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FH-Student verdient 150.000 € mit Apps

ssp, kg; 7. Feb 2011, 23:15 Uhr
Bild: Katharina Glowicki --- Informatikstudent Dominik Pich entwickelte das App 'Medikamente mit dem Datensatz der Roten Liste“.
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FH-Student verdient 150.000 € mit Apps

ssp, kg; 7. Feb 2011, 23:15 Uhr
Gummersbach – Dominik Pich entwickelte bereits acht Anwendungen im medizinischen Bereich – Der 27-jährige Rösrather gründete zusammen mit dem Radiologen, Dr. Benjamin Sattler, die „Medicus 42 GmbH“.
Von Simon Schellpeper und Katharina Glowicki

„Wir wollten ein App für das iPhone entwickeln und haben nach Ideen gesucht“, erinnerte sich heute Dominik Pich an die Anfänge seines Unternehmens. Der 27-jährige Informatikstudent, der im kommenden Sommer an der Fachhochschule Köln seinen Masterabschluss machen möchte, begann vor zwei Jahren Applikationen für Smartphones zu entwickeln. Seitdem brachte er acht Anwendungen auf den Markt und erwirtschaftete 150.000 €. Heute berichtete Pich am Campus Gummersbach über seine Existenzgründung. „Erst gestern ist mein achtes App fertig geworden“, so der 27-Jährige. Eigentlich handelt es sich hierbei um das App, mit dem sein Erfolg angefangen hatte – „Medikamente mit dem Datensatz der Roten Liste“ - aber dieses Mal nicht für das iPhone, sondern für den Mac:


Bereits im September 2009 gründete Pich zusammen mit dem Radiologen, Dr. Benjamin Sattler, die „Medicus 42 GmbH“. Die Beiden lernten sich in Bonn kennen, wo der Student im Rahmen seines Praxissemesters arbeitete. Auf der Suche nach einer Idee für eine Applikation, fiel den beiden „Apple-Fans“ eine Lücke auf: Es gab noch kein Programm, das sich mit den etwa 10.000 in Deutschland zugelassenen Medikamenten, deren Dosierung, Wirkstoffen und Nebenwirkungen befasste. In gebundener Form ist dieses Werk besser bekannt als die „Rote Liste“. Kurzerhand sicherten sich die Existenzgründer die Rechte an dieser Datenansammlung und entwickelten gemeinsam das App. „Ich war für die Programmierung zuständig und Dr. Sattler lieferte das medizinische Hintergrundwissen. Er testete die Anwendung im praktischen Gebrauch, so dass wir sie optimieren konnten“, berichtete Pich.

Seit September 2009 steht das App im „App Store“ zum Download bereit und hält sich seitdem auch in der Top 10 der Applikationen im Bereich Medizin, „davon ein Jahr auf Platz 1“, so der Informatikstudent. Bislang wurden rund 14.000 Exemplare verkauft. "Wir waren die Ersten und lange allein, jetzt haben wir vier oder fünf Konkurrenten", erzählte Pich.

Angesichts dieses Erfolgs entwickelte der 27-Jährige weitere Programme, wie zum Beispiel das GOÄ/GOZ-App, dieses listet die Gebührenordnung für Ärzte und Zahnärzte auf. „Dann gibt es noch das „Office-Fit-App“ für Bürohengste“, fügte Pich an. Das ist eine Art „persönlicher Fitnesscoach“. Das Smartphone erinnere den Anwender daran, etwas für seinen Körper zu tun und schlage direkt die passende Übung vor. Es schon fast beruhigend, dass auch ein so talentierter Programmierer eine kleine „Schwäche“ hat: „Ich kann mir keine Passwörter merken“, verriet der Informatikstudent schmunzelnd, „aber ich habe ein App gefunden, das sich diese für mich merkt.“ Auch nach dem Studienabschluss kann sich der Unternehmer vorstellen, weiter in dieser Branche tätig zu bleiben.  
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