HANDBALL

„Ich gehe mit Sead immer noch Kaffee trinken“

uk; 10.07.2020, 12:40 Uhr
Archivfotos: Sportfotoseisenach.de --- Markus Krauthoff-Murfuni freut sich auf die anstehende Aufgabe als Chefcoach des ThSV Eisenach.
HANDBALL

„Ich gehe mit Sead immer noch Kaffee trinken“

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uk; 10.07.2020, 12:40 Uhr
Gummersbach - Markus Krauthoff-Murfuni im Gespräch über seine Beförderung zum Chef-Trainer, die Schwierigkeiten in der Corona-Krise und seine Pläne für die Sommer-Vorbereitung.

Von Uli Klein

 

OA: Herr Krauthoff-Murfuni, Sie haben erst im August des vergangenen Jahres als Co-Trainer beziehungsweise Jugendkoordinator in Eisenach angeheuert. Nur elf Monate später sind Sie jetzt zum Cheftrainer der Zweitligamannschaft aufgestiegen. Wie kam es zu dieser rasanten Entwicklung?

 

Krauthoff-Murfuni: Der Verein hat mich vor einigen Wochen angesprochen und sich erkundigt, ob ich mir den Job des Cheftrainers beim ThSV vorstellen könne. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise plane man eine Neuausrichtung des Clubs, hieß es. Für diese Ambitionen wolle man unter anderem auch den Trainerposten neu besetzen. Da ist man offensichtlich auch auf mich gekommen, wobei ich betonen möchte, dass Sead Hasanedendic schon immer ein großer Fürsprecher für mich war.

 

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OA: Es gibt also keinerlei Ressentiments zwischen Sead Hasanefendic und Ihnen wegen der Personalentscheidung des Vereins?

 

Krauthoff-Murfuni:Aus meiner Sicht ist alles in Ordnung zwischen Sead und mir. Wir pflegen meiner Meinung nach weiterhin ein freundschaftliches Verhältnis. Die Situation ist ein bisschen mit der vergleichbar, als Emir Kurtagic Sead einst beim VfL Gummerbach als Coach beerbte. Auch Emir war zuvor ein Hasanefendic-Zögling. Ich kann mich jedenfalls vorbehaltlos und jederzeit mit Sead zum gemeinsamen Kaffeetrinken treffen. Und ich hoffe und denke, ihm geht es nicht anders.

 

[Mit seinem Vorgänger Sead Hasanefendic möchte der neue ThSV-Coach weiterhin ein gutes Verhältnis pflegen.]

 

OA: Angesichts des neuen Amtes und der Corona-Krise warten nun auch ganz andere Aufgaben auf Sie als die eines Co-Trainers beziehungsweise Jugendkoordinators.

 

Krauthoff-Murfuni: Dessen bin ich mir bewusst. Keiner kann sagen, wie sich die Pandemie weiterentwickeln wird. Deshalb muss vieles halt im Ungefähren bleiben. Wir haben momentan aber einen Fahrplan entwickelt, der von einem Saisonstart der Handball-Bundesligen im Oktober ausgeht.

 

OA: Bedeutet im Klartext?

 

Krauthoff-Murfuni: Wir werden in der kommenden Woche mit dem Teamtraining in Form von Ballgewöhnung und Kennenlernen beginnen. Dann ist Anfang August noch einmal eine Regenerationswoche geplant, in der die Spieler sich noch einmal - beispielsweise mit ihren Familien - beschäftigen können. Danach geht es ans Eingemachte und es wird hart gearbeitet. Parallel dazu will ich mit allen Spielern ausführliche Einzelgespräche führen, um zu erfahren, welche Vorstellungen sie haben und was ich meinerseits von ihnen erwarte. Alle Spieler starten jedenfalls bei Null.

 

OA: Was erwarten Sie denn?

 

Krauthoff-Murfuni: Der ThSV ist ein Traditionsverein, in welchem immer hart gearbeitet wurde und auch in Zukunft hart gearbeitet werden soll. Darüber hinaus will ich eine Truppe formen, die zu 100 Prozent homogen auftritt. Das war und ist nämlich nicht nur generell der Anspruch in der hiesigen Region, sondern auch die halbe Miete, um am Ende der kommenden Spielzeit auch die Ziele erreicht zu haben, die wir uns jetzt vornehmen.

 

[Die Zusammenarbeit mit Manager René Witte (l.) wird sich künftig noch mehr intensivieren.]

 

OA: Die wären?

 

Krauthoff-Murfuni: Natürlich streben wir erneut eine Saison ohne irgendwelche Abstiegssorgen an. Wobei jedem klar sein muss, dass die Spielzeit sehr lang und somit auch extrem anspruchsvoll werden wird. Zudem ist und bleibt der Faktor Corona selbstverständlich völlig unberechenbar. Die Pandemie ist nach wie vor allgegenwärtig und wird unseren Alltag auf unbestimmte Zeit beeinflussen. Sport spielt da natürlich nur eine unbedeutende Nebenrolle. Gleichzeitig betrifft Corona alle Teams gleichermaßen und kann bzw. darf deshalb nicht als Erklärung oder Entschuldigung für negative Erlebnisse herhalten.

 

OA: Als Gummersbacher liegt diese Frage an Sie natürlich auf der Hand: Wer sind für Sie die Favoriten der Liga und was trauen Sie dem VfL zu?

 

Krauthoff-Murfuni: Natürlich ist auch dieses Thema von der Corona-Problematik und deren Unwägbarkeiten überlagert. Ich denke aber, dass Mannschaften wie Hamm, Bietigheim, Nettelstedt und eben auch der VfL Gummersbach in einer ausgeglichenen Liga gewichtige Worte an der Tabellenspitze mitreden werden.

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