HANDBALL

Ein Gummersbacher schafft den Aufstieg

uk; 26.04.2020, 12:00 Uhr
Fotos: privat --- Maik Pallach (re.) hat seit seinem Engagement in Großwallstadt 2019 mit dem Aufstieg das Maximum erreicht.
HANDBALL

Ein Gummersbacher schafft den Aufstieg

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uk; 26.04.2020, 12:00 Uhr
Gummersbach - Maik Pallach arbeitet erst seit Saisonbeginn beim TV Großwallstadt und feierte jetzt die Rückkehr in die Zweite Liga - Ex-VfL-Akademieleiter freut sich auf die Spiele gegen seinen Ex-Verein.

Von Uli Klein

 

Von 2016 bis 2018 leitete Maik Pallach die Handball-Akademie des VfL Gummersbach. Nach einem kurzen Intermezzo bei den Rhein Vikings wechselte er zur Saison 2019/2020 als Sportlicher Leiter zum Drittligisten TV Großwallstadt. Mit großem Erfolg. Der Traditionsclub aus Unterfranken dominierte jedenfalls die 3. Liga, Staffel Mitte, bis zum Corona-bedingten Saisonabbruch vergangene Woche, war klarer Tabellenführer und wurde deshalb zum Aufsteiger erklärt. OA sprach mit dem ehemaligen Gummersbacher.

 

OA: Hallo Maik Pallach, natürlich gilt die erste Frage dieses Gesprächs in diesen Zeiten Ihrer Gesundheit: Wie geht es Ihnen?

Pallach: Danke der Nachfrage. Mir geht es gut.

 

OA: Obwohl Handball derzeit natürlich eine Nebenrolle spielt, gab es für Sie und Ihren Verein, den TV Großwallstadt, vor ein paar Tagen eine erfreuliche Botschaft. Der TVG steht als Aufsteiger aus der 3. Liga fest und wird zweitklassig sein, wenn irgendwann mal wieder Handball gespielt werden wird.

Pallach: In der Tat ist es ein tolle Sache, dass wir wieder in der 2. Liga spielen. Allerdings wird auch dieser Erfolg von der Corona-Krise überlagert. Wir freuen uns zwar logischerweise sehr über den Aufstieg, doch das Thema Gesundheit steht in diesen Wochen natürlich über allem.

Unseren Coup können wir und unsere Fans auch noch in der Nach-Coronazeit genießen beziehungsweise gebührend feiern.

 

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OA: Ein Aufstieg, der freilich am grünen Tisch besiegelt wurde. Die Saison wurde wegen der Krise abgebrochen und der TVG als Tabellenführer der 3. Liga, Staffel Mitte, zum Aufsteiger erklärt - obwohl noch sechs Spieltage zu absolvieren gewesen wäre. Hat das nicht ein Gschmäckle?

Pallach: Nein, das sehe ich nicht so. Wir hatten beim Abbruch sechs Spieltage vor dem Saisonende sechs Pluspunkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten, die SG Leutershausen. Zudem hätten wir noch drei Heimspiele gehabt. Und wenn man weiß, dass wir im bisherigen Verlauf der Runde keinen einzigen Punkt zu Hause abgegeben haben, gehe nicht nur ich davon aus, dass wir den Vorsprung sicher über die Ziellinie gebracht hätten. Damit hätten wir übrigens auch das vor der Saison ausgegebene Ziel, den Aufstieg in Liga zwei, realisiert. Wir steigen verdientermaßen auf, weil wir einfach die stärkste Mannschaft an den ersten 24 Spieltagen in dieser Spielklasse waren.

 

OA: Großwallstadt ist ein großer Name im deutschen Handball. Sie kommen aus Gummersbach, der Stadt des großen TVG-Rivalen aus den 70/80er Jahren, und wohnen auch jetzt noch im Oberbergischen. Werden Sie auf Sicht gesehen mit der Familie ins Unterfränkische ziehen?

Pallach: Das ist nicht geplant. Ich brauche nur gut 90 Minuten für die Fahrt von Lantenbach nach Großwallstadt. Meine Familie fühlt sich sehr wohl in der Nähe der Aggertalsperre. Zudem haben wir unsere meisten Angehörigen, unsere Freunde und unseren Bekanntenkreis hier in Gummersbach.

 

OA: Wie kam es eigentlich zu Ihrem Engagement in Großwallstadt?

Pallach: Nach dem bedauerlichen Rückzug der Rhein Vikings, bei denen ich ja gearbeitet habe, entstand über einen gemeinsamen Bekannten der Kontakt mit dem TVG. Schon beim ersten Gespräch in Großwallstadt war schnell klar, dass beide Seiten identische Vorstellungen von einer eventuellen Zusammenarbeit hatten, die dann ja auch schnell Realität geworden ist.

 

OA: Wird die Großwallstädter Aufstiegsmannschaft verändert?

Pallach: Zunächst einmal werden wir mit Michael Spatz, den viele ja aus seiner Zeit beim VfL in Gummersbach noch gut kennen werden, einen ganz wichtigen, wenn nicht sogar den wichtigsten Spieler verlieren. Michael hatte mit seiner Erfahrung und seiner Torgefährlichkeit einen enormen Wert für unser Team. Er beendet seine aktive Karriere, wird dem Verein aber in neuer Funktion erhalten bleiben. Beerben könnte ihn auf Rechstaußen unter anderem Pierre Busch, der ja vom VfL zu uns kommt. Zudem haben wir mit Frieder Bandlow einen talentierten Linkshänder aus Günzburg für den Rückraum geholt und konnten mit Snir Natsia einen hochtalentierten Kreisläufer aus Israel verpflichten. Wir werden gerüstet sein.

 

OA: Für Sie persönlich dürften die Partien gegen den VfL etwas ganz besonderes werden.

Pallach: Ist doch klar, dass man den Spielen besonders entgegenfiebert, in denen es gegen den alten Verein geht. Natürlich verfolge ich Entwicklungen in Gummersbach stets mit größtem Interesse. Der VfL wird immer eine Rolle in meinen Sportler (-leben) spielen. Für die Spiele gegen Großwallstadt gilt aber: Wir haben nichts zu verschenken.

 

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