HANDBALL

Erfolgreiche Wiedergutmachung gegen überforderten Gegner

pn; 21.11.2021, 20:30 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- "Air" Blohme im Anflug auf Aues Keeper Sveinbjörn Petursson.
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Erfolgreiche Wiedergutmachung gegen überforderten Gegner

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pn; 21.11.2021, 20:30 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach weist einen schwachen EHV Aue mit 37:23 deutlich in die Schranken - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach - EHV Aue 37:23 (15:8).
 

Die Mission Wiedergutmachung erledigte der VfL Gummersbach am Sonntagabend dank einer über weite Strecken guten Abwehrleistung gegen den EHV Aue mehr als souverän. Mit Wut im Bauch war die Mannschaft von Gudjon Valur Sigurdsson in das Duell mit den abstiegsgefährdeten Sachsen gegangen, die Niederlage im Spitzenspiel beim VfL Eintracht Hagen nagte in den vergangenen Tage an der VfL-Seele, wie auch Kapitän Timm Schneider nach der Partie bekannte: „Natürlich sind wir froh, diese Reaktion gezeigt zu haben und vor allem deutlich gewonnen zu haben.“

 

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[Martin Nagy erwies sich als sicherer Rückhalt.]

 

Dabei erwiesen sich ersatzgeschwächte Gäste, die mit Shooter Adrian Kammlodt und Spielmacher Goncalo Ribeiro gleich auf zwei wichtige Stützen verzichten mussten, allerdings auch als höchst dankbarer Gegner. Ohne Trainer Stephan Swat an der Seitenlinie, der vergangenes Jahr nur denkbar knapp eine Corona-Infektion überlebt hatte und heute noch teilweise mit den Nachwirkungen kämpft, wirkte das Spiel der Auer bereits in den Anfangsminuten sehr fehlerbehaftet.

 

Die aggressive VfL-Defensive zermürbte die gegnerischen Angriffsbemühungen bereits im Keim. Von einer Schnelligkeit oder einer technische Finesse, wie sie Hagen noch unter der Woche gegen das Sigurdsson-Team gezeigt hatte, war aber auch nur in absoluten Ausnahmefällen etwas zu sehen. Auch Schneider gab nach der Partie zu, dass es der richtige Gegner zum richtigen Zeitpunkt gewesen sei, „aber wir haben das auch sehr professionell durchgezogen.“

 

VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson hatte wohl schon vor dem Anpfiff geahnt, dass sein Team heute ein Spaziergang erwarten würde und schonte nicht nur den bisherigen Tortorschützen der 2. Liga, den zuletzt angeschlagenen Janko Bozovic, sondern auch Torhüter Tibor Ivanisevic, der nur für einen Siebenmeter eingesetzt wurde. Szymon Dzialakiewicz und Ersatzkeeper Martin Nagy freuten sich über reichlich Einsatzzeit.

 

[VfL-Coach Sigurdsson attestierte Szymon Dzialakiewicz nach der Partie eine "klasse Leistung".]

 

Besonders der Ungar hinterließ mit zwölf Paraden einen guten Eindruck und stellte das Auer Torhütertrio - insgesamt sechs gehaltene Bälle - klar in den Schatten. Beim Polen Dzialakiewicz wechselten sich Licht und Schatten dagegen ab. Der Halbrechte war zwar stets bemüht, die fehlende Spielpraxis merkte man ihm bei fünf Toren aus elf Versuchen und einigen Fehlpässen zwischendurch aber immer wieder an.

 

4:0 hieß es nach sechs Minuten, ehe die Gäste eine Zeitstrafe gegen Julian Köster nutzten und sich durch einen Siebenmeter von Bengt Bornhorn ebenfalls aufs Scoreboard brachten. Eben jener Köster war es acht Minuten später, der die Führung auf 9:3 (15.) ausbaute und Aues Co-Trainer Kirsten Weber zu seiner ersten Auszeit nötigte. An der Überlegenheit Gummersbachs änderte das freilich wenig. 11:3 (20.) und 14:6 (27.) waren die weiteren Zwischenstände bis zum Halbzeitpfiff der unauffälligen Schiedsrichter.

 

[Als Einläufer an den Kreis war Hakon Styrmisson ein steter Unruheherd.]

 

Nach dem Seitenwechsel schonte Sigurdsson weiter Kräfte. Timm Schneider und Raul Santos kamen für Ole Pregler und Hakon Styrmisson - nach dem 19:11 (35.) wurde auch Jonas Stüber von der Leine gelassen. Wie hilflos die Gäste phasenweise waren, unterstrich Timm Schneider beim 23:13 (41.): Der VfL-Kapitän wurde von der gegnerischen Defensive eine gefühlte Ewigkeit auf acht Metern nicht attackiert, suchte noch eine mögliche Anspielstation, setzte stattdessen aber humorlos einen Stemmwurf in den Winkel.

 

Anschließend leistete sich der VfL eine der wenigen kleinen Schwächephasen: Mehrere Anspiele landeten im Nirwana, sodass Sigurdsson beim 26:17 (46.) noch einmal mit einer Auszeit reagierte. Fortan bekam auch Julius Fanger Gelegenheit sich zu zeigen. Über 30:18 (50.) und 34:19 (55.) ging es vor 1.820 Zuschauern nur noch um die Höhe des Erfolges.

 

Der isländische VfL-Coach war nach dem Spiel jedenfalls zufrieden: „Wir haben gleich gut losgelegt und es ist schwer, jetzt bestimmte Spieler herauszuheben.“ Als Schlüssel zum Erfolg sah er die Defensive: „Gleich am Anfang waren wir sicher und konnten Gegenstöße laufen. Ich habe alle Spieler bringen können und alle haben ihre Leistung gebracht.“ Aues Kirsten Weber war dagegen enttäuscht: „Es gab immer mal wieder Lichtblicke, aber insgesamt haben wir uns unserem Schicksal ergeben. Das war auf allen Positionen deutlich zu wenig“, meinte der Co-Trainer.

 

[Gudjon Valur Sigurdsson verteilte die Spielzeiten für sein Team gegen unterlegene Gäste auf viele Schultern.]

 

In der Tabelle bleiben die Oberberger nach dem Erfolg Spitzenreiter und dürfte mit einem Lächeln gesehen haben, dass sich Hagen und Hüttenberg mit 33:33 im Spitzenspiel die Punkte geklaut haben. Gummersbach erwartet kommenden Samstag die nächste knifflige Aufgabe: Es geht zum Bundesligaabsteiger und aktuellen Tabellenzweiten, der HSG Nordhorn-Lingen. Auch Timm Schneider freut sich schon auf die Partie: „Dort wollen wir eine bessere Leistung als in Hagen zeigen – vor allem defensiv.“

 

Gummersbach: Julian Köster, Szymon Dzialakiewicz (je 5), Ellidi Vidarsson, Lukas Blohme (je 4), Hakon Styrmisson (4/2), Raul Santos (4/1), Jonas Stüber (3), Tom Kiesler, Timm Schneider, Ole Pregler (je 2), Julian Fanger, Stepan Zeman (je 1).

 

Aue: Sebastian Paraschiv (6), Daniel Sova Aki Egilsnes (je 4), Maximilian Lux (3/1), Nico Schneider (2), Bengt Bornhorn (2/1), Petr Slachta, Arnar Birkir Halfdansson (je 1).

 

Strafen

4:8 Minuten (Schneider, Köster – 2x Roch, Bornhorn, Schneider).

 

Siebenmeter

3/3 – 2/4 (Lux und Bengthorn scheitern jeweils).

 

Zuschauer

1.820.

 

Schiedsrichter

Tobias Schmack / Philipp Dinges

 

Ergebnisse und Tabelle

 

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