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Erstes Brauerei-Open-Air 2001 ein voller Erfolg

vma; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
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Erstes Brauerei-Open-Air 2001 ein voller Erfolg

vma; 14. Apr 2005, 21:00 Uhr
(vma/24.6.2001-16:10) Von Vera Marzinski
Wiehl-Bielstein -Mit "Walkin on sunshine" lockte die Vorgruppe "Shut up and dance" am Freitag Abend im Biergarten der Brauerei Bielstein tatsächlich die Sonne hervor und spätestens bei den Profis – der SAS-Band – hatte jeder gemerkt, dass Wetter, Stimmung und Musik perfekt waren.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Vor 3.500 Menschen spielte die SAS-Band gestern Abend in den Wiehlauen.]



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"Es geht uns gut", dachten sich sicherlich viele der Besucher und das schon zu Beginn der Veranstaltung, als "Shut up and dance" den Marius-Klassiker "Es geht mir gut" sang. Stücke von PUR, Elvis und auch den Blues Brothers heizten die Stimmung gut auf. Die wiederholte Frage von Sängerin Yvonne Matschke, ob alle gut drauf seien, war da recht überflüssig. Doch gesanglich war sie eine Rock-Rakete. Selbst als Tina Turner stand sie auf der Bühne. Auch Markus Beck überzeugte mit seiner Stimme besonders bei "It´s my life" von Bon Jovi.

[Welthits noch und nöcher: Ob von Queen, Paul Young oder Manfred Mann´s Earth Band.]



"Shut up and dance" sind durch Auftritte bei Festen und Feiern im Oberbergischen bekannt. Durch fexible Gestaltung ihres Cover-Musik-Programms können sie Stücke aus den Bereichen Rock, Pop und Tanz-Musik anbieten. Bereits 1988 wurde der Grundstein für diese Band gelegt und mit viel Spaß an der Musik, professionellem Arbeiten und guten Vorkenntnissen sowie Hunger nach Neuem haben sie sich einen Namen gemacht. Zur Band zählen Yvonne Matschke (vocals, sax), Adriano Defendenti (vocals, keyboard), Dieter Huick (drums, percussions), Markus Beck (vocals, guitars), André Pflaumbaum (guitars, back-up vocals) und Frank Beck (bass, back-up vocals).

["Shut up and dance" bestritten das Vorprogramm (linkes Bild); Sängerin Yvonne trat auch als Tina Turner auf.]



Nach viel "Jump", "Twist" und Marius-Songs machten sie die Bühne frei für die heiß erwartete Band, die für einen ausverkauften Biergarten gesorgt hatte. Ein Feuerwerk der musikalischen Spitzenklasse war angekündigt worden – und es fand auch statt.

[Hans-Jürgen Klein (linkes Bild) kündigte SAS an; Wasser gab es auch für diesen Hund der "Security".]



Die Bandmitglieder und besonders die vier beteiligen Sänger: Fish, Leo Sayer, Chris Thompson und Paul Young sowie das Zusatz-Bonbon: die Soul-Sängerin Patti Russo, garantierten nicht nur Stimmung und gute Musik mit perfektem Sound – sie ließen den Funken überspringen.

["Come Back and Stay" - Paul Young.]



Spike Edney, ehemaliger Keyboarder der Gruppe "Queen" hat dieses ungewöhnliche Bandprojekt nicht nur ins Leben gerufen, er stellte auch dem Bielsteiner Publikum erst einmal die Band vor: Jamie Moses - Guitars (Pretenders, Paul Young), Steve Stroud - bass (Cliff Richards etc.), John Marter (Marillion, Alaska etc.), Zoe Webb - Backing Vocals (Pink Floyd), Suzie Nicholas - Backing Vocals (Scorpions etc.). Dieser Geheimtipp der besten Live-Bands weltweit holte als erstes Sänger Chris Thompson auf die Bielsteiner Bühne.

[Überzeugte mit absolut perfektem Gesang und Ausstrahlung: Chris Thompson]



Was die Manfred Mann Earth Band mit Chris Thompson als Sänger in Rillen pressen ließ, gehört zu den ewigen Glanzpunkten der Musik-Geschichte. Da erzeugte das "Dave is on the road again" wahre Freudenstürme – ebenso wie "Blinded by the light". Genial die Stimme von Chris Thompson und beeindruckend seine Ausstrahlung. Nicht nur weil er als erster Sänger auf die Bühne kam, wurde er die Nummer eins. "Since you´ve been gone" hieß jedoch nicht, dass er nur ein kurzes Gastspiel auf der Bühne hatte.

[Begeistert jubelten die Fans der SAS-Band zu.]



Doch er machte zunächst Platz für Leo Sayer, den kleinen Lockenkopf mit den vielen musikalischen Ohrwürmern. So fehlte natürlich sein "When I need you" nicht – und auch die Wunderkerzen fehlten im Publikum nicht. Schon in der Schulband hatte er munter Hits von Buddy Holly und Elvis geträllert und spielte später in einer Soul-Band. Anfang der 70-er Jahre hatte Sayer seinen Durchbruch, mit Hits wie "You Make Me Feel Like Dancing" (1976) belegte er stets vordere Plätze in den Top Ten. In Bielstein bot er nicht nur seine ruhigen Lieder, sondern auch ein fetziges "Radar Love".

[Etwas schludriges Outfit, aber genialer Gesang: Fish (linkes Bild); Chris Thompson, immer wieder ein Genuss.]



"Die Sonne geht unter, der Nebel steigt auf – perfekt für den Mann aus Schottland", so Spike Edney, der Fish ankündigte. Eine brillante Stimme, aber auch Kleider machen Leute. Ein wenig unästhetisch wirkte Ex-Marillion Sänger Fish in seinem Unterhemd zur Jeans, aber dennoch brachte er "jumpend" gute Stimmung rüber.

[Zaungäste am anderen Ufer der Wiehl gehören zu jedem Brauerei-Open Air dazu.]



Mitte der 80-er Jahre war Derek William Dick unter dem Namen Fish als Front-Mann der Gruppe Marillion mit Schuserock in den Charts. Das sicherlich bekannteste Lied - "Kayleigh" – weckte sicher so manche Erinnerungen an romantische Stunden. Ganz romantisch wurde Fish, als er von Patti Russo erzählte. Die Frau aus New York könnte die Liebe seines Lebens sein.

[Spike Edney - Initiator von "Spike All Stars" (linkes Bild); Gitarrist Jamie Moses.]



Vor Patti Russo, die schon mehrfach im Duett mit Meat Loaf sang, fiel Fish auf die Knie und stellte ihr die Frage: "What would you do?". Sie sang einfach mit. Die kleine Lady mit der großen Stimme zeigte, wie eine wahre Soul-Stimme klingen muss. Das Publikum dankte ihr mit viel Beifall, besonders bei einem Lied, dass sich eine Bierfirma als Werbesong "ausgedacht" hat: "Just a little bit".

[Wunderkerzen für SAS.]



Patti arbeitete, bevor sie mit Meat Loaf zusammenarbeitete tagsüber als Friseurin, nachts sang sie in einem Club. Erfahrungen sammelte sie mit Metal-Bands, Rock-Bands, Orchestern und ‚Hochzeitsbands'. Von September 2000 bis Februar 2001 hatte sie im Londoner Musical "Notre Dame de Paris" die Rolle der "Esmeralda".

[Die Background-Sängerinnen Zoe Webb und Suzie Nicholas.]



Schwarm vieler jungen Mädchen in den 80er Jahren: Paul Young. Einige von ihnen waren sicherlich im Publikum und beneideten die Backround-Sängerinnen. Paul Young sang nicht nur, er tanzte auch eng mit den beiden Damen zu "Everytime you go away". Ein fast nicht enden wollendes Lied, bei dem auch die Gäste im Biergarten immer wieder in den Refrain einfielen.

[Bassist Steve Stroud (linkes Bild); ein Duett von Fish und Patti Russoe, im Hintergrund Spike Edney.]



Paul Young erkannte früh, dass er besser mit seinen Fähigkeiten als Sänger statt als Instrumentalist weiterkommen würde. So wurde er London Frontmann der "Q-Tips". Nachdem die Band sich 82 auflöste, startete er seine Solo-Karriere. Seine erste Single in England war "Iron Out The Rough Spots" im November 82 die noch kein Erfolg war. Der kam später mit "Wherever I Lay My Hat" – die Nummer eins im Sommer 1983. Der Rest ist Geschichte und Hits wie: "Love Of The Common People", "Everything Must Change", "Come Back And Stay".

[Das Technische Hilfswerk Waldbröl sorgte nicht nur für Strom, sondern hatte auch die neue Brücke zwischen Brauerei und Open Air-Gelände gebaut.]



In Bielstein kamen nach den Solo-Gigs alle gemeinsam auf die Bühne und präsentierten einige ihrer alten Songs. Chris Thompson hatte sogar ein neues Lied im Gepäck. Im August werde seine CD erscheinen mit dem Stück: "Get up and dance". Zwar nicht ganz im Manfred Mann-Stil, aber recht beeindruckend.

[Leo Sayer solo oder auch mal mit Patti Russo und die Backroundsängerinnen Zoe Webb und Suzie Nicholas.]



So endete das erste Brauerei-Open-Air 2001 bei gutem Wetter, mit gut gelaunten Gästen zu Titeln wie "We will rock you", "You are the voice", "Come on without" und schließlich mit einem kleinen A-capella-Stück der Sänger. Leider ließen sie sich jedoch nicht zu einer Zugabe herausfordern, aber es war ein höchst gut gelungener Abend für die 3.500 Gäste im ausverkauften Biergarten.

[Paul Young begeisterte als Frauen-Schwarm.]



Die Veranstalter, Kulturkreis Wiehl und Erzquell Brauerei Bielstein, konnten zufrieden sein. Zwar hatte es mit dem Einsatz der Wiehltalbahn nicht geklappt, so kam zwar in Wiehl am Bahnhof ein Bus mit einem großen Schild "Wiehltalbahn" im Fenster an, aber der Genuss des Bahnfahrens blieb den Open-Air-Besuchern versagt. Dafür hatte das Wetter mitgespielt und vielleicht klappt es ja im August auch mit der Bahn.



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