[Bild: Christian Herse --- Gemeinsam besichtigten gestern Pfarrer Friedemann Knizia (v.l.), Bürgermeister Hermann-Josef Tebroke, Architekt Dirk Harms und Pastor Walter Habel den Friedhof und den möglichen Standort der neuen-alten Glocke.]

„Früher wurde die Glocke als ein Zeichen der Zeit gesehen. Wenn diese läutete, wurden die Menschen nachdenklich und fragten sich nach dem Sinn und der Länge für das Schellen und ihr Verweilen auf Erden“, erklärte Pfarrer Friedemann Knizia bei der gestrigen Ortsbegehung. Nun sei man von der traurigen Lage, eine Kirche schließen zu müssen, in die glückliche Position gekommen, eine Glocke übrig zu haben. Deswegen würde er es begrüßen, wenn diese demnächst auf dem Frielingsdorfer Friedhof erschallen könnte. Ähnlich aufgeschlossen zeigte sich auch der katholische Pastor Walter Habel, der sich immer seelisch berührt fühlt, wenn er eine Glocke hört, da sie für ihn zum einen ein Alarmzeichen sei und zum anderen auch zum Gebet aufruft.

[Nach einem ersten Modell des Architekturbüro Harms könnte der Turm so aussehen.]

Die Idee, den Friedhof umzugestalten, hatte Architekt Dirk Harms, der auf die Gemeinde zugekommen ist und bereits einen Vorschlag präsentieren konnte: „Ich stell mir einen zweisäuligen Turm vor, der neben der Friedhofskapelle viereinhalb Meter hoch errichtet wird. Die stilistischen Elemente mit Bruch- und Ziegelsteinen sollen dabei übernommen werden.“ Er selbst fände es schade, wenn die Glocke in Vergessenheit geraten würde, da ihr Klang in ganz Frielingsdorf bekannt sei. Zur Realisierung werden allerdings bis zu 50.000 € benötigt, die aufgrund des angespannten Finanzhaushaltes nicht von der Gemeinde Lindlar aufgebracht werden können. Darum wird nach Spendern gesucht, die bereit sind, den Bau zu unterstützen und es so ermöglichen, dass die Glocke der Rogate- Kirche nicht in Vergessenheit gerät. Informationen dazu erhalten Interessierte bei Friedhelm Schwirten, dem Gemeinde-Beauftragten für Friedhöfe. Unter dem Stichwort „Glocke Frielingsdorf Friedhof“ nehmen die Verantwortlichen auch jetzt schon Spenden entgegen. Die Bankdaten können auf der Internetseite www.lindlar.de entnommen werden.