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Michael Bernhardt bleibt an der Spitze der bergischen Fußball-Schiris

lo; 19. Mar 2013, 13:08 Uhr
Bilder: Björn Loos --- Kreisvorsitzender Rolf Müller begrüßt die neue Schiri-Führungscrew mit Nco Fuchs, Waldemar Ebel, Rainer Richerzhagen, Michael Bernhardt, Sascha Weirich, Christian Kegel, Dominik Jolk und Riza Tokmak (v.l.).
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Michael Bernhardt bleibt an der Spitze der bergischen Fußball-Schiris

lo; 19. Mar 2013, 13:08 Uhr
Oberberg - Auf dem Schiedsrichtertag in Lindlar wurde der Ausschussvorsitzende einstimmig im Amt bestätigt - Nachwuchsprobleme bleiben bestehen - Online-Spielbericht in der Kritik - Horst Müller seit 50 Jahren an der Pfeife aktiv.
Die Referees aus dem Fußballkreis Berg haben Michael Bernhardt einstimmig für weitere drei Jahre an ihre Spitze gewählt. Dies war das Ergebnis des Kreisschiedsrichtertages, der gestern Abend im Pädagogischen Zentrum in Lindlar stattfand. Auch die restlichen Vorschläge für die Besetzung der Ausschusses fand die Zustimmung der 90 Delegierten (Liste siehe unten). Mit Stephan Hinz und Yasar Tefe hatten sich weitere Bewerber für die Wahl der fünf Beisitzer aufstellen lassen. Sie konnten allerdings nicht genügend Stimmen auf sich vereinigen, um einen der von Bernhardt benannten Kandidaten zu verdrängen. Verabschiedet wurden der langjährige Lehrwart Markus Stenzel und Ralf Zimmermann, der bislang für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war und sich beim Kreistag im April zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden wählen lassen will. Beide bleiben als Schiedsrichter aktiv.

[Michael Bernhardt (re.) verabschiedete Markus Stenzel (li.) und Ralf Zimmermann.]

Auch für die Region gilt: Die Schwarzkittel sind eine gefährdete Spezies. Seit 2010 wurde ein Rückgang um 17 Unparteiische verzeichnet, so dass zum Stichtag 31. Dezember 2012 nur noch 195 zur Verfügung standen. Gleichzeitig plagt das Schiedsrichterwesen ein Nachwuchsproblem. Der Alterschnitt ist zuletzt deutlich angestiegen. Gerade bei den älteren Semestern wird angesichts der „Bürokratisierung“ (Bernhardt) des Spielbetriebs der Unmut immer größer. Hierbei ist vielen der Online-Spielbericht ein Dorn im Auge. Dieser soll zur nächsten Saison auch in der Kreisliga C und bei der Jugend eingeführt werden. Zusätzlicher Aufwand muss wegen der geforderten Spieler-Identitätskontrolle betrieben werden. Einige Kollegen hätten bereits ihren Rückzug angekündigt, wenn der Online-Spielbericht auf die C-Klasse ausgeweitet wird, schrieb Bernhardt in seinem Geschäftsbericht.



Zwar sei ein Schulungsangebot geschaffen worden, doch „es wird in der Zukunft aufmerksam und sensibel beobachtet werden müssen, welche Auswirkungen diese Maßnahmen auf die Schiedsrichterzahlen haben“, erklärte der alte und neue Vorsitzende. Um der „omnipräsenten Überbelastung“ entgegenzuwirken, hatte der Ausschuss schon 2012 die Mindestzahl der zu leitenden Spiele von drei auf zwei pro Monat gesenkt. Letztmals richtete Hans-Jürgen Baier, Vorsitzender des Verbandschiedsrichterausschusses,  ein Grußwort an die bergischen Kameraden. Er wird seine Tätigkeit beim FVM nach neun Jahren beenden. Baier erklärte, dass die Anforderungen für die Spielleiter immer größer werden und beklagte die veränderte Mentalität im Amateurfußball: „Heutzutage zählt offenbar nur noch der Sieg. Egal um welchen Preis.“


[Rolf Müller und Bernhardt ehrten Frederick Assmuth (unteres Bild 2.v..l.), Hans Jürgen Lohmann (unteres Bild re.) und Kurt Müller (oberes Bild).]

Spätestens seit dem tragischen Ereignis in den Niederlanden, wo ein Linienrichter von Jugendspielern zu Tode geprügelt wurde, ist die Branche in höchstem Maße sensibilisiert. „Unser Mut und unsere unbedingte Bereitschaft sind gefordert, um jeder Form von Rassismus und Gewalt Einhalt zu gebieten“, sagte Baier. Schiedsrichter als Freiwild, davon kann so mancher ein Liedchen singen. Dieter Freisewinkel erlebte Ende des vergangenen Jahres, wie schnell die Emotionen hoch kochen können. Resultat: Der Zuschauer eines Kreisliga B-Spiels zerkratzte den Lack seines Dienstwagens, der Schaden beträgt mehrere tausend Euro. „Solche Vorfälle tragen nicht dazu bei, dass man noch mit großer Motivation an die Sache herangeht“, erklärte Freisewinkel.


[90 Stimmberechtigte waren in Lindlar zu Gast.]

Fußballkreisvorsitzender Rolf Müller brachte eine gute Nachricht mit: Ab der kommenden Woche wird jeder Referee mit einer neuen Regenjacke ausgestattet. Das erste, wenn auch ein paar Nummern zu klein ausgefallene Exemplar bekam Kurt Müller, der seit sage und schreibe einem halben Jahrhundert an der Pfeife aktiv ist und dafür mit einem üppigen Präsentkorb dekoriert wurde. Frederick Assmuth, der in der 1. Bundesliga und auf internationalem Parkett als Assistent eingesetzt wird, und Hans Jürgen Lohmann erhielten für ihre 20-jährige Tätigkeit die goldene FVM-Verdienstnadel.       

Ergebnisse der Wahlen zum Kreisschiedsrichterausschuss

Vorsitzender: Michael Bernhardt
Lehrwart: Christian Kegel
Vertreter der Jungen Generation/Öffentlichkeitsarbeit: Nico Fuchs

Beisitzer
Jungschiedsrichterbeauftragter: Dominik Jolk
Geschäftsführer: Sascha Weirich
Ansetzungen Senioren: Rainer Richerzhagen
Ansetzungen Junioren: Riza Tokmak
Besondere Aufgaben: Waldemar Ebel

Ehrungen

Goldene Verdienstnadel für 20-jährige Schiedsrichtertätigkeit
Frederick Assmuth (FC Bensberg), Hans Jürgen Lohmann (Montania Kürten)

Besondere Auszeichnung für 50-jährige Schiedsrichtertätigkeit
Kurt Müller  (TV Hoffnungsthal)
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