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Ein ganzes Dorf im Weihnachtsrausch

vma; 9. Dec 2012, 19:36 Uhr
Bilder: Vera Marzinski.
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Ein ganzes Dorf im Weihnachtsrausch

vma; 9. Dec 2012, 19:36 Uhr
Reichshof – An drei Adventswochenenden hintereinander findet der Weihnachtsmarkt in Odenspiel mit einer großen Auswahl statt - Auch in Wiehl strömten viele Menschen zum dortigen Weihnachtsmarkt (AKTUALISIERT).

Von Vera Marzinski

Odenspiel

Weihnachtsbäume zum Mitnehmen oder zum selber Schlagen, wo man hinschaut. Aber die "Odenspieler Weihnacht" auf dem Hof der Familie Dissmann und im benachbarten Haus Odenspiel bietet außerdem Kunsthandwerk, stimmungsvolle Musik von Chören und Kapellen, oberbergische Spezialitäten, den Besuch vom Nikolaus und viele Tiere.

Die kleinen Besucher dürfen auf der Kindereisenbahn ihre Runden drehen oder können auch selbst schöne Karten mit Encaustic, einer uralten Technik, bei der mit Wachs auf speziellen Karten unter Hitzeeinwirkung gemalt wird, erstellen. Auch in der Kirche finden an den drei Wochenenden Angebote zur Begegnung, Meditation, Musik und Stille statt. Am 2. Adventssamstag las Luise Theill aus ihrem neuen Buch „Michal – die Frau Davids“ und anschließend ließ der Musikzug Odenspiel weihnachtliches erklingen. Die modernen Bilder und Skulpturen in der Kirche stammen von Christiane Vogel aus Morsbach, die die Ausstellung unter dem Thema „Keine Angst vor Zuversicht“ am Samstagabend eröffnete.

Kommt man in den alten Stall auf dem Hof Dissmann, leuchten die Tonkegel und – kugeln auf dem Tisch von Kunsttöpfer Turhan Ismail aus Nümbrecht. Gefilztes, Selbstgebackenes und –gestricktes bieten die drei Kindergärtnerinnen Eva, Christiane und Marina an. Nebenan hat Heike Ley aus Morsbach Halsbänder mit Chunks für den Hund im Angebot.


Wunderschöne Krippen erstellte Kurt Schneider aus Morsbach im Laufe des Jahres und verkauft sie nun auf dem Weihnachtsmarkt. Seit sieben Jahren geht er diesem Hobby nach und mit viel Detailfreude schnitzt und drechselt er die Exponate. Zudem stehen bei der bäuerlichen Vorweihnacht in Odenspiel ausreichend Getränke und Speisen an vielen Ständen zur Stärkung, bis zum 23. Dezember bereit und am 22. Dezember findet ab 20 Uhr ein "Warten auf's Christkind Party" statt.

Wiehl

Verschneit und leider auch mit viel Schneematsch zeigte sich der Wiehler Weihnachtsmarkt. Bei der knackigen Kälte Samstagabend schmeckte der Glühwein richtig gut. In den vielen Holzhütten rund ums Rathaus und bis hoch zum Weiherplatz boten hauptsächlich Vereine und Institutionen ihre teilweise selbst erstellten Erzeugnisse an. Den Hindelanger Bergkäse an der Holzhütte der Oberwiehler Männer der Nachbarschaft "Hambuch" gab es erneut, beim Wiehler Heimatverein Lesestoff und die „Waffelpiraten“ vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium backten eifrig ihre leckeren Spezialitäten.


[Natürlich gab es auch in Wiehl musikalisch Besinnliches.]

Leider hatte Wiehl nicht ganz auf die Socken- und Glitzer-Waren verzichtet, die aber dann nicht in den Holzhütten anzutreffen waren. Gemütlich sah es an der Hütte von Thomas Schumacher aus Kleinfischbach aus, der warme Schuheinlagen und Felle verkaufte und ganz neu: Stuhlkissen und sogar Bierzeltgarnitur-Auflagen aus Schafswolle. Die Feuertonnen vom Wiehler Carsten Wirths leuchteten selbst beim Sonntags-Matsch-Wetter behaglich.

Auf der kleinen Bühne am oberen Weiherplatz zeigte die Tanzschule Kasel ihr Bühnenprogramm an beiden Tagen und der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Wiehl sowie die „Asbachtaler“ sorgten vorm Rathaus für weitere musikalische, weihnachtliche Untermalung für die Marktbesucher. Im „Glüh-Wein-Treff“, organisiert vom TuS Wiehl im ehemaligen Spielwarengeschäft, wärmten sich die Weihnachtsmarktbesucher zwischendurch gerne auf bei Glühwein und Wein. Nicht nur zum Aufwärmen lohnte es sich ins Rathaus zu gehen. Bereits zum 5. Mal hat Sabine Mortsiefer ein „Weihnachtshaus der Künstler“ zusammengestellt. Die vielen Aussteller mit selbstgemachten, handwerklichen Kunstwerken im Rathaus zeigten und verkauften nicht nur ihre Kunstwerke sondern jeder Stand hatte sich am Motto „Krippen mal anders“ beteiligt.


[Eine hohe Spende konnte an die Malteser-Hozpizgruppe übergeben werden.]

Weihnachtliche Musik vom Oberwiehler Sängerquartett als Geschenk – da mussten sich die Besucher des Weihnachtshauses beeilen, denn die letzten 50 CD standen zum Verkauf. Und wer so gar nicht wusste, was er schenken soll – eine Sockenkarte, die in die Scheine jeder Betragsgröße reinpassen, gab es auch. Zahlreiche Jungmusiker präsentierten zudem im Rathaus  bekannte und klassische Weihnachtslieder. Im Keller befand sich das „Wiehler Weihnachts Waffel- und Kuchenstübchen“, dessen Erlös – ebenso wie die Standgebühren – in Höhe von 1.815 € abschließend von Sabine Mortsiefer an Barbara Schäfer,  Vorsitzende der Malteser-Hospizgruppe in Wiehl, übergeben werden konnten.
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