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3. Lauf zum Langstreckenpokal: Mercedes-Arena erstmals hier "im Einsatz"

ots; 15. Apr 2002, 00:38 Uhr
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3. Lauf zum Langstreckenpokal: Mercedes-Arena erstmals hier "im Einsatz"

ots; 15. Apr 2002, 00:38 Uhr
(ots/15.4.2002-0:25) Oberberg/Nürburgring - Großes Starterfeld und neue Streckenführung beim dritten Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2002 auf dem Nürburgring: Für den 44. ADAC-ACAS-Bilstein-Cup sind 179 Fahrzeuge genannt, und zum ersten Mal wird bei einem Rennen der neue Streckenab­schnitt „Mercedes-Tribüne“ gefahren.

Eine Runde besteht nun aus der Nürburgring-Nordschleife und der Sprintstrecke des GP-Kurses mit integrierter Mercedes-Arena. Eine Runde ist 24,432 Kilo­meter lang. Der vom Automobil-Club Altkreis Schwelm (Ennepetal) veranstaltete Bildstein-Cup geht über vier Stunden Renndistanz. Zwei Rennen der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft wurden wegen der Bauarbeiten an der neuen Mercedes-Arena auf einem improvisierten Kurs gefahren, der dritte Lauf darf sich nun als Premierenlauf fühlen. Bei der Veranstaltergemeinschaft Langstreckenpokal Nürburgring (VLN), verantwortlich für die Organisation der Serie, sieht man das mit Zufriedenheit. Schließlich hält die VLN dem Nürburgring seit 1977 mit jährlich zehn Rennen die Treue. „Da ist es schön, dass wir auch einmal ein Bonbon bekommen. Die erste Veranstaltung auf der neuen Streckenführung ist so ein Bonbon“, sagt VLN-Geschäftsführer Karl-Heinz Gürthler.



Während andere Rennserien unter Teilnehmerschwund leiden, boomt die BFGoodrich Langstre­ckenmeisterschaft. Ihre Stellung als attraktivste Breitensport-Serie im europäischen Motorsport wird noch stärker als sie ohnehin schon ist.



Nach zwei Rennen kann auch im dritten Lauf keine Vorentscheidung im Rennen um den Meisterti­tel fallen. Denn zehn Rennen werden insgesamt gefahren, jeder Fahrer hat zwei Streichresultate, und die Stärke der jeweiligen Klasse spielt bei der Vergabe der Punkte ebenfalls eine wichtige Rolle. Derzeit können allenfalls Trends ausgemacht werden. Einer davon spricht gegen die aktuellen Meister, Klaus-Peter Thaler (Gevelsberg) und Heinz Remmen (Finnentrop). Zwei Null-Runden sind alles andere als eine Zier in ihrer bisherigen Ergebnisliste 2002. Ohnehin ist es in der „Meister-Klasse“ vom vergangenen Jahr noch schwerer geworden. Besonders zwei Audi TT ma­chen hier den Opel-Astra und BMW-Dreier-Teams das Siegen schwer. Jürgen Hohenester/Jürgen Gerspacher (Gaimersheim/Froehnd) gewannen mit einem Audi TT-RS den zweiten Lauf, und Meister Thaler war etwas ratlos: „Die Audi fahren Kreise um uns“, sagte der Opel-Astra-Pilot. Möglicherweise war das aber auch nur Zweckpessimismus. Die nächsten Rennen werden es zeigen.



An der Spitze der Meisterschaftstabelle sind nach zwei Rennen drei Fahrer mit jeweils 19,17 Punk­ten: Rainer Brückner (Loffenau) und sein Partner Peter Brings (Mülheim) auf Mercedes 190 E und der Nürburger Mario Merten (BMW 318iS). Sie fahren in gut besetzten Klassen und werden auf jeden Fall im Titelkampf eine Rolle spielen. Hinter dem Trio an der Spitze taucht bereits Wilhelm. Kern (Kleinaspach) auf. Kern hat die beiden ersten Rennen als Gesamtsieger und damit natürlich auch als Klassensieger beendet. Das Auftaktrennen fuhr er zusammen mit Olaf Manthey (Meuspath), das zweite mit Marcel Tiemann (Monaco). Wer sich beim ACAS-Bilstein-Cup mit Kern am Steuer des Manthey-Porsche abwechseln wird, steht noch nicht fest. Manthey wird es je­denfalls nicht sein, denn der hat als DTM-Teamchef in Hockenheim zu tun.



Kern peilt den Hattrick an, hat aber eine Reihe von chancenreichen Mitbewerbern. Peter Zakowski bringt wieder die Chrysler Viper an den Start. Mit diesem zehnzylindrigen, über 500 PS starken amerikanischen Superauto fuhr er beim zweiten Lauf zwar die schnellste Runde, musste aber schon nach zwei Runden wegen eines Getriebeschadens aufgeben Der portugiesische Ex-Formel-1-Fahrer Pedro Lamy und das große Nachwuchstalent Robert Lechner sind zusammen mit Zakowski auf der Viper gemeldet.



Auf ihren ersten Saisonsieg warten Jürgen Alzen (Kausen) und Arno Klasen (Karlshausen) auf Porsche ebenso wie Edgar Dören (Wuppertal) und Karl-Christian Lück (Wiehl). Ihr völlig neu aufgebauter BFGoodrich-Porsche dürfte nach zwei Rennen von kleinen Kinderkrank­heiten geheilt sein. Auch die BMW-Teams Michael Bäder/Tobias Hagenmeyer (Ofterdin­gen/­Schwie­berdingen) und Johannes Scheid/Claudia Hürtgen (Kottenborn/Aachen) kommen für einen Tages-Gesamtsieg in Frage, und natürlich auch der Duisburger Artur Deutgen, der als „Ein­zelkämpfer“ mit einem Dolate-BMW unterwegs ist. Wenn Deutgen einmal ohne technische Prob­leme durchfahren kann, ist er ganz weit vorne zu finden, davon ist auch die Konkurrenz überzeugt.



Wer schließlich gewinnt, und wer sich wie viele Punkte gutschreiben lassen kann, ist erst nach dem Rennen bekannt. Gut so, denn sonst gäbe es beim 44 ADAC-ACAS-Bilstein-Cup nicht vier span­nende Stunden mit hochklassigem Motorsport.



Der Zeitplan: Samstag, 20. April, 8.30 Uhr bis 10 Uhr Zeittraining; 12 Uhr Start zum Rennen über vier Stunden.



Premierenstimmung am Nürburgring



Am Samstag, 20. April, erlebt die neue „Mercedes-Arena“ ihr erstes Rennen. Trotz des langen und niederschlagsreichen Winters in der Eifel ist der neue Streckenabschnitt fristgerecht einsatzbereit. Der dritte Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft, der 44. ADAC-ACAS-Bilstein-Cup, wird über die neue Nürburgring-Attraktion gefahren. Als „Arena“ darf sich der neue, 780 Meter lange Streckenabschnitt mit seinen fünf Kurven zu Recht bezeichnen lassen. Wie in einer Arena können die Zuschauer das Geschehen von den Tribünen aus komplett verfolgen. Noch sind die zusätzlichen Arena-Tribünen T18 und T11a nicht aufgebaut. Aber die Besucher des Rennens am Samstag haben von der überdachten Tribüne T4 aus einen fas­zinierenden Ausblick auf weite Teile der Gesamtstrecke und sowie den totalen Überblick über die Mercedes-Arena.



Karl-Heinz Gürthler, Geschäftsführer der „Veranstaltergemeinschaft Langstre­ckenpokal Nürburgring“ (VLN), die für die Organisation der seit 1977 bestehenden Langstrecken-Serie verantwortlich ist, sagte nach einem „Probesitzen“ auf der T4: „Das ist gigantisch. Der Nür­burgring ist noch spannender geworden. Wir freuen uns und sind auch etwas stolz darauf, dass wir hier als erste ein Rennen haben.“ Die offizielle Eröffnung der „Mercedes-Arena“ ist im Rahmen des Großen Allianz Preises von Europa (21. bis 23. Juli) vorgesehen. Bundeskanzler Gerhard Schröder persönlich wird dann dabei sein.



Für Hans-Jürgen „Jöckel“ Hilgeland, den VLN-Vorstandssprecher und Vorsitzenden des Automo­bil-Club Altkreis Schwelm (ACAS) bedeutet die Arena-Premiere auch, „dass wir uns auf unseren VLN-Partner Nürburgring GmbH verlassen können.“ Die Rennen eins und zwei zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft waren auf einem provisorischen Kurs, Nordschleife und Coca-Cola-Kurve des GP-Kurses, gefahren worden. Hilgeland: „Die Organisatoren haben auch unter diesen erschwerten Bedingungen ausgezeichnete Arbeit geleistet. Für unsere Teilnehmer war die Situation sicher nicht optimal. Sie haben sie aber ohne Murren ertragen und das Beste daraus gemacht. Ich sehe für sie jetzt eine gewisse Belohnung für ihr Verständnis darin, dass sie die Mercedes-Arena als erste fahren dürfen.“ Eine „VLN-Runde“ besteht jetzt aus der GP-Sprintstrecke (Kurzanbindung) samt integrierter Mercedes-Arena und der legendären Nordschleife. Die Runde ist 24,432 Kilometer lang.



Hilgeland rechnet mit einer Veränderung im Zuschauerverhalten. Er sagt: „Ich rechne damit, dass mehr Besucher vor dem Rennen in das Fahrerlager kommen und kurz vor dem Start auf die Tribüne gehen, um das Feld in den ersten Runden in der Mercedes-Arena zu sehen. Und dann werden sie zu ihren Stammplätzen an der Nordschleife fahren.“ Zeit genug ist dafür, denn die Distanzen der BF­Goodrich Langstreckenmeisterschaftsläufe betragen 3½, vier und sechs Stunden. Teuer ist das totale Nürburgring-Vergnügen nicht: Das Ticket für den Besuch des Fahrerlagers, der Boxen und der geöffneten Tribünen kostet neun Euro, an der Nordschleife wird kein Eintrittsgeld erhoben.



Hermann Tilke, Architekt aus Aachen und Welt-Rennstreckenerbauer Nummer eins, hat bereits viel Positives zum jüngsten Werk seines Büros zu hören bekommen. Aber in diesem Fall reicht ihm nicht, was andere sagen. Tilke ist beim ADAC-ACAS-Bilstein-Cup selbst am Start. Der erfahrene Langstreckenpilot kann so sein „Baby“ Mercedes-Arena gleich bei der ersten Gelegenheit unter normalen Lebensbedingungen kennen lernen. Tilke fährt zusammen mit dem Mülheimer Willi Obermann einen BMW M3 GTR.



Nur noch 6000 „ArenaTickets“ für den GP von Europa



10.000 Sitzplätze mehr als bisher stehen durch den Bau der Mercedes-Arena in Zukunft bei Groß­veranstaltungen auf der Nürburgring-Grand-Prix-Strecke zur Verfügung. 6.000 Besucher haben auf der T18, direkt an der Arena, Platz, 4.000 fasst die gegenüber liegende T11a. Von beiden Tribünen aus bietet sich hervorragende Sicht auf die gesamte Arena und weitere Streckenabschnitte. Die Ti­ckets für den Großen Allianz Preis von Europa (21. bis 23. Juni) sind erst vor wenigen Tagen in den Vorverkauf gekommen. Derzeit sind noch 6.000 zur Verfügung. Sie sind alle in die Kategorie „Gold 3“ eingeordnet und sind an allen drei GP-Tagen gültig Das Ticket kostet 320 Euro. Zu bestellen über die Nürburgring-Ticket-Hotline: 02691-92 30 60.



(ots: Langstreckenpokal)

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