Gummersbach – Die Handballsaison 2019/20 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen - Heute: Drittligist VfL Gummersbach II.

Von Uli Klein

 

Das war schon eine bemerkenswerte Ansage: Famose 23:7 Punkte holte die Gummersbacher Zweite in der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit 2018/19 und sicherte sich mit insgesamt 34:26 Zählern Platz sieben in der Abschlusstabelle der 3. Handballliga, Staffel West. Dabei hatte man vor Saisonstart im vergangenen August lediglich den Klassenerhalt als Ziel ausgerufen. An dieser Zielsetzung hat sich auch für die in wenigen Wochen beginnende, neue Punktspielrunde nichts geändert: "Von Platz acht bis zur Abstiegszone ist vermutlich alles möglich", orakelt Maik Thiele trotz der herausragenden ersten Jahreshälfte vorsichtig. Die recht defensive Prognose begründet der VfL-Trainer in erster Linie mit den zahlreichen Personalrochaden, die absehbar sind.

 

Torge Greve, Trainer des blau-weißen Erstliga-Absteigers, hat nämlich jedes Zugriffsrecht auf die Bundesliga-A-Jugend beziehungsweise Drittligamannschaft, sodass die Teams unterhalb der Ersten immer wieder aufs Neue mit unterschiedlichen Formationen auflaufen werden. "Von uns wird erneut große Flexibilitätsbereitschaft erwartet", sagt Thiele.

 

Kommen und Gehen

 

Einer Handvoll Neuzugängen stehen zwei erwähnenswerte Abgänge gegenüber: Albin Xhafolli (Ziel unbekannt) und Shawn Pauly (nach Lemgo) sind nach Einschätzung von Thiele gewichtige Verluste. Zudem verlässt Yannick Bialowas die Oberbergischen mit unbekanntem Ziel. Im Gegenzug kommen mehrere Talente aus der eigenen U 19, die die entstandenen Lücken füllen sollen.

 

Stärken und Schwächen

 

Die Gummersbacher Zweite wird in erster Linie wieder auf den großen Trumpf der Vergangenheit setzen und Tempohandball aufs Parkett bringen. Zudem hofft der Coach darauf, dass seine Spieler ähnlich auffassungsstark sind wie die in der abgelaufenen Saison:

"Dieses Team konnte Vorgaben während einer Partie im Handumdrehen auf dem Spielfeld umsetzen", lobt Thiele rückblickend. Als Handicap sieht der Trainer die mangelnde Routine beziehungsweise eine möglicherweise fehlende Eingespieltheit seines Personals. Zudem könnte die halbrechte Rückraumposition zu einer Dauerbaustelle werden.

 

Fazit

 

Die Gummersbacher Zweite ist auch in der kommenden Saison vor allem als Unterbau der ersten Profimannschaft vorgesehen. Der jeweilige Kader für die jeweiligen Punktspiele wird erst an den Wochenenden nominiert - unter Berücksichtigung der Interessen des Zweitligateams: Thiele wird erneut experimentieren beziehungsweise improvisieren müssen, ist von der individuellen Klasse seiner Jungs aber überzeugt. Es könnte, muss aber keine komplizierte Saison werden. Unabhängig davon spekuliert der Handballlehrer darauf, dass Akteure wie Yonatan Dayan, Pierre Busch oder Jonas Stüber, die zum Kreis der Ersten gehören, ihre Ansprüche auf einen Platz in der Zweitligamannschaft mit starken Leistungen in der Dritten Liga unterstreichen werden.

 

Eine große Verstärkung gegen über der Vorsaison könnte Luis Villgrattner werden, der nach seiner schweren Verletzung über Spielpraxis in der Zweiten wieder an die erste Mannschaft herangeführt werden soll.

Generell scheint die Dritte Liga durch die Zweitliga-Absteiger Neuss, Wilhelmshaven und Hagen sowie die neu hinzugekommenen Teams aus Aurich sowie LIT Germania deutlich stärker besetzt zu sein als zuvor, sodass das Thiele-Team von Beginn an gefordert sein dürfte.

 

Testspiel

 

VfL Gummersbach II - SR Hawks (Südkorea) 20:28

Zugänge

Pierre Busch

Ole Bisten

Oliver Perey

Mathis Häseler

Joe Schuster (alle eigene U 19)

Abgänge

Shawn Pauly (TBV Lemgo)

Yannick Bialowas

Albin Xhafolli (beide Ziel unbekannt)

Kader

Tor

Lasse Hasenforther

Rene Krouß

Feld

Nils Thiem

Yonatan Dayan

Malte Meinhardt

Jonas Stüber

Eldar Starcevic

Pierre Busch

Luis Villgrattner

Loic Kaysen

Tom Kiesler

Joe Schuster

Jonas Stüber

Oliver Perey

Mathis Häseler

Julian Athanassoglou

Tobias Weiler