HANDBALL

Überragender Köster stellt die Weichen

uk; 22.04.2022, 22:30 Uhr
Foto: Thomas Wirczikowski ---- Mit zehn Toren war Julian Köster die Gummersbacher Lebensversicherung in Aue.
HANDBALL

Überragender Köster stellt die Weichen

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uk; 22.04.2022, 22:30 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach müht sich zu einem hart erarbeiteten Arbeitssieg in Aue - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

 

EHV Aue - VfL Gummersbach 31:35 (18:16).

 

Der Gag ist nicht besonders witzig oder originell und wird dennoch gerne bemüht, um die Dominanz eines Teams in einem Wettbewerb oder einer Meisterschaftsrunde zu beschreiben: "Der Aufstieg ist aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr zu verhindern", heißt es oft semilustig bei Experten und Fans eines Sportclubs gleichermaßen. Im aktuellen Fall des Handballzweitligisten VfL Gummersbach scheint diese Prognose indes keineswegs zu kühn zu sein.

 

Mit dem schwer erarbeitenden 35:31 (16:18)-Auswärtssieg in Aue machten die Oberbergischen jedenfalls den nächsten Schritt Richtung Rückkehr in die Erstklassigkeit. Und schon am Montag soll der Erfolgskurs beim blauweißen Gastspiel in Dessau konsequent fortgesetzt werden.

 

Am Freitagabend galt es freilich erst einmal, eine durchaus tückische Aufgabe zu meistern. Gastgeber EHV Aue logiert zwar auf dem letzten Tabellenplatz, doch wer mit Reisen in die Nähe der tschechischen Grenze vertraut ist, der weiß, dass man es in der dortigen Region gewohnt ist, hart zu arbeiten. Und der Einfluss des Bergbaus ist nicht nur im EHV-Sportgruß "Glück auf" wiederzufinden. Auch in der Erzgebirgshalle Lössnitz geht es auf dem Spielfeld durchaus physisch zur Sache.

 

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Das wusste natürlich auch Gudjon Valur Sigurdsson im Vorfeld des Matches nur allzu gut. Doch trotz aller Warnungen des VfL-Coaches kamen die Seinen nur sehr schwerfällig in die Partie beim Schlusslicht. Dass die ersten 20 Minuten sehr ausgeglichen verliefen (6:6/9.) beziehungsweise 11:11 nach knapp 19 Minuten sah man bei den Besuchern aus dem Westen zwar noch relativ entspannt.

 

Doch die heimische Besucherschaft und vor allem ihre Handballer witterten plötzlich die günstige Gelegenheit, an diesem Freitagabend sensationelles zu bewerkstelligen. Per Zwischenspurt enteilte man den Gästen nicht nur auf 16:12 (24.), sondern hatte der frenetischen Anhängerschaft die Illusion auf einen unverhofften Coup gegeben.

 

Und nur der überragende Julian Köster sorgte mit seinen Treffern dafür, dass die verblüfften VfLer nicht gänzlich den Anschluss verloren. Vor allem dank der starken Aktionen und zahlreichen Treffer des Gummersbacher Juwels wirkte sich der blauweiße Minutenschlaf nicht noch negativer auf den Spielfilm aus. Dennoch ging es mit einem 18:16 zugunsten des Heimteams in die Halbzeit.

 

In der Pause dürfte Sigurdsson mit seinen "Leichtfußbrüdern" Tacheles geredet haben: Nur 145 Sekunden brauchte es jedenfalls, bis der Gleichstand (19:19) hergestellt war und nur weitere 18 Sekunden drauf brachte Raul Santos seine Farben erstmals in Führung.

 

Von nun schrieb der Ligaprimus das Drehbuch. Auch, weil der weiterhin überzeugende Köster nun endlich auch Unterstützung der Kollegen erhielt.

Tibor Ivanisevic lieferte im Kasten plötzlich den gewohnten Arbeitsnachweis und vor allem die Außen Santos und Lukas Blohme wurden immer verhaltensauffälliger.

 

Über 20:25 (39.) und 21:27 (42.) entschwanden die Favoriten aus dem Blickfeld der Gastgeber. Aue fightete zwar mit dem Mute der Verzweiflung, doch der Primus erlaubte sich nicht noch einmal vorher offenbarte Schwächephasen und fuhr letztlich den angestrebten Ertrag ein - wenn auch nach sichtbaren Anlaufschwierigkeiten.

 

Aue: Petursson (7 Paraden/1 Tor), Töpfer (4 Paraden); Klammlodt (7), Ribeiro (6), Sova (1), Egilsnes (2) , Kobuzik, Lux (1), Dutschke, Bornhorn (5/2), Slachta, Roch (3), Schauer, Halfdansson (4), Jerebie (2).

 

Gummersbach: Ivanisevic (11 Paraden), Nagy (4 Paraden); Julian Köster(10), Raul Santos (4), Ole Pregler (4), Lukas Blohme (7/1), Ellidi Vidarsson (1), Fynn Herzig, Mathis Häseler (1), Jonas Stüber (1), Timm Schneider, Tom Kiesler (2), Julius Fanger, Szymon Dzialakiewicz , Stepan Zeman (2), Janko Bozovic (3/2).

 

Strafen

8:8 Minuten (2x Jerebie, Roch, Lux - 2x Zeeman, Blohme, Bozovic).

 

Siebenmeter

2/2 – 3/4 (Blohme scheitert an Petursson).

 

Schiedsrichter

Nils Blümel/Jörg Lopaschewski (Berlin).

 

Zuschauer

1132.

 

Ergebnisse und Tabelle

 

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