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Hartz IV-Kosten für den Kreis werden weiter steigen

bv; 21. Jun 2006, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Hartz IV-Kosten für den Kreis werden weiter steigen

bv; 21. Jun 2006, 00:00 Uhr
(bv/6.6.2006-17:30) Oberberg – Wachsende Zahl der Bedarfsgemeinschaften in der Region lässt Kosten weiter steigen – ARGE-Oberberg zieht positives Fazit nach erstem Jahr.
[Bild: Bernd Vorländer --- Die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Peter Biesenbach (li.) und Bodo Löttgen informierten sich bei der ARGE Oberberg in Gummersbach.]

NRW-Abgeordneter Peter Biesenbach (CDU), der sich zusammen mit seinem Landtagskollegen Bodo Löttgen über die ARGE Oberberg in Gummersbach bei den Geschäftsführern Rainer Drescher und Frank Bansen formierte, redete nicht lange um den heißen Brei. „Wir müssen intensiv über eine Kostenbegrenzung nachdenken.“ Es geht um Hartz IV, die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe und die Bedarfsgemeinschaften-Problematik, die offenbar von der Politik unterschätzt wurde. Bereits jetzt hat man in Oberberg eine Unterdeckung von fast sieben Millionen Euro. Die Tendenz ist steigend.

Löttgen forderte die Bundespolitik auf, dafür zu sorgen, dass die Städte und Gemeinden nicht dauerhaft zu den Verlierern der Hartz-Reformen gehörten. Mit der Arbeit der ARGE Oberberg hat dies alles nichts zu tun. Sie spiele bei der Arbeitsvermittlung vor allem ihre dezentralen Vorteile aus und sei im Oberbergischen in fast allen Kommunen vertreten, verdeutlichte Kreis-Sozialdezernent Jörg Nürmberger. Im Reichshof wird die Arbeit der ARGE im Juli aufgenommen, und für Bergneustadt, wo bislang keine örtliche Anlaufstelle vorhanden ist, will der Kreis entsprechende Räumlichkeiten anmieten.

Martin Klebe, Leiter der Arbeitsagentur Bergisch Gladbach, wies darauf hin, dass bei der ARGE die Arbeitssuchenden wesentlich intensiver betreut werden könnten, denn dort kämen lediglich 150 Klienten auf einen Berater, während es bei der Agentur etwa 400 seien. In Oberberg leben fast 14.000 erwerbsfähige Hilfebedürftige, von denen im Mai 2006 insgesamt 8.278 Männer und Frauen arbeitslos waren. Immerhin sank die Zahl dieser arbeitslosen im vergangenen Vierteljahr um 5,8 Prozent. Sorge bereitet den Abgeordneten und der ARGE-Führung der Anstieg der zahl der Bedarfsgemeinschaften. Während im Juni vergangenen Jahres die Zahl noch bei 8.926 lag, stieg sie bis Mai 2006 auf 10.192.

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