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„Fantasie der Kommunen soll angeregt werden“

sw; 11. Oct 2010, 19:21 Uhr
Bild: Susan Wolters --- Landrat Hagen Jobi (mitte) und Vertreter verschiedener Einrichtungen konnten heute den ersten Oberberg-Pass übergeben.
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„Fantasie der Kommunen soll angeregt werden“

sw; 11. Oct 2010, 19:21 Uhr
Gummersbach – Der Oberberg-Pass wurde heute zum ersten Mal offiziell übergeben und vorgestellt – Er ermöglicht den sozial schwächeren Menschen in der Region Vergünstigungen in den verschiedensten Einrichtungen.
Von Susan Wolters

„Es geht darum, denjenigen zu helfen, bei denen es sich lohnt zu helfen“, erklärte Landrat Hagen Jobi bei der Vorstellung und offiziellen Übergabe des ersten sogenannten Oberberg-Passes an Jennifer Hoffmann und ihren Sohn Malwin (ein Jahr, neun Monate) im Caritas-Kaufhaus in Gummersbach. Den Empfängern von laufenden Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes soll dieser Pass Vergünstigungen und Ermäßigungen im Oberbergischen Kreis verschaffen. „Das Ziel muss sein, einen Zugang ohne Diskriminierung und Prozedere zu Möglichkeiten wie dem Sozialkaufhaus und der Oberbergischen Tafel zu schaffen“, erklärte Sozialdezernent Jorg Nürmberger. Michael Metgenberg (Oberbergische Tafel) ergänzte, dass die Bedürftigkeit klar sein sollte, ohne mit Hartz4-Papieren herumlaufen zu müssen. Der Sozialpass hat daher die Form einer Scheckkarte.


„Wir haben ein Stein ins Wasser geworfen, der die Fantasie der anderen Kommunen anregen soll“, so Nürmberger. Wie Nürmberger wünscht sich auch der Geschäftsführer des Caritasverbandes Oberberg, Peter Rothausen, eine Breite an Vergünstigungen. Neben dem Theater in Gummersbach, der Volkshochschule, dem Schwimmbad Gumbala, den Gummersbacher Vereinen und vielen mehr sollen daher auch die Lebensmittelgeschäfte Vergünstigungen für die Besitzer des Oberberg-Passes anbieten. Finanziert wird dieser zum Teil durch eine 20.000 €-Spende von der Volksbank Oberberg. Vorstand Ingo Stockhausen war begeistert von der Initiative: „Man sieht, was alles möglich ist, wenn Politik, Verwaltung, Ehrenamtliche und die Wirtschaft zusammenarbeiten.“ Die weitere Finanzierung solle durch Privatwirtschaft erfolgen und nicht durch die Kommunen, so Rothausen.


Vor zwei Jahren wurde der Pass zum ersten Mal im Sozialausschuss diskutiert. „Es war ein langes Ringen um ein vernünftiges Ergebnis“, fand Metgenberg. Um den Oberberg-Pass zu erhalten, müsse bei der Arbeitsagentur ein Antragsformular mit den persönlichen Daten ausgefüllt werden, das die Sachbearbeitung überprüfe, erläuterte der Geschäftsführer der ARGE Oberberg, Rainer Drescher. Sei alles in Ordnung, werde der Pass vom Caritasverband verschickt. Heute wurden bereits die ersten 150 Pässe, die immer für ein Jahr gelten, an Bedürftige gesendet. Weitere sollen folgen.
  
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