HANDBALL

CVJM kann nach Derbypleite fast schon für Verbandsliga planen

pn; 06.03.2022, 20:20 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Luca Nenne-Kolb bekam die Oberwiehler Deckung nie in den Griff.
HANDBALL

CVJM kann nach Derbypleite fast schon für Verbandsliga planen

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pn; 06.03.2022, 20:20 Uhr
Oberberg - Derschlag macht wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt - Nümbrecht macht in Überzahl zu viele Fehler in Pulheim - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

Abstiegsrunde

 

CVJM Oberwiehl – TuS Derschlag 28:35 (13:19).

 

Nun hat es auch Oberwiehls Trainer erwischt. Statt an der Seitenlinie in der Halle musste Nils Hühn nach einem positiven Corona-Test auf dem heimischen Sofa am Liveticker mitverfolgen, wie sein Team im Derby gegen den TuS Derschlag nicht den Hauch einer Chance hatte. „Für uns waren das zwei ganz wichtige Punkte“, meinte Gästetrainer Andy Palm nach dem Abpfiff. Durch den Sieg verschaffte sich sein Team zum Rückrundenauftakt ein wenig Luft, während Oberwiehls Chancen auf den Klassenerhalt bereits am ersten Spieltag der Abstiegsrunde einen herben Dämpfer verpasst bekamen.

 

 

[Tobias Fraunhoffer machte ein starkes Spiel und war einer der Sieggaranten der Gäste.]

 

„Wir sind an unserer Abschlussquote gescheitert“, analysierte Hühn-Ersatz Jens Ruland. Der Oberwiehler Co-Trainer hätte es auch anders ausdrücken können: Derschlags Keeper Tobias Fraunhoffer raubte den CVJM-Schützen mit seinen insgesamt 20 Paraden, darunter einen Siebenmeter, schon früh den Nerv. 1:6 (8.) und 3:9 (13.) hieß es, ehe erstmals die grüne Karte am Kampfgericht abgegeben wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gastgeber schon ein halbes Dutzend hochkarätige Torgelegenheiten ausgelassen.

 

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Oberwiehl, das auch auf einige coronaerkrankte Spieler verzichten musste, gelang es nie, die Würfe aus dem Rückraum zu unterbinden. Ruland nannte die Defensivleistung bis zur Pause zurecht „überschaubar“. Über weite Strecken fehlte dem CVJM-Spiel im ersten Durchgang schlicht die Leidenschaft, die es im Abstiegskampf benötigt. Derschlag war die lange Corona-Pause dagegen kaum anzumerken und agierte äußerst abgeklärt. Über 9:16 (25.) half auch ein kurzer Run zum 12:16 (28.) nur wenig. Nach dem Seitenwechsel schien es sogar so, als ob beide Teams die Abwehrarbeit völlig einstellen wollten. Bis zum 19:27 (39.) war die Partie auf bestem Weg, zu einem Torfestival zu werden.

 

[Oberwiehl erspielte sich durchaus Chancen, ließ diese aber viel zu häufig ungenutzt. Co-Trainer Ruland sprach nach dem Spiel allein von mindestens acht 100-Prozentern.]

 

Nun wurde das Spiel aber zusehends ruppiger und es kam doch noch ein wenig Derby-Feeling auf, auch weil Oberwiehl endlich sein Feuer wiedergefunden hatte. Allerdings zu spät: Über 22:30 (50.) konnten die Hausherren nie wirklich verkürzen, auch weil sie insgesamt drei Strafwürfe vergaben. „Vor der Pause sind wir nicht in die Abwehraktionen gekommen, in der zweiten Hälfte haben wir aber bis zum Schluss gekämpft“, so Ruland. Derschlags Coach Palm sprach von einem wichtigen Schritt im Abstiegskampf, war in Gedanken aber schon bei der nächsten Aufgabe: „Dafür, dass wir so eine lange Pause hatten, bin ich sehr zufrieden mit unserem Auftritt. Nächste Woche müssen wir gegen Fortuna Köln aber auch genau da weitermachen, wo wir heute aufgehört haben.“

 

Oberwiehl: Leon Binder, Artur Gartung, Mirco Gröbner (je 5), Daniel Rischikov (5/2), Bastian Schneider (3/2), Jannes Weidemann, Moritz Madel (je 2), Lennart Frielingsdorf (1).

 

Derschlag: Luca Nenne Kolb (8), Norman Krause (7), Marijan Basic (7/1), Anthony Hudak-Domoskos, Tobias Mlynczak (je 4), Till Malek (3), Marko Köster (2).

 

Ergebnisse und Tabelle

 

Meisterschaftsrunde

 

Pulheimer SC – SSV Nümbrecht 35:25 (16:13).

 

Ganz unerwartet kam die Niederlage in Pulheim für Nümbrechts Handballer nicht. Das Team von Kelvin Tacke hatte zum Ende der Hinrunde mit den Siegen gegen Refrath/Hand und Dormagen II heimlich still und leise Aufstiegsambitionen angemeldet. Dieser Rolle wurde der Tabellenzweite der Meisterschaftsrunde dann auch weitgehend gerecht. Zufrieden war Nümbrechts Trainer Manuel Seinsche trotzdem mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Das war eine couragierte Leistung. Wir sind vor allem im ersten Durchgang einem absoluten Topteam der Liga auf Augenhöhe begegnet“, fand er.

 

 

Über 3:4 (6.) setzten sich die Gastgeber beim 8:6 (13.) erstmals mit zwei Toren ab, bis zum 13:12 (26.) blieb es aber eine völlig ausgeglichene Partie. Aber schon vor der Pause sollte sich das größte Problem Nümbrechts an diesem frühen Sonntagabend bemerkbar machen: Ein ganz schwaches Überzahlspiel. Obwohl bei den Gastgebern nun Sebastian Zeyen und Niclas Waldecker auf die Strafbank mussten, ging Pulheim mit einem 16:13 in die Kabine.

 

Ähnlich sah es nach dem Seitenwechsel aus: Erneut musste Waldecker eine Zeitstrafe abbrummen, erneut baute Pulheim seinen Vorsprung von 17:15 auf 20:15 (39.) aus. „Wir haben zu schnelle Abschlüsse über den Mittelblock gesucht, den Gegner damit zu Gegenstößen eingeladen und ihn stark gemacht“, befand Seinsche. Bei den Hornets drehte nun zudem Tobias Midell auf. Der Shooter schoss die Oberberger bis zum 29:20 (50.) nahezu im Alleingang ab. Fünf seiner elf Tore erzielte der Halblinke in dieser Phase. Da half auch eine gute Leistung von Paul Borisch auf der Mitte wenig. „Immer, wenn wir Fehler gemacht haben, wurden wir gnadenlos bestraft“, so Seinsche.

 

Nümbrecht: Paul Borisch (6), Fabian Benger, Simon Schanz, Dominik Donath, Jens Frey (je 3), Yannic Wollenberg, Dag Dissmann (je 2), Sebastian Deilmann (2/1), Philipp Donath (1).

 

Ergebnisse und Tabelle

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