HANDBALL

Endstation Viertelfinale

pn; 19.05.2019, 18:49 Uhr
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Endstation Viertelfinale

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pn; 19.05.2019, 18:49 Uhr
Gummersbach – Die B-Jugend des VfL Gummersbach kann den Ausfall von Julius Fanger nur bedingt kompensieren – Torhüter Dennis Stöcker lässt sein Team lange träumen.

Von Peter Notbohm

 

JSG Melsungen/Körole/Guxhagen – VfL Gummersbach 26:23 (13:12).

 

Der Traum vom Titel hat für die Gummersbacher B-Jugend in Melsungen ein jähes Ende gefunden. Nach der knappen Hinspielniederlage vor zwei Wochen verlor das Team von Philipp-Jonas Wilhelm auch das Rückspiel. Höchste Geheimhaltung hatte es unter der Woche im oberbergischen Lager geheißen. Der Handgelenkbruch von Julius Fanger, den sich der Juniorennationalspieler im Hinspiel zugezogen hatte, sollte unter keinen Umständen bis nach Hessen dringen. Doch in der Stadtsporthalle machte sich das Fehlen des Spielgestalters bereits in den Anfangsminuten bemerkbar.

 

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Während Melsungen mit Paul Kompenhans und David Kuntscher erneut über einen wurfgewaltigen Rückraum verfügte, wirkte die Anfangsphase der Oberberger zähflüssig. Die wuchtige 1:0-Führung durch Kompenhans konnte Gummersbachs bester Feldspieler Florian Schmidt zwar noch ausgleichen, insgesamt fehlten der VfL-Offensive aber die zündenden Ideen. Einem schwachen Anspiel an den Kreis folgte ein Stürmerfoul und auch der nächste technische Fehler zeigte die anfängliche Verunsicherung. Wenig verwunderlich, dass Wilhelm beim 7:2 (10.) die Notbremse zog und sein gehemmtes Team in seiner Auszeit einer taktischen Nachjustierung unterzog.

 

Doch auch Melsungen spielten nach der Starteuphorie nun die Nerven einen Streich. Zwei Schrittfehler von Kompenhans dazu ein gehaltener Siebenmeter des mittlerweile eingewechselten Dennis Stöcker im VfL-Gehäuse sorgten dafür, dass die Gummersbacher beim 9:8 (19.) durch einen feinen Trick von Torben Rückriem wieder im Geschäft waren. Erst nachdem die Gastgeber auf zwei Kreisläufer umstellten, gewann die JSG wieder ein wenig die Spielkontrolle, lieferte sich mit dem VfL-Nachwuchs nun aber einen offenen Schlagabtausch, in dem die Abwehrreihen meist nur Staffage blieben.

 

 

Überragender Akteur wurde zunehmend Stöcker, der mit seinen zahlreichen Paraden nicht nur einen höheren Pausenrückstand verhinderte, sondern auch nach dem Seitenwechsel mit einem weiteren gehaltenen Ball den 13:13-Ausgleich durch Felix Eickhoff ebnete. Melsungen wirkte nun zwar kurzzeitig verunsichert, Gummersbach konnte aber keinen Nutzen ziehen. Beide Teams wurden zunehmend hektischer, die Angriffe kaum noch ausgespielt. Bitter dabei sicherlich ein VfL-Dreher im Gegenstoß, der am Pfosten verendete. Trotz weiterer spektakulärer Stöcker-Paraden übernahm Melsungen allmählich wieder das Ruder und legte zum 17:15 (32.) per Siebenmeter vor.

 

Unglücklich in dieser Phase sicherlich der abgepfiffene Vorteil der insgesamt aber gut pfeifenden Schiedsrichter, die damit das 17:16 verhinderten und nur wenige Sekunden später berechtigterweise auf Stürmerfoul gegen Gummersbach entschieden. Bis zum 20:19 (40.) durch einen starken Unterhandwurf Schmidts blieben die Gäste aber im Spiel. Doch damit hatten die Kreisstädter ihr Pulver auch verschossen. Ein schwacher Heber von Linksaußen, dazu Wurfglück bei den Hausherren sowie ein verzogener Ball Schmidts sorgten für das 22:19 (42.). Gummersbach lief die Zeit davon und Wilhelm stellte auf eine 4:2-Defensive um – allerdings mit mäßigen Erfolg.

 

 

Spätestens das 24:21 (46.) durch Lasse Hellemann begrub die letzte VfL-Hoffnungen, daran konnte auch die offene Manndeckung in den Schlussminuten nichts mehr ändern. Wilhelm war nach der Niederlage trotzdem stolz auf seine Mannschaft: „Wie wir uns nach diesem Rückstand wieder herangekämpft haben, war aller Ehren wert.“ Melsungen, das nun auf Magdeburg im Halbfinale trifft, sei in zwei umkämpften Duellen schlicht einen Tick cleverer gewesen, trauerte er mancher Torchance hinterher. „Aber trotzdem überwiegt der Stolz über eine tolle Saison der Jungs“, blickt Wilhelm gerne auf sechs gemeinsame Jahre zurück.

 

Gummersbach: Florian Schmidt (7), Mathis Häseler (5/1), Max Keil (4), Torben Rückriem (3), Till Herbrandt (2), Gabriel da Rocha Viana, Felix Eickhoff (je 1).

 

Viertelfinale Deutsche Meisterschaft

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