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Warnstreiks: Oberberg kommt mit blauem Auge davon

rw, ch; 6. Mar 2012, 16:20 Uhr
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Warnstreiks: Oberberg kommt mit blauem Auge davon

rw, ch; 6. Mar 2012, 16:20 Uhr
Oberberg – Busse und Bahnen rollen morgen trotz Streiks planmäßig - Krankenhaus in Gummersbach im Notbetrieb, auch Stadt- und Kreisverwaltungen betroffen. (aktualisiert)
Von Rebecca Wolf und Christian Herse

Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst zwischen der Gewerkschaft ver.di und den Arbeitgebern sind ins Stocken geraten. Die Folgen werden jetzt großflächig angekündigte Warnstreiks sein, die morgen auch Teile Nordrhein-Westfalens ins Chaos stürzen sollen. Doch nach bisherigen Informationen wird das Oberbergische mit einem blauen Auge davon kommen. „Im Nahverkehr sind derzeit keine Aktionen geplant“, kann ver.di-Pressesprecher Volker Wenner Pendler und Schüler beruhigen. Busse der OVAG und RVK werden planmäßig verkehren, ebenfalls wird die RB25 von Marienheide nach Köln normal fahren.

Auch das St. Josef Krankenhaus Wipperfürth und die Katholischen Kliniken Oberberg werden nicht bestreikt, da der Tarifvertrag bei ihnen nicht direkt zum Tragen kommt. Anders sieht dies beim Klinikum Oberberg mit Häusern in Gummersbach und Marienheide aus. „Die Notfallversorgung und die Sicherheit der Patienten ist gewährleistet, Stationen und OP sind besetzt“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Klinikum Oberberg, Joachim Finklenburg. „Es kann morgen allerdings zu längeren Wartezeiten für die Patienten kommen“, fügt er hinzu. Wenner gibt die Marschrichtung vor: „Man wird auf eine Notversorgung umstellen müssen.“ 

Auch die Stadtverwaltung Gummersbach wird morgen bestreikt. Insbesondere die Kindertagesstätten in kommunaler Trägerschaft sollen sich im Fokus befinden. „Es liegt im Ermessen der einzelnen Kollegen, ob sie streiken wollen oder nicht. Wir versichern jedoch, dass der Betrieb aufrechterhalten wird. Es gibt morgen keine geschlossenen Türen oder Kinder, die nicht betreut werden“, kommentierte Siegfried Frank aus dem Rathaus die Ankündigung am Nachmittag.  

Völlig unklar ist hingegen  die Situation bei der Kreisverwaltung. Während Wenner von Behördengängen morgen abrät und die Bürger auf längere Wartezeite einstellt, heißt es aus dem Kreishaus klar, dass man dort nicht von Streiks ausgehe und beispielsweise bei der Autozulassung mit keinen Schlangen rechne: „Das wird keine Auswirkungen bei uns haben und hier wird alles seinen gewohnten Gang gehen.“ Ebenfalls von der Arbeitsniederlegung soll der Landesbetrieb Straßen NRW mit seiner Niederlassung in Gummersbach betroffen sein. Doch auch dort wusste man bei OA-Nachfrage bislang von nichts.

„Dies ist nur die erste Streikwelle. Es hängt von der nächsten Verhandlungsrunde am 12. und 13. März ab, ob wir unsere Maßnahmen noch ausweiten werden“, schließt Wenner nicht aus, dass sich die Situation in den kommenden Wochen nicht doch noch verschärfen könnte.
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