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'Fairtrade-Town' hat kreative Nachwuchskünstler

ae; 10. May 2019, 18:20 Uhr
Bilder: Andrea Eischeid --- Die Preisträger freuten sich über die Auszeichnungen.
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'Fairtrade-Town' hat kreative Nachwuchskünstler

ae; 10. May 2019, 18:20 Uhr
Engelskirchen – Die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Gemeinde Engelskirchen hatte Kinder und Jugendliche aufgefordert, am Fairtrade-Plakatwettbewerb teilzunehmen und so die Öffentlichkeit auf die Notwendigkeit fairen Handels hinzuweisen.
Von Andrea Eischeid

Bis auf den letzten Platz war der Ratssaal der Gemeinde Engelskirchen bei der Preisverleihung des Fairtrade-Plakatwettbewerbs für Kinder und Jugendliche besetzt. Die rund 60 Kinder und Jugendlichen warteten aufgeregt, gemeinsam mit Eltern und manchen Großeltern, auf die Siegerehrung der selbst gemalten und gestalteten Plakate. Die ersten zehn Plakate der zwei Altersgruppen waren auf der Bühne zu sehen und konnten bestaunt werden. Künstlerisch, bunt und zum Nachdenken anregend. Musikalisch stimmte eine Gruppe der Musikschule Engelskirchen, unter der Leitung von Maria Manemann-Frowein, mit der „Klezmer-Ouvertüre“ auf die Feier ein.


[Bunt gestaltet und aussagestark zeigten sich die ersten fünf Plätze der Kinderplakate.]

Bürgermeister Dr. Gero Karthaus dankte der Fairtrade- Steuerungsgruppe für ihr Engagement in der Fairtrade-Town und den Aufruf zum Plakatwettbewerb, um somit Kinder und Jugendliche für Fairtrade zu sensibilisieren und anzuregen, so zu konsumieren, dass diejenigen, die Produkte herstellen, dafür gerecht belohnt werden. Die Klassiker des Fairtrad, wie Früchte, Kaffee und Kakao kennt jeder, aber darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Produkten. „Ich bin auch froh, dass unsere Schulen das Thema so gut angenommen haben und es beispielsweise im Kunstunterricht eingebunden haben“, so Karthaus.

„Wir haben nicht mit einer derart hohen Teilnehmerzahl gerechnet, nachdem wir im Frühjahr an Schulen und in den Medien mit dem Plakatwettbewerb geworben haben“, sagte Rudolf Krapoth, Sprecher der Steuerungsgruppe. 150 Kinder und Jugendliche hatten 78 Bilder und Collagen innerhalb von acht Wochen eingereicht, die dann von Fachleuten vom Verein EngelsArt bewertet wurden. „Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht“, sagte Renate Seinsch von EngelsArt. „Wir hoffen mit diesem Wettbewerb, die Idee des fairen Handelns bei Kindern und Jugendlichen zu wecken.“


[Freudig nahmen, im Beisein von Karl Feldkamp (ganz li.), Johanna Giebel (li.) und Emilia Reuter ihre Urkunden von Bürgermeister Dr. Gero Karthaus entgegen.]

Fairer Handel bedeutet für die dritte Welt, faire Produktionsbedingungen, gerechten Lohn, keine Kinderarbeit, soziale Sicherheit und Gerechtigkeit sowie bessere Schulen und berufliche Aus- und Fortbildungen. „Viele kleine Leute, in vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht dieser einen, unserer Welt verändern“, ergänzte Krapoth, bevor es zur Preisverleihung ging. Auf die Bühne gebeten wurden die jeweils ersten zehn Plätze bei den Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 12 sowie 12 und 16 Jahren. Alle Kinder erhielten eine Urkunde, der dritte bis fünfte Platz zusätzlich eine Fairtrade-Schokolade, der zweite Preis 100 Euro und der erste Preis 150 Euro.


Den dritten Platz belegte Nora Cassel bei den Kindern, den zweiten und 1. Platz belegte die Klasse F3 der Katholischen Grundschule Loope (Mohamed Alkhalaf, Laurena Berghoff, Juliana Buslei, Johanna Espinosa Schmitz, Joel Fehre, Julian Fünger, Leona Gehlhaus, Julian Graf, Lisa Marie Henn, Hovahnnes Khachumyan, Leon Jason Lennertz, Mila Lindner, Tom Loher, Nick Lürick, Melina Meinerzhagen, Anton Mester, Clemens Müller, Jula Mia Nelson, Victor Nizewi, Phil Pütz, Nala Sophia Shmitz, Janna Schulze, Lena-Marie Schuster, Lili Szegeny und Farhat Zia). Bei den Jugendlichen belegten Lea Fabritius, Lio Baron und Meike Melike Yildirim den dritten Platz, Mahi Gül Can den zweiten sowie Hannah Schneider und Fabio Pisanó den ersten Platz.

Im Vorfeld hatten sich etwa die Schüler der F3 in einem Supermarkt umgeschaut. Dort bemerkte auch der neunjährige Clemens Müller, dass günstig nicht immer gut ist. „Wenn es günstig ist, ist es oft mit Kinderarbeit gemacht. Das ist sehr schlimm“, sagte er überzeugt, „weil dann die Kinder nicht zur Schule gehen und etwas lernen können.“ Die drei Kinder von Tim und Christin Cassel, Lea, Nora und Till waren mit vier Bildern unter den ersten zehn bei den Kindern vertreten. Bei Cassels zu Hause wird auf Fairtrade geachtet. „Da wir viel in der Welt unterwegs sind, sehen unsere Kinder auch, dass es vielen nicht so gut geht“, sagte Christin Cassel. „Und ich finde es schön zu teilen“, meldete sich die siebenjährige Nora zu Wort.

Die aussagestarken und ideenreichen Plakate aller Teilnehmern werden im Oktober im Rathausfoyer der Gemeinde Engelskirchen zu sehen sein. Zum Abschluss des ereignisreichen Vorabends gab es fair gehandelte Getränke und Gebäck sowie für die Erwachsenen eine fair gehandelte Rose mit auf den Heimweg. 
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