Gummersbach - Beim A-Ligisten SpVg. Dümmlinghausen hat Ciprian Alexandru das Erbe von Leo Geusa angetreten - Klub muss einige namhafte Abgänge verkraften - Mariano Geusa fällt lange aus.

Bei der SpVg. Dümmlinghausen-Bernberg ging eine Ära zu Ende: Leo Geusa brach nach sechs erfolgreichen Jahren seine Zelte ab und wechselte zum Bezirksligisten SSV Bergneustadt. Obwohl im letzten Halbjahr sowohl die Trainingsbeteiligung als auch die Stimmung innerhalb des Teams alles andere als optimal waren und Geusa viele Ausfälle zu beklagen hatte, landete Dümmlinghausen auf dem vierten Platz. Geusas Nachfolge tritt Ciprian Alexandru an. Der langjährige Abwehrchef des früheren Verbandsligisten SSV Marienheide ist vor längerer Zeit ins Trainergeschäft eingestiegen. Nach einem Engagement in Marienheide arbeitete er als Assistenzcoach von Roland Golombeck beim Kiersper SC und beim FC Hohenlimburg. Zuletzt war Alexandru für den B-Ligisten DJK Wipperfeld tätig. Er übernimmt keine einfache Aufgabe, denn das Gesicht der Mannschaft hat sich verändert.



Kommen und Gehen

Bei der Spielvereinigung hat sich einiges getan, wobei den Verantwortlichen ein paar unliebsame Überraschungen widerfuhren. So meldeten sich auf den letzten Drücker die fest einplanten Routiniers Yalcin Sarica und Rudi Giebler ab. „Das sind herbe Verluste. Ich bin enttäuscht, dass es so gekommen ist“, erklärt der Coach, der hofft, dass der bisherige Kapitän Giebler seine Entscheidung revidiert. Tim Müller, erfolgreichster Angreifer der letzten Saison, machte es Leo Geusa nach und versucht sein Glück in Bergneustadt. Auch Jean-Marc Bremicker, der eine starke Rückrunde hinlegte, hätte der Klub gerne gehalten.  

In Müllers Fußstapfen soll Dominik Gusia treten. Der Stürmer kehrt aus Berghausen auf den Bernberg zurück. Dazu konnte Alexandru Remus Romonti (früher unter anderem SSV Bergneustadt und SV Hermesdorf) zu einem Comeback überreden. „Er wird den Jungen mit seiner Erfahrung weiterhelfen“, sagt Alexandru über den Mittelfeldmann, der unter ihm in Kierspe spielte. Nico Kulicke und Coskun Özdemir sind zusätzliche Alternativen für den Defensivbereich. Taner Türkmen möchte nach einer beruflichen Pause noch einmal angreifen. Alexandru kennt die Stärken des Allrounders aus gemeinsamen Zeiten in Marienheide.


[Ciprian Alexandru tritt die Nachfolge von Leo Geusa an.]

Die Mannschaft

Alexandru wird sich im Rahmen der Vorbereitung ein genaues Bild über das aktuelle Leistungsvermögen der Spieler verschaffen, die Hebel will er zunächst woanders ansetzen. „Hut ab vor der Leistung in der Rückrunde, aber man konnte erkennen, dass kein Leben in der Truppe ist“, so der neue Coach. Schon Geusa klagte in den letzten Monaten über mangelndes Trainingsengagement und unmotivierte Akteure. Erstaunlich, dass trotz dieser Hemmnisse eine derart gute Endplatzierung heraussprang. Die Probleme sind Alexandru nicht verborgen geblieben. Er macht sie aber ausdrücklich nicht an seinem Vorgänger fest. „Leo muss man ein Kompliment machen. Er hat hier sehr gute Arbeit geleistet.“

Das Thema Teamgeist steht beim Übungsleiter ganz oben auf der Liste. „Ich werde viele Gespräche führen. Disziplin und Kameradschaft müssen verbessern werden“, kündigt Alexandru an und nimmt die Spieler in die Pflicht. „Wer ehrgeizig ist, hat bei mir gute Chancen. Wenn jemand nicht mitzieht, wird er es schwer haben.“ Alexandru ist davon überzeugt, dass der Mannschaft das geplante 4-2-3-1 schnell in Fleisch und Blut übergeht. „Sie hat bewiesen, dass sie Fußball spielen kann. Wenn die Jungs bereit sind, hart zu arbeiten, mache ich mir keine Sorgen“, betont er. Eine Baustelle ist indes der Angriff: Müller ist nicht mehr da, Mariano Geusa fällt nach einem Kreuzbandriss lange aus. In der abgelaufenen Serie gingen zwei Drittel aller Saisontore auf das Konto des Duos.

Saisonziel  

Ein Trainerwechsel bringt automatisch eine Richtungsänderung mit sich. Alexandru wird zunächst damit beschäftigt sein, den Zusammenhalt zu stärken und die Neuzugänge zu integrieren. „Alle fangen bei null an“, stellt er klar. Säulen wie Manuel Niederhausen, Ali Kemal Celik, Sebastian Räbsch oder Mariano Geusa, die bereits höherklassig gespielt haben, sind dem Verein erhalten geblieben, die meisten andere kennen das Niveau in der Kreisliga A. Dennoch bleibt festzuhalten, dass Qualität verlorengegangen ist. Kopfzerbrechen bereitet zudem das schmale Angebot im Sturm. „Wenn alle geblieben wären, hätten wir oben mitspielen können. Jetzt müssen wir schauen, wie sich die Neuen schlagen. In der Defensive und im Mittelfeld sind wir auf jeden Fall sehr gut besetzt“, sagt Alexandru, der keinen Favoriten benennen möchte. Für die Spielvereinigung sollte ein einstelliger Tabellenplatz machbar sein.       



[Das Trainergespann mit einigen Neuzugängen.]

Zugänge
Dominik Gusia (VfL Berghausen), Remus Romonti (zuletzt Kiersper SC), Nico Kulicke (1. FC Gummersbach), Taner Türkmen (zuletzt SSV Marienheide), Coskun Özdemir (Borussia Derschlag), Viktor Kiriljuk (TuS Othetal)

Abgänge
Tim Müller (SSV Bergneustadt), Jean-Marc Bremicker (SV Frömmersbach), Eike Pfeiffer (SV Frömmersbach), Yalcin Sarica (VfR Marienhagen), Viktor Engelhardt (Borussia Derschlag), Rudi Giebler (Ziel unbekannt).

Der Kader

Tor
Manuel Niederhausen, Ioannis Stavropoulos, Dennis Patzer

Abwehr
Fahdilj Ruhani, Ale Kemal Celik, Daniel Weiß, Daniel Dusdal, David Svimbersky, Cedomir Zajic, Sebastian Räbsch, Jonathan Mayerhöfer, Nico Kulicke.

Mittelfeld
Viktor Rabezkij, Slava Mihalkov, Eugen Kimmel, Erdinc Sentürk, Luigi Zeni, David Harms, Abdullah Atas, Remus Romonti, Viktor Kiriljuk, Taner Türkmen, Coskun Özdemir

Angriff
Dominik Gusia, Mariano Geusa.

Trainer
Ciprian Alexandru

Co-Trainer
David Svimbersky