkt aber nicht nur positiv. „Einige Unternehmen sind zurückhaltender geworden, weil sie unsicher sind, wie sie durch die Krise kommen.“ Ganz besonders in den Branchen Veranstaltungstechnik, im Hotel- und Gastrobereich oder bei den Messebauern sei die Verunsicherung zu spüren. Auch Betriebe in Kurzarbeit seien unsicher. „Allerdings ist ein Ausbildungsstart trotz Kurzarbeit möglich“, sagt Jordy. „Das eine schließt das andere nicht aus.“

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