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Was heißt schon alt?

nh; 30. Aug 2012, 14:00 Uhr
Bilder: Nils Hühn (1-10), Thomas Rixgens-Lüdenbach (11-15) --- Renate Mertens (rechts) und Waltraud Pöschel nutzen die Chance zum Austausch und sprachen mit Ministerialdirektor Dieter Hackler, Landrat Hagen Jobi und OBK-Dezernent Dr. Jorg Nürmberger (v.l.n.r.).
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Was heißt schon alt?

nh; 30. Aug 2012, 14:00 Uhr
Lindlar - Derzeit findet auf dem Gelände :metabolon unter dem Motto „Neue Bilder vom Alter“ eine Veranstaltung für und Jung und Alt statt.
Von Nils Hühn

„Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Veranstaltung auf einer Mülldeponie mache.“ So begrüßte Ministerialdirektor Dieter Hackler, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die rund 300 Gäste im Konferenzzentrum des Entsorgungszentrums Leppe.


[Ministerialdirektor Dieter Hackler begrüßte heute Vormittag die Teilnehmer des "Lokal Forums", bevor er später wieder zurück nach Berlin musste.]

Die zahlreichen Besucher hatten sich dort eingefunden, um sich über neue Bilder vom Alter zu informieren. „Das Bild der älteren Generation hat sich schon jetzt völlig verändert“, erklärte Hackler. Die Menschen werden immer älter und dadurch wird der Altersschnitt auch immer weiter ansteigen. Beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung für eine Frau derzeit 82 Jahre, so sind es für Mädchen, die jetzt geboren werden, bereits 104 Jahre, erläuterte der Ministerialdirektor.


„Die älteren Menschen sind auch immer fitter und gesünder“, so Hackler. „Sie sind eine aktive Generation, die noch viele Jahre leben.“ So müsse man das Bild vom gebrechlichen Rentner auf den Müll werfen – passend dazu der Ort der Veranstaltung. Die jüngsten Zahlen der vielen Rentner, die Mini-Jobs nachgehen, würden nicht zwangsläufig belegen, dass es Altersarmut geben würde, sondern eher, dass die Senioren noch gebraucht würden. „Hier steckt viel Potenzial“, so Hackler weiter.


Über die Möglichkeiten im Alter informiert die Wanderausstellung „Was heißt schon alt?“, die bundesweit vier Mal zu sehen ist. Lindlar ist bereits die dritte Station, bevor in Emden das letzte Mal die Aktion des BMFSFJ   stattfindet. Landrat Hagen Jobi ist von der Veranstaltung überzeugt und freute sich, dass bei dem Lokalen Forum Themen wie „Arbeit, Bildung und Engagement genauso wie Freizeit, Gesundheit, Wohnen und Mobilität im Mittelpunkt stehen.“ Auch in Oberberg wurde die „ältere Generation“ als wichtige Ressource entdeckt. Wolfgang Oehm von der ONI-Wärmetrafo GmbH aus Lindlar-Frielingsdorf setzt auf seine älteren Mitarbeiter und berichtete von seinen Erfahrungen. Günter Jansen (Bild) ist 63 Jahre alt und arbeitete bisher als Lackierer bei Oni, jetzt ist er Verwalter in der Werkzeughalle. „Die Arbeitsbedingungen sind hier altersgerecht“, freut sich Jansen, der mit neun weiteren Kollegen am Forum teilnahm.


[Auf dem "Markt der Möglichkeiten" kann man sich informieren. Wie hier bei ber AGewiS, die das Empfinden im Alter simulierten.]

Neben der Wanderausstellung haben sich auf dem :metabolon-Gelände auch einige oberbergische Firmen in einer Zeltstadt positioniert und informieren über ihre Angebote für die älteren Semester. Dieser „Markt der Möglichkeiten“ ist ab 14:30 Uhr für die gesamte Öffentlichkeit frei zugänglich. Noch bis 17 Uhr werden in der Nähe der Deponiespitze Fragen zu den Themen „Unabhängigkeit, Pflege und Betreuung“ beantwortet. Pendelbusse bringen die Besucher bequem zur Zeltstadt.
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