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HVM-Endspiele: Neustädter A-Jugend holt den Titel

Red; 4. Apr 2011, 16:44 Uhr
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HVM-Endspiele: Neustädter A-Jugend holt den Titel

Red; 4. Apr 2011, 16:44 Uhr
Oberberg – Im Endspiel besiegte das Klinnert-Team den CVJM Oberwiehl – Marienheides weibliche B-Jugend holt den Titel zum dritten Mal in Folge – Männliche B-Jugend des VfL Gummersbach scheitert knapp an Baer Dormagen.
Männliche B-Jugend Final-Rückspiel (Hinspiel 26:27).

TSV Bayer Dormagen – VfL Gummersbach 32:29 (15:12).

Minutenlang saßen die B-Junioren des VfL Gummersbach nach dem Abpfiff auf der Bank und wollten es nicht fassen. Im Rückspiel um die HVM-Meisterschaft unterlagen sie dem Dauerrivalen aus Dormagen mit 32:29. Das reichte dem TSV nach der 26:27-Niederlage im Hinspiel zum Gewinn der Mittelrhein-Meisterschaft. Während Dormagen sich über den Titel freute und jetzt nach dem westdeutschen Meistertitel greift, konnten sich die Oberbergischen so gar nicht über ihren Vizemeistertitel freuen.

Dabei begann die Partie für den VfL sehr viel versprechend. Aus der Vergangenheit wusste die Mannschaft von Trainer Stefan Neff nur zu gut, dass man in Dormagen gerade in den ersten zehn Minuten ein Spiel verlieren kann. Doch diesmal boten die Blau-Weißen den Gastgebern Paroli, so dass es nach zwölf Minuten ausgeglichen 6:6 stand. Das gab Grund zur Hoffnung. Auch in der Folgezeit erlebten die rund 300 Zuschauer ein Spiel auf Augenhöhe. Wer als Sieger vom Platz gehen würde, war in dieser Phase der Partie nicht absehbar.


[Jessica Scheurer war erfolgreichste Torschützin des SSV Marienheide im Endspiel gegen Weiden.]

Wie schon im Hinspiel setzten sich die Gastgeber wegen einiger unkonzentrierter Aktionen der Gummersbacher zum Ende der ersten Hälfte mit drei Toren ab. Vielleicht war das bereits eine Vorentscheidung, denn auch nach der Pause war es die Mannschaft von Dormagen, die deutlich besser in die Partie zurückfand und sich bis zur 36. Minute auf 24:19 davonmachen konnte. Doch Gummersbach steckte nicht auf, hielt den Rückstand bis zur Schlussphase auf fünf Tore, so dass mit einem fulminanten Finale sicherlich noch etwas drin gewesen wäre.

Und die Oberbergischen brachten den TSV tatsächlich noch einmal in Schwierigkeiten. Auf die offene Manndeckung hatten die Gastgeber beim Stand von 31:29 nicht wirklich eine Antwort parat. Und wenn nicht Dormagens Moritz Preuss den Treffer zum 32:29 erzielt hätte, wäre es noch einmal richtig eng gewesen. Mit einem 31:30 wäre der VfL auf Grund der mehr erzielten Auswärtstore Meister gewesen. Doch dieses Glück war den Gummersbachern nicht vergönnt.

Akademieleiter Axel Renner holte die Junioren bald nach dem Abpfiff zusammen und bescheinigte der Mannschaft, in den beiden Finalspielen eine tolle Leistung abgeliefert zu haben. Von einem „Duell auf Augenhöhe“ sprach später Trainer Stefan Neff. Die Tagesform habe die Partie entschieden. Gummersbach habe im Gegensatz zum Hinspiel Probleme gehabt, im Rückraum ins Spiel zu kommen. „Das tut weh.“ Auch der Abwehr sei es nicht gelungen, Tim Souton in den Griff zu bekommen, der allein acht Mal ins Gummersbacher Tor traf. Dabei war die Deckung über die gesamte Saison die Paradedisziplin der B-Junioren gewesen. „Wir haben 100 Minuten tollen Handball gespielt. Am Ende haben zwei Tore über die Meisterschaft entschieden“, sagte Neff. Natürlich sei die Mannschaft jetzt enttäuscht doch sie habe sich dieses Endspiel hart erkämpft und eine tolle Leistung abgerufen.


[Jenny Bogdan hat sich in dieser Szene am Kreis durchgesetzt.]

Sieger und Verlierer waren sich am Ende einer hochklassigen Jugendhandballpartie darin einig, dass das Spiel der beiden Dauerrivalen eine Art vorgezogenes Halbfinal- oder gar Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft gewesen ist. Dass jetzt eine dieser beiden deutschen Top-Mannschaften ausgeschieden ist, wurde nicht nur vom Dormagener Bundesligatrainer Kai Wandschneider bedauert, der von dem „besten B-Jugendspiel“, das er in seiner Karriere gesehen habe, sprach.

Gummersbach: Nemanja Mladenovic (7/1), Malte Müller (5), Philipp Jaeger (5/1), Lukas Bader (4), Robin Ziegler (3), Paul Drux (3/2), Finn Altjohann, Jo Gerrit Genz (je 1).


Weibliche A-Jugend Final-Rückspiel (Hinspiel 22:24)

CVJM Oberwiehl - TV Bergneustadt  (10:11) 19:26.

Verspätet begann das 2. Finalspiel, da ein Schiedsrichter im Stau auf der Autobahn nicht rechtzeitig anreisen konnte. Die Nervosität der Mannschaften wuchs. 20 Minuten später dann der Anpfiff. Der TV Bergneustadt startete diesmal etwas konzentrierter als im Hinspiel und ließ den Gastgeber nicht davonziehen. Bei den Bergneustädtern überraschte der Einsatz der etatmäßigen Torfrau Kimberly Hausmann, die trotz einer Knieverletzung ins Tor ging,  was der Mannschaft den nötigen psychologischen und sportlichen Rückhalt gab. Zusätzlich konnte Franziska Schulz als Feldspielerin eingesetzt werden. Beide Mannschaften gingen zunächst sehr nervös ins Spiel Die Führung wechselte bis zur kurz vor der Halbzeit, dann machte der TV Bergneustadt aus dem 8:8 ein 8:11 und konnte eine Führung mit in die Pause nehmen.


[Die Zuschauer waren vom Endspiel in Marienheide begeistert.]

Besser in die 2. Hälfte startete der Gastgeber und führte 14:13 nach 40 Spielminuten. Es schien als sollte es knapp bleiben. Die Abwehr der Bergneustädter stand nunmehr sicherer und beim Stand von 15:15 begannen die entscheidenden fünf Minuten des Spiels. Kimberly Hausmann im Tor wurde stärker, Nachlässigkeiten des Oberwiehler Angriffs umgehend mit fünf Toren in Folge bestraft. Mit der 20:15 Führung im Rücken spielte der TV Bergneustadt das Spiel souverän zu Ende und gewann verdient mit 26:19 Toren. Bemerkenswert war die Sicherheit von Kathrin Grahl vom Siebenmeterpunkt und der bis zum Schluss engagierte Einsatz von Lisa von der Linde, den sie mit sechs Toren krönte. Eine konzentrierte Abwehrleistung war die Grundlage des Sieges. Trainer Michael Klinnert hob die Mannschaftsleistung beim neuen Mittelrhein-Titelträger besonders hervor..

B’stadt: Lisa Von der Linde (6), Kathrin Grahl (6/5), Lea Maiwald, Lea Altjohann, Melina Seifert (je 3), Carolin Blank (3/1), Edda Glase, Franziska Schulz (je 1).


Weibliche B-Jugend Final-Rücspiel (Hinspiel 24:19).

SSV Marienheide – Weidener TV 31:19 (14:10).

Zum dritten Mal in Folge ist die weibliche B-Jugend des SSV Marienheide im Handballverband Mittelrhein das Maß aller Dinge. Ohne Punktverlust durch die Punkterunde geeilt, ließ man auch in den Playoffs, den Gegnern keine Chance. Diese Überlegenheit bekam am Sonntagabend der TV Weiden im Finale zu spüren. Vor einer stattlichen Kulisse konnte der Gast die erste Halbzeit noch einigermaßen offen gestalten, wurde im Laufe der zweiten Halbzeit aber nur noch zum Spielball des SSV-Nachwuchses.


[Riesenfreude nach dem Schlusspfiff.]

Schon früh setzte sich der oberbergische Vertreter auf drei Tore ab, aber Weiden blieb immer in Sichtweite, über 5:2, 7:5, 11:9 gelang dann aber zum Halbzeitpfiff ein 4-Tore-Vorsprung. Der Pausentee schien dann neue Kräfte bei den Aachener Vorstädtern geweckt zu haben. Schnell verkürzte der Gast wieder auf zwei Tore und hielt diesen Abstand bis zur 38. Minute konstant. Dann jedoch löste der SSV-Express die Handbremse und aus einer immer stärkeren Defensive überrollte man den Gegner förmlich. Angefeuert von seinen begeisterten Anhängern schraubte man den Abstand schnell auf zehn Tore und feierte den Titelgewinn bereits vor Spielende auf dem Feld und der Wechselbank.

Eine absolute Mannschaftsleistung über eine ganze Saison, mit einem kleinen, aber begeisterungsfähigen Kader habe ihren verdienten Lohn erfahren, meinten die SSV-Verantwortlichen. StrahlendeGesichter beim Trainerduo Carmen Bogdan/Timo Blanz, als dann Frauen und Mädelwartin Trudi Fieger die Ehrung der SSV-Spielerinnen vornahm. Nun liegen die Halbfinalspiele um die Westdeutsche Meisterschaft vor dem SSV und bereits am kommenden Samstag, heißt der Gegner HSG Blomberg-Lippe. Beim Bundesliga-Nachwuchs aus Westfalen heißt es eine gute Ausgangsbasis für das Rückspiel zu schaffen.
                  
Marienheide: Jessica Scheurer (11/4), Stella Henn (6), Tiana Kalamanda, Nora Landsberg (je 4), Jenny Bogdan (3/1), Melissa Ley, Julia Alefelder, Viki Schmitt (je 1).
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