HANDBALL

"Notfalls müsste man Spielklassen aufstocken"

uk; 22.03.2020, 06:00 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung.
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"Notfalls müsste man Spielklassen aufstocken"

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uk; 22.03.2020, 06:00 Uhr
Gummersbach - Meike Neitsch, Trainerin der Nordrheinliga-Frauen des HC Gelpe/Strombach, über einen möglichen Abbruch der Saison und wie sie und ihre Familie in Zeiten der Corona-Krise leben.

Von Uli Klein

 

OA: Hallo Frau Neitsch, in diesen Zeiten gibt es lediglich ein Thema, das die Menschen bewegt. Inwieweit beeinflusst das Coronavirus Ihren Alltag und den Ihrer Familie und wie geht es Ihnen?

Neitsch: Mir und meiner Familie geht es gut. Wir haben uns mit der Situation arrangiert. Natürlich sind die Einschränkungen wie für alle Menschen enorm. Aber das, was wir momentan erleben, ist eine absolute Ausnahmesituation. Und ich muss zugeben, dass ich die Situation anfangs unterschätzt habe. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass es zu dem kommen würde, was sich momentan in der Welt abspielt. Das Corona-Thema hat eine ganz andere Qualität als die Dinge, die wir bisher gekannt haben.

 

OA: Wie sieht derzeit ein Tag im Hause Neitsch aus?

Neitsch: Wir sind zu Hause und erledigen beispielsweise viele Dinge, die in Haus und Garten immer wieder verschoben worden sind oder liegen geblieben sind. Auch unser Hund fordert sein Recht ein. Wir gehen mit ihm ausgiebig spazieren. Was ich aber generell festgestellt habe, ist die Tatsache, dass man alles mit viel mehr Ruhe und Gelassenheit macht.

 

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OA: Sport spielt momentan natürlich keine Rolle. Stehen Sie dennoch in Kontakt mit Ihren Spielerinnen beziehungsweise dem Verein?

Neitsch: Ich habe den Spielerinnen eine Lauf-App zukommen lassen. Soweit oder wenn es die Lage überhaupt zulässt, können sie sich an dieser App orientieren und sich ein bisschen fit halten. Mit dem Vorstand habe ich ebenfalls Kontakt per Telefon oder WhatsApp.

 

OA: Momentan weiß keine Sportart, wie es weitergehen kann beziehungsweise wird. Unter anderem stellt sich die Frage, ob man die Saison noch zu Ende spielen soll, wenn es die Umstände zulassen würden. Wie denken Sie darüber?

Neitsch: Zunächst einmal ist es nicht absehbar, ob in den kommenden Monaten noch einmal gespielt werden kann. Ganz schwierig ist die Frage zu beantworten, wie man die Spielzeit in der jeweiligen Liga bewerten soll. Natürlich wäre es bitter, wenn man zum Zeitpunkt eines Abbruchs auf einem Aufstiegsplatz steht und dann statt des Meistertitels oder Rang zwei nur die "goldene Ananas" gewinnen würde. Andererseits werden sich die Vereine, die derzeit auf einem Abstiegsrang stehen, mit Sicherheit gegen die Wertung einer Saison einige Spieltage vor Ende der Punktspielrunde wehren. Das ist nachvollziehbar: Wenn zum Beispiel Verein X bis dato ein schweres Programm hatte und nicht viel punkten konnte, aber beispielsweise im letzten in den Saisondrittel vermeintlich leichtere Gegner haben würde, gegen die man Punkte holen könnte, ist doch klar, dass sich dieser Klub gegen einen Abstieg quasi am grünen Tisch wehren würde.

 

OA: Was schlagen Sie vor?

Neitsch: Der oder die Spitzenteams zum Zeitpunkt des Abbruchs sollten aufsteigen, die Abstiegskandidaten in der Liga bleiben. Notfalls müsste man Spielklassen aufstocken - und zwar durchgängig in allen Ligen. In den Folgejahren könnte man Aufstieg und Abstieg dann so regeln, dass die Spielklassen in absehbarer Zeit zahlenmäßig wieder `normal` besetzt sind.

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