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Thiele: „Heute war Fortuna auf unserer Seite“

pn; 21. Feb 2010, 22:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Thiele: „Heute war Fortuna auf unserer Seite“

pn; 21. Feb 2010, 22:00 Uhr
Oberberg – Die HSG Marienheide/Müllenbach übernimmt nach Sieg im Spitzenspiel die Tabellenführung – Oberwiehl hadert mit der mangelnden Erfahrung und lässt mal wieder einen Punkt liegen – Bergneustadt greift nach seinem Strohhalm. (AKTUALISIERT von 20:45 Uhr)
Von Peter Notbohm

SC Fortuna Köln – HSG Marienheide/Müllenbach 21:22 (9:10).

Es war kein handballerischer Leckerbissen, den die beiden derzeit wohl besten Teams der Verbandsliga den zahlreichen Zuschauern im Kölner Südstadion präsentierten. Doch das war wohl auch nicht zu erwarten, wenn die beiden besten Abwehrreihen der Liga aufeinandertreffen. Und beide Abwehrbollwerke machten ihrem Namen alle Ehren. Von Anfang an entwickelte sich eine intensiv geführte Abwehrschlacht, in dem kein Team sich auch nur annähernd absetzen konnte. Die Gäste erwischten den besseren Start und lagen mit 0:2 (5.) in Führung, die Kölner konterten aber ebenso schnell zum 4:3 (10.) Meist war es aber die HSG, die den Takt vorgab, während die Domstädter immer wieder nur ausglichen.

Nach dem Seitenwechsel sah es dann lange Zeit so aus, als ob Marienheide/Müllenbach sich leichte Vorteile erspielen könne. Der gute Sven Mertel parierte gleich zwei Siebenmeter hintereinander und Christian Daase legte zum 12:14 (39.) vor. Doch zu oft scheiterte man am starken Fortuna-Keeper Manfred Hoffmann. „Wir hätten den Sack früher zumachen können, aber im Abschluss waren wir nicht konsequent genug“, analysierte Trainer Maik Thiele, der sich ab der 40. Minute ebenfalls einwechselte, nach der Partie. Die ungenutzten Chancen sollten sich auch schließlich rächen. Neun Minuten vor Schluss erzielte Stephan Schröder beim 19:18 die erste Fortuna-Führung nach langer Zeit. Als dann auch noch Maik Thiele fünf Minuten vor Schluss eine mehr als fragwürdige Rote Karte sah und Nico Nowak per Siebenmeter zum 21:19 (55.) erhöhte, sah alles nach einem Heimsieg aus.

„Dann waren wir aber viel zu unkonzentriert und haben mit leichten Fehlern den Gegner wieder stark gemacht“, ärgerte sich SC-Coach Stefan Köser nach dem Schlusspfiff. Christian Daase und Gunnar Ruddat sorgten für den Ausgleich, ehe Holger Fischer zehn Sekunden vor Schluss über Linksaußen zum 21:22 einnetzte. Die anschließende Mitte unterband Ruddat auf Kosten einer Roten Karte, dennoch musste Sven Mertel noch ein letztes Mal eingreifen und parierte den letzten Wurf. Der Rest war grenzenloser Jubel auf oberbergischer Seite. „Es war ein Abwehrschlacht auf beiden Seiten, die keinen Sieger verdient hatte“, waren sich beide Trainer nach der Partie unisono einig, „aber zum Schluss war Fortuna einfach auf unserer Seite“, so Thiele mit einem Augenzwinkern. Bestnoten verdienten sich beide Torhüter sowie Abwehrchef Thomas Hein und Holger Fischer auf HSG-Seite sowie Christian Deckarm bei den Kölnern.

Tore SC Fortuna Köln: Christian Deckarm (5), Nico Nowak (4/3), Tim Laacks (3), Thorsten Kratz (3/3), Stephan Schröder (2), Oliver Kupczyk (2), Ben Küster (1), Björn Kolbe (1).

Tore HSG Marienheide/Müllenbach: Holger Fischer (8/3), Christian Daase (7), Sebastian Raymund (4), Maik Thiele (1), Lutz Lichtinghagen (1), Gunnar Ruddat (1/1).



HSG Siebengebirge-Thomasberg II – CVJM Oberwiehl 30:30 (14:14).

Mal wieder Lehrgeld musste die junge Mannschaft von Trainer Helge Janeck bei ihrem Auswärtsauftritt in Siebengebirge zahlen. Wie so oft in dieser Saison konnten die Oberwiehler ihr durchaus vorhandenes Potential nur phasenweise abrufen und schenkten dem Gegner einen Zähler auf dem Silbertablett. Zwar verschliefen die Gäste die Anfangsphase noch, lagen schnell mit 0:3 hinten und wirkten auch insgesamt sehr gehemmt, doch mit ein wenig Glück stand es zur Pause dennoch nur Unentschieden. „Wir kamen schlecht in die Partie und haben eine eher bescheidende erste Hälfte abgeliefert“, fiel Janecks Halbzeitansprache dementsprechend negativ aus.

Seine Worte blieben aber auch nicht ungehört. Wie verwandelte kamen die Oberwiehler aus der Kabine und waren das deutlich bessere Team. Beim 25:29 (50.) sah alles bereits nach einem Auswärtssieg aus, zumal der CVJM wenige Minuten vor dem Ende auch noch mit drei Treffern führte. Doch nun schenkten die Gäste die letzten beiden Angriffe amateurhaft her, was von Siebengebirge gnadenlos bestraft wurde. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison“, war Janeck dementsprechend enttäuscht. „Wir belohnen uns nicht für unseren guten Handball. Wir schaffen es nicht eine Führung ruhig runter zu spielen. Es fehlt einfach ein erfahrener Mann, der in solchen Phasen das Spiel beruhigt“, bemängelte er vor allem die schwache Angriffseffektivität, die unter 50 Prozent lag.

Tore CVJM Oberwiehl: Timo Pasemann (5), Gunnar Jürges (4), Nils Hühn (4), Florian König (4), Matthias Ullenboom (4/2), Tim Hartmann (3), Mirco Gröbner (3), Christopher Suhr (2), Max Riegert (1).


Siegburger TV – TV Bergneustadt 25:35 (15:17).

„Wir sind wieder im Geschäft“, brachte es TVB-Trainer Dirk Heppe nach dem Schlusspfiff auf den Punkt. Denn durch den wichtigen Sieg im Vier-Punkteduell beim Siegburger TV griffen die Bergneustädter nach ihrem letzten Strohhalm im Abstiegskampf und sind nun sogar Drittletzter, nachdem Bardenberg erneut nicht gewinnen konnte. Und dieser Sieg war auch hochverdient. Das Trainergespann Debnar/Heppe hatte Mittags noch zum Videostudium geladen und bereits hier merkte man dem Team an, dass es um einiges  ging. „Die Jungs waren richtig heiߓ, so Heppe. Der Start in die Partie gelang auch dementsprechend gut. Der TVB führte schnell 4:1 (5.) und lag auch die komplette erste Hälfte mit zwei oder drei Treffern in Front.

Den Start in die zweite Halbzeit verschliefen die Oberberger dagegen ein wenig. Siegburg ging zwar nicht in Führung, die Partie war beim 22:23 (45.) allerdings wieder offen. Nun machte sich allerdings die gute Deckungsarbeit der 3:2:1-Abwehr der Bergneustädter bemerkbar. Den Gastgebern, die kaum gewechselt hatten, ging nach und nach die Puste aus. Zudem spielte sich Torhüter Markus Heubach bei seinem Comeback nun in einen wahren Rausch und vernagelte seinen Kasten förmlich. Die zuvor noch enge Partie kippte völlig und Bergneustadt steuerte schließlich einem ungefährdeten Auswärtssieg entgegen. Neben Heubach verdiente sich der starke Patrick Martel die Bestnote.

Tore TV Bergneustadt: Patrick Martel (8), Tim Schmitz (6/4), Holger Magdzack (5), Sebastian Rößler (4), Patrick Kunert (4), Timo Bay (4), Jan Jäckel (3), Oliver Gilles (1/1).
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