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Oberwiehl nach Niederlage in höchster Abstiegsgefahr

bv; 1. Apr 2012, 15:15 Uhr
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Oberwiehl nach Niederlage in höchster Abstiegsgefahr

bv; 1. Apr 2012, 15:15 Uhr
Oberberg – CVJM gegen Siebengebirge deutlich unterlegen – Klare Sache für Nümbrecht im Derby bei der HSG Müllenbach/Marienheide – Derschlag ohne Kakuschki-Brüder nur die Hälfte wert.
HSG Marienheide/Müllenbach – SSV Nümbrecht 28:39 (10:17).

Bereits frühzeitig wurde in diesem Derby klar, wie die Rollen verteilt sein würden. Marienheide/Müllenbach, das nach dieser Niederlage als erster Oberliga-Absteiger feststeht, hatte nie eine Chance gegen die in allen Belangen überlegenen Gäste. „Wir waren zu inkonsequent beim Umgang mit unseren Chancen und haben auch in der Deckung unsortiert gestanden“, war der Trainer der Gastgeber, Gunnar Ruddat, gar nicht zufrieden. Allerdings, so räumte Ruddat ein, sei man auch auf eine bärenstarke Mannschaft aus dem Kreissüden getroffen. „Da kann man ganz deutlich die Handschrift des Trainers erkennen, die haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht“, zollte er hohen Respekt. Über 3:6 (10.) und 6:12 (20.) war bereits nach einem Drittel des Spiels eine Vorentscheidung gefallen.


[17 Paraden - Michael Rösner überzeugte einmal mehr im Tor des SSV Nümbrecht.]

Nümbrecht überzeugte mit Konzepthandball, stand in der Deckung auch ohne Organisator Björn Lefherz sicher und besaß mit Michael Rösner einen Torwart, der erneut eine gute Leistung zeigte und am Ende 17 Paraden verbuchte. So konnte sich SSV-Coach Alex Orlov bereits frühzeitig erlauben, allen Spielern Einsatzzeiten zu gewähren. Dem Spielfluss tat dies keinen Abbruch. Die Gäste hielten die HSG immer auf Distanz und führten 16:24 (40.) und 22:30 (50.) ehe man am Ende noch mal an Tempo zulegte und deutlich siegte. „Wir haben unseren sechsten Platz verteidigt und wollen natürlich auch unsere beiden letzten Saisonspiele gewinnen“, so SSV-Handballchef Jörg Weber, der sich mit der jüngsten Entwicklung sehr zufrieden zeigte. HSG-Trainer Gunnar Ruddat hofft darauf, dass trotz des besiegelten Abstiegs sein Team auch weiter mitzieht. „Wir sollten trotz schwerer Gegner alles geben, um vernünftige Ergebnisse zu erzielen.“

M’heide/M’bach: Sebastian Raymund (7), Marc Erlinghagen (7/1), Dominik Heimes, Timo Montag (je 3), Dennis Czekalla, Lutz Lichtinghagen , Christian Daase (je 2), Viktor Bogdan, Jochen Wolf (je 1)

Nümbrecht: Tim Hartmann (7), Stefan Ufer (7/3), Markus Bitzer (6), Ilja Schattner, Kevin Schieferdecker (je 5), Daniel Funk (4/3), Harry Roth (3), Mario Jatzke (2),


CVJM Oberwiehl – HSG Siebengebirge 26:38 (10:17).

20 Minuten lang konnte die Mannschaft von Trainer Helge Janeck das Spiel gegen den Favoriten offen halten, danach zeigte sich ein Klassenunterschied. „Ich kann meinen Jungs gar keinen Vorwurf machen. Jeder hat gekämpft, aber irgendwann fehlen uns dann die spielerischen Mittel, um gegen ein solches Oberliga-Klasseteam mithalten zu können. Und genau das ist dann auch der Grund, warum wir jetzt auf einem Abstiegsplatz stehen“, resümierte Oberwiehls Trainer Helge Janeck. Tatsächlich spielten die Gäste nach einem durchaus noch in etwa ausgeglichenen Beginn in der Folge geradezu Katz und Maus mit den Gastgebern. Siebengebirge verfügte über die besseren Einzelspieler und stand auch in der Deckung gut, so dass es häufig für die CVJM-Spieler kein Durchkommen gab. Stattdessen wurde dann viel zu früh abgeschlossen. Am Schluss waren 32 Fehlwürfe und zwölf technische Fehler zu verzeichnen.


[Sebastian Rößlers Tore reichten nicht gegen Siebengebirge.]

Nach der Pause machte die HSG rasch den Sack zu und hätten die Oberwiehler Torhüter Timo Pötzsch und Tobias Uding nicht beide eine außergewöhnliche Leistung gezeigt, wäre die Niederlage noch höher ausgefallen. „Der Sieg der Gäste war verdient. Wir müssen für unsere Tore einfach einen viel zu hohen Aufwand betreiben“, meinte Helge Janeck, der im Übrigen auch den Sieg von SR Aachen bei Westwacht Weiden vorausgesagt hatte. „Das ist eben so im Aachener Raum. Aber wir sind es selbst schuld. Wir hätten mit unseren personellen Mitteln die Klasse halten können, wenn gegen Marienheide/Müllenbach und Aachen gewonnen worden wäre.“  Oberwiehl hilft nunmehr nur noch ein mittleres Wunder angesichts der beiden noch ausstehenden Spiele in Nümbrecht und Opladen.

Oberwiehl: Sebastian Rößler (5/2), Nils Hühn, Michael Romanov (je 4), André Rischikov, Matthias Ullenboom (je 3), Mirco Gröbner, Arthur Gartung, Florian König (je 2), Timo Pasemann (1)


HSG Rheinbach – TuS Derschlag 37:26 (21:14).

Ohne die beiden privat verhinderten Brüder Stephan und Mathias Kakuschki zeigte der TuS Derschlag in Rheinbach eine erschreckend schwache Leistung. „Das war schon sehr enttäuschend. Nicht ein Spieler hat seine Normalform erreicht“, hatte Trainer Rainer Schumacher einen rabenschwarzen Abend seiner Mannschaft beobachten können.


[Sein Fehlen als Mittelmann konnte der TuS Derschlag in Rheinbach nicht kompensieren: Mathias Kakuschki.]

Die Derschlager Spieler produzierten eine Unmenge an Fehlwürfen und Fehlabgaben und durften sich nicht wundern, dass die Gastgeber diese Einladung dankend annahmen. Insbesondere der lange verletzte Rheinbacher Goalgetter Mike Ribbe veranstaltete geradezu ein Scheibenschießen mit den bemitleidenswerten und überforderten Gästen. Gegen Ribbe half weder eine kurze Deckung noch jede andere Abwehrformation. Schon zur Halbzeit waren alle Messen gelesen. „Meine Spieler haben leider nicht richtig zugepackt“, sah Schumacher hierin eine der Hauptursachen für die Torflut. Und im Angriff konnte das Fehlen von Ideengeber Mathias Kakuschki nicht adäquat kompensiert werden. So wird für den TuS am Ende der Saison wohl nicht mehr als der enttäuschende neunte Tabellenplatz herausspringen.

Derschlag: Marcel Mesenhöhler (7), Gregor Pohl (7/2), Christof Haselbach, Christian Georgewitsch (je 3), Alieksandar Shamkuts (2), Norman Scholz (2/2), David Goluch, Nils Nusch (je 1)
  
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